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Sie dachten, er wäre tot …

Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen, seit die Vampirjäger um Professor Van Helsing den gefürchteten Dracula zur Strecke brachten. Doch der Friede ist trügerisch. In London geschehen grausame Morde. Irgendjemand scheint es auf diejenigen abgesehen zu haben, die damals an der Vernichtung des dunklen Grafen mitwirkten. Könnte es sein, dass der legendäre Dracula doch noch unter den Lebenden weilt?

Als Urgroßneffe von Bram Stoker, der „Dracula“ 1897 verfasste, trug sich der Kanadier Dacre Stoker bereits länger mit dem Gedanken, eine Fortsetzung dieses Meisterwerks der Horrorliteratur zu schreiben. In dem Drehbuchautor und Stoker-Forscher Ian Holt fand der den idealen Co-Autor für die offizielle Fortsetzung des unsterblichen Klassikers.

 

  Autoren: Dacre Stoker, Ian Holt
Sprecher: Simon Jäger
Verlag: Argon Verlag
Erschienen: Mai 2010
ISBN: 978-3-8398-1028-6
Spieldauer: 551 Minuten, 7 CDs; autorisierte Lesefassung


Die Grundidee der Handlung
Einst haben sie Dracula bis in die Karpaten gejagt, fünfundzwanzig Jahre später haben die ehemaligen „Streiter für das Licht“ jedoch Spuren und Narben davongetragen - keiner ist mehr, wie er einst war. Da wird Doktor Seward von einem mysteriösen Dritten auf eine Serie brutaler Morde aufmerksam gemacht – die Handschrift eines Vampirs? Ist es möglich, dass es ihnen damals doch nicht gelang, Dracula endgültig zu töten? Die Ereignisse nehmen ihren Lauf, die einstigen Streiter geraten ins Visier. Doch wer steckt tatsächlich hinter den Morden? Welches Geheimnis umgibt Minas Sohn Quincey? Und was hat es mit dem Schauspieler Barasrab auf sich?

Dacre Stoker und Ian Holt haben sich daran gemacht, einen Nachfolger zu „Dracula“ von Bram Stoker zu schreiben. Doch es handelt sich weniger um einen Nachfolger der Nachfolge wegen, sondern um eine Hommage an das Werk von Bram Stoker. Daher haben sie sich u.a. auf Originalnotizen des damaligen Autors gestützt, die in „Dracula“ nicht verwendet wurden, da diese Passagen vom damaligen Verleger aus Kostengründen nicht zugelassen wurden. „Dracula – Die Wiederkehr“ ist deutlich moderner als der erste Teil – so hat die Erotik einen nicht unbedeutenden Anteil der Geschichte, ähnlich wie die Action – und wird viele Fans mit seinen Inhalten überraschen, ist aber ein handwerklich solider Roman.


Darstellung des Hörbuchs
Der Vertonung des Romans hat Simon Jäger seine Stimme geliehen. Der Synchron- und Hörbuchsprecher ist aus etlichen Produktionen bekannt, unter anderem sprach er auch die Rolle von Jonathan Harker in der Hörbuchproduktion „Dracula“ von audible.de. Jäger macht mit seiner ruhigen, hervorragend kontrollierten Stimme das Hören zum Vergnügen. Man merkt ihm seine Erfahrung als Sprecher an – erstklassig ist seine Art der Betonungen, mit denen er gekonnt Passagen hervorhebt, überzeugend auch die gesetzten Pausen zwischen den Sätzen und Halbsätzen, die es dem Hörer ermöglichen, die Geschichte in sich aufzunehmen. Er behält sein Sprechtempo auch in spannenden und dynamischen Szenen bei und sorgt stattdessen lediglich über seine Stimme dafür, dass die volle Spannung, besonders aber die jeweilige Atmosphäre der Geschichte zum Hörer transportiert wird.

Die einzelnen Charaktere spricht er mit mal weniger, mal mehr stark ausgeprägter Differenzierung. Die langsame, brummige Stimme, mit der er Jonathan Harker darstellt, passt zu seinem meist alkoholisierten Zustand, während die Gräfin Elrzébet Báthory und Dracula mit leichtem osteuropäischen Akzent glaubhaft klingen. Meist ist die Unterscheidung der Figuren allein in der Art, wie Jäger sie spricht, problemlos möglich. Aber auch dann, wenn er sich keiner ausgeprägten Stimmakrobatik bedient, ist jederzeit klar, wer gerade den Dialog führt. Ebenfalls glaubhaft klingen die Emotionen wie Wut, unterdrückter Zorn, aber auch Trauer und Angst. Hierfür wispert, flüstert oder wimmert der Sprecher, auch erhebt er mal seine Stimme, ganz wie es die Situation erfordert. Allerdings gibt es einige wenige Passagen, in denen die Stimmen der Charaktere etwas überzogen oder nicht ganz passend klingen (beispielsweise lässt gelegentliches Fauchen Simon Jägers nicht mehr an die gewohnte Stimme der Gräfin denken), zum Glück kommt dies aber nur selten vor. Ein weiterer Faupax schlich sich zudem bei der Rolle der Gräfin ein, so fiel mir ungefähr in der Mitte des Hörbuches auf, dass ihr Akzent, der zu Beginn und zum Ende zu hören ist, fehlte. Von diesen Kleinigkeiten abgesehen, macht Simon Jäger seine Sache hervorragend.

Auf Musik- oder Geräuscheinspielungen wurde in dieser Produktion vollständig verzichtet, was ich begrüße, da es hier nicht zum Konzept gepasst hätte.


Aufmachung des Hörbuches
Die Aufmachung des Hörbuches ist stark an die Gestaltung des Buches angelehnt und erzeugt damit direkt einen Wiedererkennungswert. Auf dem Coverhintergrund, der einerseits an ein altes Pergament erinnert, andererseits mit Verzierungen versehen ist, prangen nicht nur die Schriftzüge „Dracula“ in roter und die übrigen in schwarzer Schrift, auch zwei Blutstropfen lassen gleich erkennen, dass es sich hierbei um eine Vampirgeschichte handelt. In das Symbol des Argon Hörbuchverlages wurde eine kleine Fledermaus eingepflegt, die das Gesamtbild abrundet. Kurze Infos zum Sprecher gibt es, neben der Inhaltszusammenfassung, auf der Rückseite.

In der stabilen Pappbox befinden sich die rot-schwarz bedruckten CDs in schwarzen CD-Hüllen, ein zweiseitiges Infoheft, u.a. mit der Aufteilung des Hörbuches, sowie ein 48seitiges Heftchen, das auf weitere Angebote des Verlages hinweist.


Fazit
„Dracula – Die Wiederkehr“ ist eine Hommage an das Meisterwerk Bram Stokers, die durch Tempo, Spannung und vor allem Dramatik zu fesseln versteht. Das Gleiche gilt für den Sprecher, Simon Jäger – mit einer nahezu perfekten Arbeit macht er aus dem Hörbuch einen Hörgenuss und versteht es, die Atmosphäre und Dynamik des Romans voll rüberzubringen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Hier gehts zur Rezension des Romans "Dracula - Die Wiederkehr"

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