Smaller Default Larger

Diese HELDEN geben niemals auf!!

Endlich vereint! Nachdem Mac nicht nur seine Tochter Jade, sondern nun auch seine heißgeliebte Alix wieder hat, scheint das Familienglück perfekt!

Doch während U.S. Marshals ihnen dicht auf den Fersen sind, verliert die traumatisierte kleine Jade plötzlich ihre Fähigkeit zu sprechen. Zu allem Unglück fällt Tim eine Bibel in die Hände und unsere furchtlose Reisegesellschaft Dianas finsterem Alter Ego – der Königin Kleopatra!

Tony indes bandelt im unterirdischen Konzentrationslager der Geheimbasis von White Sands mit einem falschen Mulligan an, während Alix und die süsse Cary ihren Mann stehen und die Welt vor Horden wild gewordener Vertreter des „stärkeren“ Geschlechts bewahren.

Einmal mehr nimmt das Ausnahme-Gespann Yann und Conrad seine Leser mit auf eine Tour de Force für jeden Lachmuskel, bei der kein Auge trocken und keine Weste rein bleibt. Gespickt mit pointiertem Aberwitz und bissigen Seitenhieben führt Band 11 unsere Helden in ein furioses Finale solcher Güte, dass selbst das chinesische Orakel sich geweigert hätte, es vorherzusagen ...

 

  Autor: Yann
Illustration: Didier Conrad
Verlag: Finix Comics
Erschienen: 04/2010
ISBN: 978-3-941236-12-7
Seitenzahl: 64 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
An dieser Stelle ist es mir nicht möglich, die bereits gute Zusammenfassung des Comicbandes noch zu ergänzen, ohne zu viel zu verraten. „Helden ohne Skrupel“ ist eine Mischung aus frechen, zynischen oder zweideutigen Sprüchen, Wortspielen und Handlungen, bei denen die verschiedensten Gruppen – ungefähr zu einer Zeit des Kalten Krieges – ihr Fett weg bekommen. Nicht nur für Fans der Serie ist der Abschlussband daher ein Muss, sondern auch für Liebhaber frankobelgischer Comickunst eine Empfehlung.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Didier Conrad führt die Serie „Helden ohne Skrupel“ zu einem gekonnten Abschluss. Er bedient sich dem typischen frankobelgischen Zeichenstil von nicht ganz ernst zu nehmenden, mehr auf die Unterhaltung ausgerichteten Comicreihen. Mehrere Handlungsstränge sorgen dafür, dass der Leser über die zugleich ablaufenden Ereignisse bescheid weiß und halten ihn in Atem. Die Figuren haben einen ganz eigenen und auch eigenwilligen Stil, die Charaktere sind jedoch gut getroffen, wenngleich auch unglaublich schräg drauf. Die Proportionen sind in seltenen Fällen zwar nicht immer ganz passend, aber das sieht der Fan der Serie nach, außerdem macht eben dies den typischen Stil aus. Trotzdem oder gerade deshalb hat man sie lieb gewonnen und begleitet sie gerne auf ihrm letzten Abenteuer. Die eher einfacher gehaltenen Zeichnungen der Figuren gleichen das grafische Manko, sollte es überhaupt als solche bezeichnet werden, mit deftigen Portionen Humor wieder aus und sind herrlich überzogen. Teilweise dreist, mal auch rotzfrech, gehen die „Helden ohne Skrupel“ ans Werk. Dabei treibt einem die Art und Weise oft ein Schmunzeln aufs Gesicht. Diese Abschnitte kontrastieren gekonnt mit bitterbösen Satireszenen. Zu herrlich ist z.B. die Szene, in der ein sterbender Marshal Tim um Zitate aus der Taschenbibel bittet, um sich auf den Übergang vorbereiten zu können – Tim in seiner Naivität jedoch nur über unpassend obszöne oder gewalttätige Verse des Alten Testaments stolpert.

Landschaften sind zu den jeweiligen Situationen passend mal mehr, mal weniger intensiv erstellt worden, dafür machen die technischen Grafiken – u.a. der Raketen oder der Abschussanlagen – einen guten bis sehr guten Eindruck und fügen sich gut in das Gesamtkonzept ein. Da ein großer Teil der Handlungen nachts spielt, sind die Farben etwas düsterer, bei Szenen am Tage gibt es dann eine eher kräftige, wenn auch nicht zu knallige Farbpalette.

Über eine altdeutsche Schriftart stolpert man zumeist dann, wenn die Nazis ihre Befehle oder bestimmte Äußerungen von sich geben, ansonsten sind die Texte überwiegend in der comictypischen Aufmachung gestaltet. Obwohl regelmäßig mit Fußnoten auf bestimmte Ausschnitte der vorangegangenen Bände verwiesen wird - sollte es die Situation erfordern -, so fiel mir auf, dass das Wort „Incinerator“ – zu deutsch: die Verbrennungskammer – nicht übersetzt wird. Zwar ahnt man, was es bedeuten mag, weiß aber erst nach einem Griff zum Wörterbuch um die genaue Bedeutung - außer man kennt die englische Bezeichnung natürlich. Hier hätte eine weitere kleine Fußnote nicht geschadet.


Aufmachung des Comics
Sowohl verlagstypisch, als auch passend zur Gesamtserie verlegt Finix Comics Band 11 als A4 großen, als Softcover broschierten und daher einem Heft ähnlichen Comicband. Die Verarbeitung ist dabei tadellos, angenehm kräftiger Karton beim Außenumschlag, während das Papier im Innern sowohl griffig als auch dick genug ist, um nicht durchzuscheinen. Die Gestaltung des Covers zeigt in schöner zeichnerischer Wiedergabe Jade, Mac und Alix glücklich vereint, während im Hintergrund dutzende Geschosse, vermutlich Atomraketen, starten. Und so lässt einen das Cover bis zum Ende der Geschichte im Unklaren, ob es denn so kommen wird.


Fazit
Und so geht „Helden ohne Skrupel“ zu Ende, mit einem gelungenen Mix aus schrägen Charakteren, zynischen Sprüchen und teils bitterbösen Anspielungen, Obszönitäten und Zweideutigkeiten. Das Ganze verpackt Didier Conrad in einem typischen frankobelgischen Zeichenstil, der gut zur Szenerie passt.


4 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 10: Nördlich von White Sands

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo