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So macht Klassik Spaß!

Woher weiß man, wie schnell ein Musikstück zu spielen ist? Wie schnell ist ein „Allegro“, das ja „schnelles Tempo“ bedeutet? Sogar Ludwig van Beethoven beschäftigte sich mit solchen Fragen und bat seinen Freund, den Erfinder Johann Nepomuk Mälzel, ein Gerät zu bauen, das es ermöglichte, das Tempo auf die Minute genau festzulegen. Er erfand das Metronom. Als Beethoven und Mälzel Silvester 1814 im Palais des Fürsten Rasumowsky feiern, bricht plötzlich ein verheerendes Feuer aus. Gibt es Rettung für die beiden Freunde?

Das Begleitbuch mit vielen farbigen Bildern erzählt das Leben Ludwig van Beethovens. Viele Anekdoten machen es zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.

Wer mag, kann die bekanntesten Werke Beethovens auf der Musik-CD nochmals ohne Text anhören.

 

  Autor: Michael Vonau
Sprecher: Heiner Heusinger, Thomas Rübenacker, in weiteren Rollen diverse andere Sprecher
Verlag: Griot Hörbuch Verlag
Erschienen: 02/2010
ISBN: 978-3-941234-14-7
Spieldauer: 55 Min. Hörspiel + 67 Min. Musik; 2 CDs; ungekürzte Fassung
Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Der Hauptbrandmeister Siggi Rümmelein und sein Freund, die Feuermaus Fred, beschäftigen sich mit der Frage, wie Musiker wissen sollen, wie schnell sie Kompositionen spielen müssen. Siggi erzählt Fred von Johann Nepomuk Mälzel, dem Erfinder des Metronoms und vieler anderer musikalischer Errungenschaften. Gemeinsam beschließen sie, mit dem Zeitsprungexpress in die Vergangenheit zu reisen, um sich Mälzels Erfindungen einmal persönlich anzuschauen. Doch die Zeitreise braucht auch einen Auftrag, ein Feuer – und auch das ist schnell gefunden. Ob sie auf ihrer Reise auch auf Beethoven treffen, einen Freund Mälzels, dessen Kompositionen Siggi so gerne lauscht?

„Ludwig van Beethoven und die heiße Silvesternacht“ ist ein weiterer Teil aus der Reihe „Klassik for Kids“, welche mit einer Kombination aus spannendem und kindgerechtem Hörspiel, einer Musik-CD mit Stücken von Beethoven und einem Begleitbuch Kindern (und auch älteren Hörern) klassische Musik näher bringen soll. Hierbei gibt es wieder viel zu lernen, nicht nur über den berühmten Komponisten.


Darstellung des Hörspiels
Thomas Rübenacker treffen wir wieder als Sprecher von Siggi Rümmelein, dem Hauptbrandmeister, an. Mit seiner ruhigen, mal sanften, mal brummigen Stimme passt er sich wiederum sehr gut in die Rolle ein und erklärt geschichtliche Hintergründe und Sachverhalte gekonnt. Mit ihm zusammen arbeitet auch diesmal Heiner Heusinger, der einerseits als Sprecher fungiert, andererseits Fred, der Feuermaus, seine Stimme leiht. Hierbei variiert er seine Stimme so, dass Fred eine höhere, flotte, muntere und lebendige Art hat, aus der man die Neugier der schelmischen und wissbegierigen Maus heraushört, während er als Erzähler einen freundlichen, angenehmen Klang und ein gutes, nicht zu hohes Tempo hat. Als weitere Besetzung treffen wir Toni Ramsteiner als Johann Nepomuk Mälzel, dessen österreichischer Akzent glaubhaft herüberkommt, sowie Gero Wachholz als Beethoven, der eine ganz eigene, aber sehr angenehme Stimme hat, mit der er den berühmten Komponisten einen polternden und gleichzeitig freundlichen Klang verleiht. Weitere Rollen wurden von Wieland Haas, Michael Vonau und Christa Haas übernommen.

Bei dem Hörspiel gilt: die Mischung macht's – es ist wieder spannend, humorvoll und informativ. Neben geschichtlichen Aspekten - wie dem Türmer von Sankt Stephan, der bei Feuer in der Stadt Alarm geschlagen hat – und berühmten historischen Persönlichkeiten lernt man wieder wichtige Aspekte zur Musik, aber auch zum Geschäft der Feuerwehr spielerisch kennen. Erste Eindrücke von Beethovens Kompositionen bekommen kleine wie große Zuhörer, als Siggi eine Schallplatte hört, beim Besuch des Maestros in der Vergangenheit und bei einem Konzert, zu dem Siggi und Fred Herrn Mälzel begleiten. Die Einspielungen sind dabei so eingefügt, dass sie hervorragend zum jeweiligen Inhalt des Hörspiels passen und diesen durch die gewählte Lautstärke unterstützt, ohne zu stören. Gleiches gilt für die echt klingenden Geräusche, wenn z.B. die Schalter des Zeitsprungexpresses bedient werden oder die Start- und Landegeräusche, die wie bei einem Flugzeug klingen. In Mälzels Werkstatt sind die typischen Arbeitsgeräusche genauso eingepflegt wie das Klicken von Uhrwerken, wenn Mälzel seine Geräte präsentiert, allen voran den mechanischen Trompeter mit einem Stück von Händel. Nach und nach werden seine Erfindungen vorgestellt, über die der Weg dann nach Beethoven führt – der kommt in diesem Hörbuch aber eher kurz zur Sprache, was ich ein wenig schade fand. Der Hauptaugenmerk liegt diesmal eindeutig stärker auf Mälzel.

Die Musikstücke auf der zweiten CD sind liebevoll ausgewählt. Schnelle Passagen wechseln sich mit langsamen, laute mit ruhigen ab. In ihnen liegen Lebendigkeit, Nachdenklichkeit oder Ausdrucksstärke, haben mal einen mitreißenden, mal einen entspannenden Charakter. Insgesamt eine Auswahl, die kleinen wie großen Hörern gefallen wird und bei der man erstaunt feststellt, dass man doch so manches Stück – zumindest teilweise – kennt, ohne dass man wusste, von wem es ist. So hat z.B. die Sinfonie Nr. 5 c-moll, das Stück „Für Elise“ oder die Sinfonie 9 d-moll fast jeder schon einmal gehört.


Aufmachung des Hörspiels
Wie man es aus der Serie „Klassik for Kids“ kennt, setzt sich auch dieser Teil aus der Kombination Begleitbuch, Hörspiel- und Musik-CD zusammen. Die Tonträger sind in einer schützenden Doppel-CD-Hülle aus Kunststoff untergebracht und finden sich – neben dem Begleitbuch – im passenden Pappschuber. Die Gestaltung der einzelnen Bestandteile ist immer identisch und zeigt ein Bild von Beethoven, der mit wilden Gesten und freudig erregtem Gesichtsausdruck dirigiert, während hinter ihm das Silvesterfeuerwerk den Nachthimmel beleuchte. Auf seinem Notenheft stehend ist Fred, die Feuermaus, mit einem Schlauch in der Hand und einem Helm auf dem Kopf im Löscheinsatz. Eine Aufmachung, die Kinder wie Erwachsene anspricht.

Das Begleitbuch, wieder aus Sicht von Fred geschrieben, erzählt von Beethovens Familie und seiner harten Kindheit, in der sein Vater ihn schon früh zwang, Klavier spielen und die Grundlagen der Musik kennen zu lernen. Natürlich erfährt man auch eine ganze Menge über das weitere Leben des Musikers, die bildhafte Sprachgestaltung ist bewusst kindgerecht gehalten. Sehr schön ist beispielsweise die Erläuterung von Kants Forderungen anhand eines Vergleiches gehalten, den ich hier aber nicht verraten möchte. Gewürzt wird das Buch mit Gemälden, Portraits und Holzstichen sowie Fotos vom Beethoven-Haus in Bonn, seinem Schreibtisch und den von Mälzel erfundenen Hörrohren für den Maestro. In diesem Buch wird auch geklärt, warum das Stück „Für Elise“ so heißt, obwohl es Therese gewidmet ist – dies wird im Hörbuch nur angedeutet, ohne dass das Rätsel dort endgültig gelöst wird.


Fazit
Ein weiterer, absolut empfehlenswerter Teil der Serie „Klassik for Kids“, der Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren, aber durchaus auch älteren Hörern auf spielerische Weise das Leben und die Werke Ludwig van Beethovens näher bringt. Zwar ist im Hörspiel selbst mehr von dem Erfinder Mälzel als von dem berühmten Musiker die Rede, dafür lernt man ihn in dem Begleitbuch und mit der Musik-CD gut kennen.


4 5 Sterne


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