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Versteh einer die Frauen! Nach langen Jahren als überzeugter Single ist Frauenheld Tom zum ersten Mal liiert. Die Beziehung zu Elisa gestaltet sich eigentlich auch gar nicht so übel. Bis sein Kumpel Luke ihn aufklärt: Routine killt den Sex. Tom ist alarmiert und beschließt, seinen Marktwert zu testen. Wenn nur das kleine, haarige Problem auf vier Beinen nicht wäre, das ihn auf Schritt und Tritt verfolgt: Elisas neuer Hund. Ein Mops! Doch das viel dickere Problem kommt auf zwei Beinen daher: die hochschwangere Lydia. Denn die behauptet doch glatt, Tom sei der Vater ihres Kindes ... Mia Morgowskis Debüt «Kein Sex ist auch keine Lösung» war der Frauenroman des Jahres 2008 – und das trotz männlicher Hauptfigur!

 

  Autor: Mia Morgowski
Verlag: rororo
Erschienen: 03/2010
ISBN: 978-3499253225
Seitenzahl: 432 Seiten
 

Die Grundidee der Handlung
Die Handlung setzt 6 Monate nach Kein Sex ist auch keine Lösung an – Tom und Elisa führen jetzt eine feste Beziehung und kommen so langsam im Alltag an. Die kleinen Verrücktheiten des Gegenübers erscheinen nicht mehr ganz so liebenswert wie zu Beginn, der Sex wird routinierter und der Blick über den Tellerrand immer seltener. Doch da tritt Melanie auf den Plan – Elisa beschließt, den kleinen Mops bei sich aufzunehmen - natürlich ohne vorher Toms Erlaubnis zu erfragen, der ganz und gar nicht begeistert ist. Und um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben, fährt Elisa schließlich in den Urlaub und lässt den Mops bei Tom zurück. Der muss aber selbst zu einem Fotoshooting verreisen, bei dem ihn eine hochschwangere Lydia Cremand erwartet, mit der er vor ungefähr 8 Monaten ein Stelldichein hatte ...

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an, verlegt den Schauplatz jedoch in ein anderes Land, in dem die beiden Liebenden die meiste Zeit voneinander getrennt sind. Hier geht es hauptsächlich um das unorganisierte Fotoshooting in Montenegro und die Missverständnisse, die an allen Ecken und Enden für Durcheinander sorgen, wobei der Mops immer eine tragende Rolle spielt. Insgesamt werden hier viele Klischees aufgegriffen, die zwar größtenteils vorhersehbar sind, aber trotz allem auch einen guten Unterhaltungswert haben.


Stil und Sprache
Sprachlich ist der Roman eher simpel und witzig gehalten. Es kommt einem so vor, als würde sich Hauptfigur Tom direkt mit dem Leser unterhalten und ihn gern zum Lachen bringen wollen. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf ironischen Situationsbeschreibungen, Dialogen und Rückblicken, die stellenweise schon zu viel des Guten sind. Gerade die zahlreichen Listen, die sich Tom wie ein Memo an sich selbst formuliert, treffen nicht immer ins Schwarze, und auch die oft platzierten Konfuzius-Zitate wirken manchmal fehl am Platz.
Erzählt wird die Geschichte in der Gegenwart aus der Ich-Perspektive von Tom, der zwar noch ab und zu ein paar Macho-mäßige Gedanken hat, aber im Großen und Ganzen durch seine Beziehung mit Elisa die Schärfe und den Biss verloren hat, der den Vorgängerband ausgezeichnet hat. Er erscheint ein wenig weichgespült und sogar etwas naiv, was die „Verwechlsungskomödie" beim Fotoshooting in Montenegro betrifft - das lässt manche Wendungen unglaubwürdig erscheinen. Dafür wird an Spannung einiges geboten – man nehme einen Haufen Werber, einen zwielichtigen Russen, zwei zickige Models, einen unfähigen Fotografen, eine hochschwangere Kundin und einen Mops und stecke sie nach Montenegro, wo erst mal alles schief geht, was schief gehen kann. Wer dann mit wem, warum Toms Mutter auch noch auftaucht, wer alles den Mops Melanie liebt und wieso Elisa mit Hammerbananen-Alex zugange ist, das zeigt sich erst im Laufe der Geschichte und man kann es kaum erwarten, bis sich alle Verwicklungen auflösen.


Figuren
6 Monate sind seit dem ersten Band vergangen und Tom, ehemals egoistischer Womanizer mit großer Klappe, ist in die Beziehungsfalle getappt. Uninteressant sind nun alle anderen Frauen, vergessen die alten Eroberungen. Auch wenn sich eine gewisse Routine in seinen Alltag einschleicht, ist er sehr zufrieden mit seiner Situation und stellt sich voll und ganz auf Elisas Wünsche und Bedürfnisse ein. Nur als diese den Mops Melanie anschleppt und sich kurz darauf in den Urlaub verabschiedet, ist das auch für ihn zu viel des Guten. Bei einem Fotoshooting auf Montenegro kommen schließlich einige bekannte und neue Figuren zusammen, um sich gemeinsam dem Chaos zu verschreiben: Toms etwas fauler Kollege Marc, der geschwätzige Fotograf Frank, Agenturchef Rolf, der sich selbst verwirklichen möchte, Toms jung gebliebene Mutter Tessa, der ominöse Russe Dimitri mit seinen Leibwächtern und der herzensguten Köchin Marija, die oberflächlichen Models Vivian und Noemi und die Geschäftsfrau Lydia, inzwischen hochschwanger und nicht mehr ganz so tough.
Alle Personen bleiben relativ stereotyp und klischeebeladen. Nur bei Tom lässt sich eine gewisse Entwicklung verzeichnen, während man von Elisa kaum etwas mitbekommt, da diese in der Handlung keine große Rolle spielt, meistens nur in den Gedanken von Tom auftaucht und somit ziemlich blass bleibt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist komplett leuchtend pink mit leicht rosa abgesetzten Blüten. Auf der Vorderseite leuchtet einem der Schriftzug AUF DIE GRÖSSE kommt es an in einem kontrastreichen hellblau entgegen, wobei AUF DIE GRÖSSE und der weiter unten abgebildete Mops geprägt sind und somit besonders hervorstechen. Der Hund hätte für meinen Geschmack etwas größer abgebildet werden können, da relativ viel Platz verschenkt wurde, und er im Vergleich zum Hasen vom Vorgänger leider nicht ganz so auffällig ist. Nichtsdestotrotz ist das Buch aufgrund seiner grellen Farbe ein absoluter Hingucker und passend für die Zielgruppe. Im Innenteil rundet ein Mops-Daumenkino die Gestaltung ab.


Fazit
Das Buch ist wahrlich auf den Hund gekommen, denn der kleine Mops Melanie erobert im Sturm die Herzen aller und sorgt überall für Verwicklungen. Leider schießt der gewollt komische Grundton der Geschichte manchmal etwas über das Ziel hinaus und Macho Tom ist inzwischen recht handzahm. Nichtsdestotrotz ist Auf die Größe kommt es an die optimale Strandlektüre, die einen die Sorgen des Alltags für einen kurzen Moment vergessen lässt und den ein oder anderen herzhaften Lacher garantiert. Die Geschichte ist auch diesmal in sich abgeschlossen, eine Fortsetzung erscheint aber gut möglich, wie sich am Schluss ankündigt ...


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Kein Sex ist auch keine Lösung

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