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Familie Fox lebt wunderbar! Jeden Abend wieder lässt Vater Fox ihr die Wahl zwischen einem Festessen mit Ente, Gans oder Puter, die er bei den umliegenden Bauernhöfen stiehlt. Dass die Bauern Grimm, Grob und Gräulich das nicht einfach so hinnehmen, ist klar, und ihren Namen tragen sie auch nicht ohne Grund. Fast sieht es so aus, als ob Familie Fox den wütenden Angriffen der Bauern nicht gewachsen wäre. Aber auch nur fast, denn Mr. Fox ist nicht nur schlau, er ist vor allem auch … fantastisch!

 

  Autor: Roald Dahl
Verlag: rowohlt
Erschienen: 03.05.2010
ISBN: 978-3-499-21534-6
Seitenzahl: 112 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Mr. Fox bringt seiner Familie jeden Abend leckeres Essen – je nachdem, was seine Frau sich wünscht, gibt es Ente, Gans oder Puter. All diese Leckereien gibt es auf den Bauernhöfen der Bauern Grimm, Grob und Gräulich, wo Mr. Fox sich stets heimlich bedient. Doch die unfreundlichen Bauern wollen sich die Diebstähle nicht mehr länger gefallen lassen und als das nächtliche Ausharren auf dem Hof nicht hilft, um den Dieb zu erwischen, machen sie sich auf zur Höhle der Familie Fox und zielen dort mit den Gewehren auf dein Eingang. Als Mr. Fox sich an diesem Abend auf den Weg machen möchte, kostet ihn dies einen guten Teil seines schönen Schwanzes, den ihm die Bauern weggeschossen haben. Doch damit sind die Drei noch längst nicht zufrieden und setzen alles daran, Familie Fox den Garaus zu machen! Als es so aussieht, als würden ihre Bemühungen Früchte tragen, hat Mr. Fox eine fantastische Idee …


Stil und Sprache
Bevor es mit der Geschichte so richtig losgeht, werden die niederträchtigen Bauern Grimm, Gräulich und Grob eingeführt, wobei Roald Dahl es versteht, beim Leser direkt Antipathien zu wecken. Diese Drei können einem gar nicht sympathisch sein! Stattdessen wurde die Sympathie des Lesers direkt geschickt auf Mr. Fox und seine Familie gelenkt, sodass man hofft, sie mögen mit heiler Haut davon kommen.

Der Erzähler dieser Geschichte hat eine gewisse Distanz zu den Figuren, was sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass man kaum etwas über ihre Gedanken und Gefühle erfährt und die Geschichte nicht aus den Figuren heraus erzählt wird. Vielmehr steht der Erzähler über ihnen und dem Geschehen und berichtet, was vor sich geht. Dabei ist der Erzählstil zwar direkt, aber dennoch distanziert und wenig emotional, was es schwer macht, richtig in die Geschichte einzutauchen. Der Autor schafft es allerdings trotzdem, von Anfang an ein gewisses Maß an Spannung aufzubauen, denn Roald Dahl hat seinen ganz eigenen Stil, der den Leser durchaus an das Buch fesselt, jedoch atmosphärische Dichte und eine bildreiche Sprache vermissen lässt. Die Geschichte hält zwar die eine oder andere Überraschung bereit, doch läuft vieles einfach zu glatt, da wurde Potenzial für einen strafferen Spannungsbogen verschenkt.


Figuren
Da der Leser aufgrund des distanzierten Erzählverhaltens außer Äußerlichkeiten kaum etwas von den Figuren erfährt, bleiben sie leider recht fremd. Mr. Fox ist natürlich sehr schlau und einfallsreich – wie es sich für einen Fuchs gehört – und seine Kinder sind ganz artige und hilfsbereite Kinder, doch gerade dies macht sie schon wieder zu gut. Roald Dahl greift sehr stark auf eine starke Trennung zwischen Schwarz und Weiß zurück, Grautöne gibt es nicht. Die Bauern Grimm, Gräulich und Grob sind durchweg unsympathische Charaktere, die ausschließlich anhand ihrer schlechten Eigenschaften dargestellt werden und kein einziges gutes Haar zu haben scheinen. So hat Grob sich noch nie gewaschen und die Ohren voller Dreck und Talg. Grimm ist fürchterlich fett und Gräulich zwergenhaft und dickbäuchig. Lediglich der Dachs wagt es, die Stehlerei Mr. Fox‘ in Frage zu stellen, ist jedoch schon bald von den guten Absichten des Fuchses überzeugt.

Auch wenn das Parabelartige, bei dem jedes Tier eine herausstechende Eigenschaft hat, durchaus zur Geschichte passt, hätte ich mir dennoch ein paar Grautöne gewünscht, um die Figuren dreidimensionaler erscheinen zu lassen.


Aufmachung des Buches
Bei der Neuauflage der Geschichte Roald Dahls handelt es sich um das Buch zum zeitgleich erscheinenden Film. Entsprechend wurde das Cover sehr farbenfroh gestaltet und weist direkt auf den Umstand, dass es sich um das Buch zum Film handelt, hin.

Noch vor dem Inhaltsverzeichnis werden die Figuren mit einer Abbildung und ihrem Namen vorgestellt. Die Illustrationen Quentin Blakes begleiten die ganze Geschichte und lockern den Text ein wenig auf, sodass auch junge Leser ihre Freude an Mr. Fox haben werden. In der Buchmitte finden sich zudem acht Seiten mit insgesamt 16 Farbbildern aus dem Film.


Fazit
Eine nette, parabelartige Geschichte, bei der Roald Dahl jedoch einiges an Potenzial verschenkt hat. Vieles läuft einfach zu glatt, die Figuren sind zu sehr einer bestimmten Schublade zugeordnet. Schade, die Idee dahinter ist wirklich gut!


2 5 Sterne


Hinweise

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