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Achtung: Infektionsgefahr!

Überall auf der Welt ist ein unbekannter und tödlicher Virus ausgebrochen, der die Infizierten in torkelnde und sabbernde Zombies verwandelt. Die Notrufnummer ist dauerhaft besetzt, Handynetze lahmgelegt, Brücken und Zufahrtsstraßen militärisch abgeriegelt. Die menschliche Zivilisation steht vor einem Kollaps und noch gibt es keine Erklärung für den blitzartigen Ausbruch der vermeintlichen Seuche.

Während des Ausbruchs der unheimlichen Epidemie, befindet sich Takashi in seiner Schule und bemerkt schnell, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Kurzerhand verbarrikadiert er sich mit seiner Jugendliebe Rei auf dem Dach der Schule, um sich vor der wandelnden Leichenflut zu schützen.

Ehe die beiden sich versehen, gehören sie einer kleinen Gruppe Überlebender an: Eine im Schwerkampf ausgebildete Mitschülerin, eine mit weiblichen Reizen im Übermaß ausgestattete Schulärztin, die Tochter eines einflussreichen Politikers und ein waffenliebender Otaku und Außenseiter komplettieren die bunt zusammengewürfelte Gruppe. Gemeinsam sagen sie den Untoten Invasoren den Kampf an, in der Hoffnung eine zombiefreie Zone zu finden und der drohenden Apokalypse zu entfliehen. Dabei müssen sie jeden ihrer Schritte genau planen, denn es könnten ihre letzten sein - zumindest als Lebende!

 

Highschool_of_the_dead  Autor: Daisuke Sato
Illustrationen: Shouji Sato
Verlag: Carlsen Manga!
Erschienen: April 2010
ISBN: 978-3-551-75884-2
Seitenzahl: 164 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (laut Verlag)


Die Grundidee der Handlung
Seit u.a. Thomas Plischke mit seinem Roman "Die Zombies" oder auch Robert Kirkman mit seiner Graphic Novel-Reihe "The Walking Dead" das Genre wieder aufgewärmt hat, suchen sich auch weitere Autoren die Untoten als Themen für ihre Arbeiten aus. Daher reiht sich "Highschool of the Dead" in einen gegenwärtigen Trend ein, der allerdings derzeit noch eher im Untergrund verläuft.

Takashi Komuro und sein bester Freund Hisashi Igo werden von der plötzlichen Zombieflut genauso überrascht, wie ihrer beider Schwarm Rei Miyamoto, mit der sie auf das Dach der Schule flüchten. Dabei wird Hisashi von einem der Untoten gebissen, was Takashi vor einen großen Gewissenskonflikt stürzt: Er muss seinen Freund umbringen, um ihm ein Dasein als Zombie zu ersparen. Währenddessen gelingt es der Schulärztin Shizuka Marikawa sich mit der Kendo-Clubleiterin Saeko Busujima einen Weg durch die Horden zu schlagen. Kouta Hirano, ein waffenbegeisterter Otaku, entdeckt gemeinsam mit Saya Takagi - einer nur scheinbar wehrlosen jungen Frau - Waffen, mit denen sie sich zur Wehr setzen können. Als diese ungleichen Truppen aufeinandertreffen, beschließen sie, zusammen weiterzumachen.

Das Thema der Zombies bietet in diesem Manga die Grundlage für Blut, Gemetzel und harte Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Kurze Abschnitte, in denen man sich als Leser erholen kann, wechseln sich mit den brutalen Attacken der Untoten ab, die genauso heftig abgewehrt werden müssen. Fans des Genres werden wissen, was sie erwartet und nicht dabei enttäuscht werden.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Zeichnungen sind (bis auf die ersten vier Seiten) im üblichen Schwarzweiß gehalten, hier aber mehr schwarz, da die Seiten mitunter förmlich im - schwarz dargestellten - Blut schwimmen. Die Geräusche wurden übersetzt und fügen sich sehr gut in die Panels ein. Die Damen der Heldengruppe zeichnen sich durch besonders üppige Oberweiten aus, allerdings wird schon durch das Cover und die Beschreibungen klar, dass der Leser hier keine hochgeistige Literatur erwarten darf. Der Zeichner bietet einiges an Fanservice (aufblitzende Unterhosen, BH-Träger und schier aus dem BH quellende Brüste), verbindet das allerdings mit einer Menge an Gewalt und Splatter, so dass Zartbesaiteten der Griff zu diesem Manga dringend abgeraten werden sollte.

Es gibt anfangs kein Inhaltsverzeichnis, die Kapitel werden jedoch passend mit englischen Titeln überschrieben (Spring of the Dead, Escape from the Dead, etc.). Den Sprechblasen zu folgen, ist kein Problem. Bei den Kampfszenen werden die Dialoge kürzer, bisweilen gibt es seitenweise keine Aussagen außer Schreie oder Hilferufe, während bei den ruhigeren Passagen zum Luftholen die Dialoge etwas länger werden können.

Das gesamte Manga über kommentiert Takashi als Held die Handlung, womit er Spannung aufbaut ("Wir wussten noch nicht, dass…") oder über seine Gefühlswelt Auskunft gibt, die durch Rei und seinen besten Freund durcheinander geraten ist. Bisweilen springt er in seiner Erzählung um eine halbe Stunde zurück, um darlegen zu können, was vorgegangen ist, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.

Die Zombies zeichnen sich durch gruslig verzerrte Fratzen und starre Blicke aus, wodurch sie gut von den normalen Charakteren zu unterscheiden sind. Die Frauen der Gruppe sind besonders sexy dargestellt, auch wenn sie schlagkräftig den Untoten auf die Finger hauen. Besonders die Schulärztin Marikawa besitzt eine sehr eindrucksvolle Oberweite, die bei jeder Gelegenheit zur Schau gestellt wird - interessanterweise jedoch nicht so, dass es von der Geschichte ablenken würde, womit Shouji Sato ein echtes Meisterstück gelungen ist. Die Waffen werden besonders realistisch dargestellt, und auch ihr Einsatz samt Blut und Splatter erfreut das Herz eines jeden Horror- und Actionfans.

Kleine, feine Einlagen wie das Namensschild "Shaun" eines Angestellten (in Anspielung an die Zombiekomödie "Shaun of the Dead") oder Werbeplakate für Carlsen machen das Lesen zu einem Versteckspiel, das besonders unterhaltsam ist.

Der Hintergrund ist klar herausgearbeitet. Shouji Sato benutzt sehr viel Rasterfolie, die aber zu der düsteren Grundstimmung passt. Wenn der Ton lockerer wird, merkt man regelrecht, wie die Dunkelheit sich "lichtet" und die Bilder heller werden.


Aufmachung des Manga
"Highschool of the Dead" ist ein Großtaschenbuch. Auf dem Cover zeigt sich Rei, umgeben von grusligen Zombiearmen, die nach ihr greifen. Ihre Schuluniform ist bereits mit Blut verschmiert. Das Cover zieht sich bis hinten auf den Buchrücken, weshalb es keine Buchbeschreibung gibt. Hinten sieht man eine Liste der in diesem Band benutzten Waffen, dazu weitere Zombies und Takashi, der mit einem Metallschläger bewaffnet eine heldenhafte Pose einnimmt. Auch der Titel im Frontcover fügt sich nahtlos in die Darstellung mit der leicht verblichenen weißen Schrift und der Handfläche, die dazwischen geschoben ist, als ob ein Zombie in einen Eimer Farbe gegriffen und sich selbst an der Wand verewigt hätte.

Die ersten vier Seiten sind komplett in Farbe und ziehen sofort in die Geschichte hinein. Jeder der Charaktere wird bei seinem ersten Auftauchen mit dem kompletten Namen vorgestellt, so dass klar ist, wer weiterhin eine Rolle spielen wird.

Besonders ans Herz gehend empfand ich die Bilder nach der Haupthandlung, die einige der Verstorbenen in ihrer normalen Form und in ihrem Alltag zeigen. Danach folgt eine genauere Auflistung (im Gegensatz zu der auf dem Buchrücken, der nur die Waffen und ihre Namen zeigt) der benutzen Waffen in diesem Band und wer sie jeweils benutzt. Anschließend wurde ein informativer zweiseitiger Text eingefügt, der die Entstehung des Zombie-Films und -Genres beschreibt. Ganz zum Schluss befindet sich der übliche "Fangen Sie bitte von der anderen Seite an"-Text, diesmal typisch hinterlegt mit einem sabbernden Zombie.


Fazit
"Highschool of the Dead" kann mit Sicherheit nicht behaupten, ein Glanzstück auf dem Manga-Sektor zu sein, aber es unterhält großartig. In der breiten Genrevielfalt der Manga fehlte bisher tatsächlich noch eines über die Untoten. Dazu ist der Band sexy, einfallsreich und lässt trotz ein paar anatomisch unkorrekten Bildern (an die Brüste der Schulärztin muss man sich als weibliche Leserin erstmal gewöhnen) Vorfreude auf den nächsten Teil aufkommen.


4 Sterne


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