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"Während ich dieses Buch schreibe, wird mir zunehmend klarer, dass meine Generation, also diejenigen, die in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts geboren wurden, noch richtige Autos gefahren sind. Wir waren diejenigen, die noch Dampfloks und Dieselzüge kennen gelernt haben. Einige von uns konnten sich glücklich schätzen, mit der Concorde geflogen zu sein. Andere lauschten dem Grollen des V8-Motors eines Chevys - ohne sich dabei wie Kriminelle fühlen zu müssen. Ich bin ein echtes Glückskind. Jedes Mal, wenn ich den Zündschlüssel bei einem neuen Auto umdrehe, freue ich mich wie ein kleines Baby. So hat die Natur den Menschen erschaffen.

Das ist der wahre Rock 'n' Roll."

 

Rock_auf_der_Ueberholspur  Autor: Brian Johnson
Verlag: Iron Pages Verlag
Erschienen: 20 Juni 2010
ISBN: 978-3-931624-64-4
Seitenzahl: 220 Seiten


Inhalt, Stil und Sprache
Brian Johnson, der Sänger der weltbekannten Rock Band AC/DC, veröffentlicht mit diesem Buch seine erste Biografie. Doch ist es keine Biografie im üblichen Sinne - sie handelt weder von AC/DC noch davon, wie Brian Johnson zu dem wurde was er heute ist. Nein, es ist eine Sammlung von kurzen Anekdoten und Erinnerungen, die allesamt von Brian Johnsons größter Leidenschaft handeln. AUTOMOBILE!
Brian Johnson ist Hobbyrennfahrer und er widmet dieses Buch seiner allergrößten Leidenschaft. Entstanden ist eine Sammlung kurzer Geschichten, die meist nicht länger als 2-3 Seiten sind. Sein Stil ist dabei locker, umgangssprachlich, ganz so, wie man es von einem Rockmusiker seines Formats erwartet. Er schreibt drauf los, ganz so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Dabei notiert er durchaus seine eigenen Gedanken zu dem, was er gerade niederschreibt. So stellt er des öfteren fest, das er mal wieder zu sehr vom Thema abschweift, oder er ermahnt sich selbst, eine gewähltere Wortwahl anzustreben. Gerade diese Stellen lassen das Buch sehr lebendig und realitätsnah erscheinen. Er hat keinerlei literarischen Anspruch und hin und wieder verirrte sich auch der eine oder andere Rechtschreibfehler ins Buch. Auch vulgäre Ausdrücke kommen immer wieder im Text vor, diese nehmen aber nicht überhand, noch wirkten sie aufgesetzt oder gekünstelt. Lesen lässt sich das ganze sehr flüssig. Der AC/DC-Sänger streut immer wieder sehr witzige und unterhaltsame Begebenheiten ein, die einen zum Lachen bringen. Insgesamt wirkt das ganze Buch sehr glaubhaft; es kommen an keiner Stelle Zweifel auf, dass Brian Johnson tatsächlich das Ganze auch selbst geschrieben hat.

Sehr unschön ist allerdings die Tatsache, dass die einzelnen Kurz-Storys in einer völlig ungeordneten Reihenfolge sind. Auf eine Geschichte aus Johnsons Kindheit folgt beispielsweise direkt eine, die von einer Begebenheit berichtet, die sich erst vor wenigen Jahren zugetragen hat. Darauf folgt ein Beitrag aus längst vergangenen Tagen. Eine logische Abfolge oder ein anderer Zusammenhang sind dabei nicht erkennbar. Offenbar hat Johnson die einzelnen Geschehnisse so aufgeschrieben, wie sie ihm gerade in den Sinn kamen, ohne das Ganze anschließend zu überarbeiten und in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen. 


Aufmachung des Buches
Die Biografie ist sehr schön, als Hardcover gebunden. Sie hat ein sehr stabiles, rotes Lesebändchen und enthält jede Menge Fotografien von allen möglichen Autos. Dies sind überwiegend Schwarz-Weiß-Fotos, es sind aber auch einige Seiten mit Farbfotos enthalten. Positiv ist bei den Bildern, dass hier auch einige Aufnahmen aus dem Familienalbum von Familie Johnson enthalten sind - Brian als kleiner Junge, sein Vater und seine Mutter und Bilder seiner Frau zusammen mit seinen beiden Töchtern. Auch Aufnahmen aus seiner Zeit bei den Geordies fehlen nicht.    


Fazit
Witzig und kurzweilig. Leider allerdings auch ein wenig planlos und enttäuschend, denn seine Tätigkeit als Sänger bei der weltbekannten Band AC/DC wird praktisch vollständig ausgespart. Fans sollte unbedingt klar sein, dass es hier ausschließlich um Autos und Brians Beziehung zu Benzinkutschen geht. Wer diese Leidenschaft teilt, wird hier sehr witzig unterhalten, denn Brian Johnson hat einige sehr kuriose Begebenheiten auf Lager.


3,5 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Literaturtest und den Iron Pages Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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