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Zehn Jahre ist es her, dass Carolyns Bruder von einem Tag auf den anderen spurlos verschwand. Um der quälenden Unsicherheit über sein Schicksal endlich ein Ende zu bereiten, beginnt Carolyn zu recherchieren. Sie stößt auf fürchterliche Verbrechen in der Vergangenheit – und auf einen Täter, dem sie bereits viel zu nahe gekommen ist.

 

 

Originaltitel: Where Are You Now
Autor:
Mary Higgins Clark
Übersetzer: Andreas Gressmann
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2008
ISBN: 978-3-453-26606-3
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jedes Jahr an Muttertag meldet sich Charles MacKenzie jr., genannt Mack, und teilt seiner Mutter mit, dass es ihm gut geht. Seit Jahren geht das nun schon so und diesmal platzt seiner jüngeren Schwester Carolyn der Kragen, als sie die Stimme ihres Bruders hört. Für sie steht fest das sie nachforschen wird wo er ist und was damals tatsächlich geschehen ist. Mack scheint das nicht zu gefallen, denn er lässt ihr einen Zettel zukommen auf dem er verlangt, dass sie ihn nicht suchen soll. Ein Fehler, denn nun ist Carolyn erst recht entschlossen die Wahrheit ans Licht zu bringen. Während ihrer Nachforschungen stößt sie auf das Hausmeisterehepaar Kramer, die das Studentenwohnheim noch immer betreuen, in dem Mack einst ein Zimmer bewohnte. Was haben die beiden zu verbergen? Lil Kramer ist auffallend nervös und ihr Mann Gus alles andere als begeistert, als Carolyn die beiden besucht. Doch dann verschwindet eine junge Frau spurlos und Mack gerät in den Verdacht, nicht nur ihr Entführer zu sein, sondern auch der Mörder seiner damaligen Lehrerin. Carolyn setzt nun alles daran sich Gewissheit über Macks Verschwinden zu verschaffen. Lebt er noch oder ist das alles nur ein grausames Spiel? Und wenn ja, wer hätte einen Vorteil davon? Ein nervenaufreibendes und kräftezehrendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt, in dem ihr ein alter Freund zur Seite steht, der plötzlich selbst zum Verdächtigen wird, und Carolyn begeht in ihrem Eifer, die Dinge zu klären, einen fatalen Fehler, der sie an den Rand des Todes bringt.


Stil und Sprache
Ein Teil der Kapitel von „Warte, bis du schläfst“ ist in der Ich-Perspektive von Carolyn geschrieben, die restlichen Kapitel im personalen Erzähl-Stil in der Er-Form. Die Kapitel sind in gewohntem Mary Higgins Clark Stil sehr kurz und teilweise nur eine Seite lang und die Dialoge der verschiedenen Figuren sowie die Gedankengänge der Protagonistin treiben die Handlung voran. Das Buch endet mit einem Epilog, der ein Jahr nach der eigentlichen Handlung geschieht. Wie Fans der Autorin es kennen, beschreibt Mary Higgins Clark klar und prägnant die einzelnen Schauplätze und Charaktere ohne überflüssige Schnörkel, und lässt dem Leser genügend Spielraum für dessen eigene Fantasie und Gedanken. Hin und wieder verwendete Fachbegriffe werden unauffällig in einem Dialog oder im Fließtext erklärt, ohne dass sich der Leser dabei belehrt vorkommt. Ich fand das sehr schön, da es den Lesefluss nicht unterbrochen hat und ich trotzdem wusste was gemeint war.


Figuren
Als Leser spürt man den Groll, den die Protagonistin Carolyn MacKenzie ihrem Bruder gegenüber hegt, ohne dass es Mary Higgins Clark groß in Worten ausdrückt. Sie macht dies nur einmal gleich zu Beginn der Handlung und da spricht die Autorin von Zorn. Ansonsten erlebt der Leser diesen Groll durch die Fragen und Gedanken und Schlussfolgerungen, die Carolyn an sich selbst und andere hat. Obwohl für den Leser deutlich zu spüren ist das die Protagonistin eine starke Frau ist, so ist doch auch zu spüren, dass ihr Leben zum Stillstand gekommen ist als der Bruder verschwand und sie nicht das ihre sondern das Leben ihres Bruders lebt. Die Autorin hat trotz der spannungsgeladenen Momente gefühlvoll einige Szenen eingefangen, in denen Carolyn und ihre Mutter Olivia sich genau dieser Tatsache bewusst werden und jede für sich eine Änderung herbeiführt. Ohne viele Worte hat die Autorin ihre Charaktere durch dessen Agieren beschrieben und lässt den Leser bereits im Vorfeld ahnen, dass nicht jede Figur das ist, was sie vorzugeben scheint.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover von „Warte, bis du schläfst“ sind oben zwei nebeneinander stehende weiße Katzenpfoten zu sehen. Der restliche Katzenkörper liegt im Dunkeln. Nach unten wird das Cover immer heller. Direkt unterhalb der Katzenpfoten steht in schwarzen Großbuchstaben der Name Mary Higgins Clark, darunter in roten großen Buchstaben der Titel. Rechts davon und unter dem Titel sind Bluttropfen und eine Blutspur abgebildet, die glänzen wenn man das Buch kippt und in das Licht hält. Die Farbkombination aus Grau, Weiß, Schwarz und Rot sieht fantastisch aus. Der Buchrücken des Schutzumschlags ist komplett Rot und ein Bild mit den zwei Katzenpfoten ist in der unteren Hälfte abgebildet. Darüber stehen senkrecht gedruckt Mary Higgins Clark in Schwarz und daneben „Warte, bis du schläfst“ in Weiß. Beides in Großbuchstaben. Auf der Rückseite des Schutzumschlags steht in der Mitte der Buchrückseite vor hellgrauem Hintergrund eine kleine Inhaltsangabe und die Kritik einer Zeitung, daneben sind eine Blutspur und einige Bluttropfen abgebildet. Das gebundene Buch unter dem Schutzumschlag ist Schwarz.


Fazit
Ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel, das einen nicht mehr loslässt und das Mary Higgins Clark gekonnt in Szene gesetzt hat. Zwar reicht der Thriller nicht ganz an die Brillanz ihres letzten Werkes heran, aber die Handlung ist faszinierend und die Autorin hat es geschickt verstanden einmal mehr die Abgründe der menschlichen Seele hinter einer Fassade aus weltgewandtem Charme und Stil zu verbergen. Für spannende Lesestunden sehr zu empfehlen.


4 5 Sterne


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