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Im Jahr 1836: Die "Beagle", ein Segelschiff auf Expeditionsfahrt, legt an einer der Galapagos-Inseln an. Mit an Bord ist auch Charles Darwin, der sogleich beginnt, die Natur der Insel zu studieren. Währenddessen haben die Schiffsjungen Sniff und Jack zwei Matrosen im Visier, die die Insel anhand einer Karte genau erkunden. Offensichtlich sind sie auf Schatzsuche! Als Sniff und Jack entdecken, dass es sich bei den beiden um ehemalige Piraten handelt, beginnt eine abenteuerliche Jagd ...

 

  Autor: Michael Rothballer
Verlag: Loewe
Erschienen: 15.09.2009
ISBN: 978-3-7855-6799-9
Seitenzahl: 115 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der Text der Buchrückseite gibt jungen Abenteurern einen guten Einblick auf das, was sie in diesem Büchlein erwartet. Michael Rothballer hat in „Das Geheimnis der Dracheninsel“ historische Fakten geschickt in einer spannenden Geschichte verpackt, sodass die Leseratten nicht nur mit Sniff und Jack den Schatz suchen, sondern wie nebenher noch ein wenig über die Fauna und Flora der Insel Chatham lernen – eine der Inseln des Galapagos-Archipels, die Charles Darwin seinerzeit tatsächlich mit der „Beagle“ angesteuert hat.


Stil und Sprache
Michael Rothballer bringt dem (jungen) Leser – verpackt in einer spannenden Geschichte – mit einem einfachen, flüssig zu lesenden Schreibstil und unkompliziert aufgebauten Sätzen die Insel Chatham mit all ihren Wundern der Natur nahe. Dabei ist Rothballers Sprache keineswegs langweilig oder trocken, sondern vielmehr lebendig und farbenfroh, sodass das Interesse des Lesers aufrecht erhalten wird. Auf Seite 77 heißt es zum Beispiel: „[…] funkelte und blitze es den beiden Jungen entgegen, als würden sie in das Signalfeuer eines Leuchtturms blicken.“ Das ist doch sehr schön bildlich dargestellt! Schade ist jedoch, dass es – zum Glück jedoch nur selten – die eine oder andere Wortwiederholung gibt, die den Lesefluss kurzfristig stört und zu vermeiden gewesen wäre.
Informationen werden wie nebenbei in die Geschichte eingeflochten. So erfährt der Leser eine Menge über die Vogelarten und ähnliches auf der Insel, ohne dass Sachbuchcharakter aufkommt.

Eine sehr schöne Idee ist es, den Leser in die Geschichte mit einzubeziehen – wie der Untertitel des Buches „Ein Ratekrimi um Charles Darwin“ schon vermuten lässt. An jedem Kapitelende findet sich eine zumeist ganzseitige Illustration mit einer Frage an den Leser. Anhand des vorangegangenen Texts oder der Zeichnung lässt sich die Lösung gut herausfinden. Falls es doch einmal zu knifflig sein sollte, kann man das Buch jedoch unbesorgt weiterlesen, da sich die Lösung zum einen aus dem nun folgenden Text ergibt und diese zum anderen auch im Anhang aufgelistet sind.


Figuren
Die Figuren in dieser Geschichte bleiben leider ein wenig blass, was sicherlich der Kürze der Geschichte und der ‚Aufgabe‘, dem Leser auch ein wenig Wissen zu vermitteln, geschuldet ist. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn die Figuren alles in allem etwas mehr Tiefe gehabt hätten. Sniff ist mit Abstand noch die am besten ausgearbeitete Figur, da er auch der Protagonist der Geschichte ist. Er ist ein ehemaliger Straßenjunge, den der Schiffskoch Jack von der Straße geholt hat. Jack hat ein weiches Herz und kümmert sich gut um den neugierigen Jungen, der es jedoch sehr gut versteht, Anweisungen zu ‚überhören‘. Obwohl es in dieser Geschichte laut Untertitel um Charles Darwin gehen soll, rückt diese Gestalt in den Hintergrund und hat vielmehr eine Nebenrolle inne. Junge Leser dürften sich mit dem abenteuerlustigen Sniff jedoch gut identifizieren können, denn wer würde sich nicht gerne auf die Suche nach einem alten Piratenschatz machen?

Die beiden Schurken in der Geschichte sind sehr farblos und werden einfach als gierige, farblose Bösewichte dargestellt. Schade, das hätte man sicherlich ein wenig besser machen können!


Aufmachung des Buches
Das handliche Taschenbuch wurde, bis auf den blauen Himmel und der sich darin befindliche Text, mit Spotlack veredelt. Das Coverbild gibt zwar keine Szene aus dem Buch wieder, vereint jedoch einige Details, die sich sehr wohl in der Geschichte wiederfinden, sodass es alles in allem gut zur Geschichte passt.
Die Geschichte selbst wird von zahlreichen schwarz-weiß-Zeichnungen von Ute Simon begleitet, die stets zur jeweiligen Szenerie passen und teilweise eine ganze Seite in Anspruch nehmen.

In dem sehr ausführlichen Anhang finden sich neben den Lösungen zu den aufgeworfenen Fragen ein Glossar, in dem Begriffe wie ‚Archipel‘ und ‚Smutje‘ erklärt werden, eine Zeittafel von der Entdeckung der Galapagos-Inseln 1535 bis zur Errichtung des Meeresschutzgebietes 1998, ein Text über Charles Darwin und eine Karte der Galapagos-Inseln.


Fazit
Dieses Buch ist eine schöne Idee, jungen Leser ein wenig Wissen nebenbei zu vermitteln. Spannung kommt auf jeden Fall auf, die Schreibstil Rothballers ist ebenfalls gelungen. Nur die Figuren hätten ein wenig dreidimensionaler sein dürfen.


4 Sterne


Hinweise
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