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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Wenn Amors Pfeil das Ziel verfehlt, kommt es zu himmlischen Verwicklungen ...

Rebecca Finch ist eine höchst erfolgreiche Autorin romantischer Komödien, nur in ihrem eigenen Leben hat sie den Glauben an das große Glück verloren. Kein Wunder, dass Aphrodite auf dem fernen Olymp nervös wird: Rebecca ist schließlich ihre wichtigste Vertreterin für Happy Ends auf Erden, auch wenn diese davon nichts ahnt. Der Göttin bleibt nichts anderes übrig, als inkognito selbst auf die Erde hinabzusteigen, um Rebecca endlich mit dem Richtigen zusammenzubringen. Und damit fangen die Probleme erst richtig an ...

Für alle, die schon immer an die Liebe geglaubt haben - und für alle anderen erst recht!

 

Aphrodites_Workshop_fuer_Liebesfragen  Autor: Marika Cobbold
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 12. Oktober 2009
ISBN: 978-3-442-54276-5
Seitenzahl: 352 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Rebecca Finch schreibt Liebesromane und ist damit sehr erfolgreich. Ihre Figuren finden ihr Liebesglück, nur bei ihr will es so recht nicht klappen. Ihren Freund lässt sie „versehentlich" am Bahnhof in Paris sitzen und findet das nicht mal tragisch. Bald darauf geht alles den Bach herunter - sie ist wieder Single, hat Schreibblockaden, Halluzinationen und den Glauben an die Liebe verloren. Das bleibt vom fernen Olymp nicht unentdeckt: DIE Grande Dame der Happy-End-Liebesschnulzen auf Erden hat Kummer und ist nicht mehr dieselbe? Das geht ja gar nicht! Amor und Aphrodite müssen eingreifen und Rebecca verkuppeln, sonst werden sie vollends zum Gespött der anderen Götter. Wird sich Rebeccas Liebesglück nun doch erfüllen?


Stil und Sprache
Das Buch erzählt kapitelweise entweder aus Sicht von Rebecca (in Ich-Form), Amor (auch in Ich-Form) oder von John (hier in dritter Person). Dadurch kann man sich jeweils sehr gut in die jeweilig agierende Person hineinversetzen. Am besten gelingt dies mit Rebecca selbst, denn zum einen wirkt die Ich-Form sehr persönlich, zum andern führt sie auch noch Zwiesprache mit sich selbst bzw. mit ihrem imaginären Freund Coco, dem Affen. Das bringt eine Menge an Situationskomik.
Wenn Amor zu Wort kommt, driftet die Sprache zum Teil in jugendlichen Jargon ab, schließlich ist er ja auf ewig Kind. Teilweise erweckt es aber den Anschein, als wollten diese Passagen gewollt lustig sein. Die Story, die hinter dem Buch steckt, ist durchaus gut, aber unglücklich umgesetzt. Spannung kommt kaum auf, im Gegenteil: die Geschichte dümpelt mehr oder weniger vor sich hin. Sobald man weiß, was Aphrodite und Amor für Rebecca geplant haben - nämlich sie mit John zu verkuppeln -, wird das Buch nur noch fade, weil man genau weiß, wie es ausgehen wird. Es stellt sich nur noch die Frage, wie die beiden sich letzten Endes kriegen. Durch ein paar Irrungen und Wirrungen entsteht dann wirklich kurzfristig ein Hauch einer Spannung, mehr aber auch nicht.
Sprachlich gesehen ist das Buch einfach und flüssig gehalten. Es lässt sich leicht in einem Rutsch durchlesen, weil es auch keine besonderen Anforderungen an seine Leser stellt. Ein typischer „Frauen-Roman" mit Happy-End-Garantie eben.


Figuren
Mit der Protagonistin Rebecca kann man sich durchaus identifizieren, nicht zuletzt durch die persönliche Erzählweise. Sie ist Bestseller-Autorin für Liebesromane, mit ihrem Privatleben aber hapert es, mit keinem Mann will es so recht klappen. Sie verliert den Glauben an sich selbst, die Liebe und ist chronisch gestresst und mit den Nerven am Ende; so sehr, dass sie halluziniert und zum Therapeuten geht.
Der Anwalt John wirkt langweilig und uninteressant und auch er ist beim Therapeuten, u.a. wegen seiner Zwangsstörungen. Durch die eher unpersönliche Schreibweise in dritter Person wird es sehr schwer, sich in John hineinzuversetzen. Es ist als würde man ihn nur begleiten und immer eine gewisse Distanz wahren, bei Rebecca erlebt man dagegen das Geschehen durch ihre Augen.
Daneben haben wir noch Amor und Aphrodite. Es steht auf des Messers Schneide, ob sie nicht aus dem Olymp geworfen werden, weil sie in Ungnade gefallen sind. Die Menschen wollen nicht mehr an die Liebe glauben. Dabei gibt es einige wirklich lustige Stellen auf dem Olymp wie etwa: „Können wir USA gucken?" oder andere. Es gibt zahlreiche andere Götter als Nebenfiguren, sowie Freunde und Bekannte von Rebecca und John. Damit ist das Personelle abgerundet.
Auch wenn die Figuren in Ansätzen Potential haben (Rebecca ist wirklich sympathisch und man würde ihr das Liebesglück gönnen), hatte ich immer das Gefühl, die Handlung würde fortschreiten, ohne dass man wirklich etwas über die Protagonisten erfährt. Das gilt sowohl für John als auch Rebecca. Sie wirken regelrecht farblos und wenig dreidimensional, in Ansätzen sogar langweilig und wenig motiviert.


Aufmachung des Buches
Das Büchlein ist ein Taschenbuch, auf dessen Front-Cover ein zur Seite geneigter griechischer Sockel mit Rosenranken vor einem blauen Himmel mit rosa Herzchen-Wolken zu sehen ist. Dabei sind der Sockel und die Schrift von Titel und Autorin leicht glänzend gehalten. Das Konzept vermittelt, wie man es erwarten würde, dass es sich um einen Frauen-Roman mit Einschlag in die griechische Mythologie handelt.


Fazit
Vielleicht habe ich von dem Roman einfach zu viel erwartet, denn er konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Story ist wirklich ganz nett konzipiert, leider ist die Umsetzung jedoch nicht sonderlich gelungen. Die Charaktere wirken blass und die Handlung kann den Leser nicht wirklich fesseln. Es gibt wirklich bessere Bücher auf dem Gebiet der Frauen-Romane. Das einzig Geniale war die bisweilen irre witzige Situationskomik (der imaginäre Affe und die Szenen auf dem Olymp), das hat mir doch so einige heitere Lesestunden beschert. Ansonsten rate ich von diesem Buch eher ab.


2 5 Sterne


Hinweise
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