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Die beste Geschichte steckt im eigenen Kopf!

Bis vor einem Moment war Sibissibis nur eine gezeichnete Schlange, Wachsmalkreise auf Papier. Wie konnte er so plötzlich in einer Geschichte landen? Und wohin wird sie ihn führen?

Eine Schreibwerkstatt für Kinder – mit spannenden Geschichten, kniffligen Aufgaben und vielen berühmten Beispielen aus der Kinderliteratur

 

  Autor: Georg Maag
Verlag: dtv – Reihe Hanser
Erschienen: 01.09.2009
ISBN: 978-3-423-62414-5
Seitenzahl: 240 Seiten
Altersempfehlung: ab 9 Jahre


Stil und Sprache
Die Sprache in dieser Schreibwerkstatt für Kinder ist recht kindlich, es kommt aber auch das Gefühl auf, kein trockenes Sachbuch in den Händen zu halten, sondern eine munter erzählte Geschichte über das Schreiben von Geschichten. Die persönliche Anrede (‚du‘), das Gefühl, dass Georg Maag auf Augenhöhe mit seinen jungen Lesern ist und die Tatsache, dass er diese stets in seine Überlegungen mit einbezieht, lassen eine angenehm lockere Atmosphäre aufkommen.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Georg Maag nimmt gleich vorweg, dass er niemandem versprechen kann, Schriftsteller zu werden. Stattdessen zeigt er den Spaß am Erfinden von Geschichten auf und macht dieses Abenteuer so schmackhaft. „Es geht also gar nicht darum, Schriftsteller werden zu wollen, nur darum, sich zu amüsieren […]“ (Seite 9).

Das Buch ist in 10 Kapitel zuzüglich einem kurzen Vorwort und einem Anhang gegliedert:

  • Die Ideen
  • Wie die Idee zur Geschichte wird
  • Ein guter Anfang ist wichtig
  • Wie man es anstellt, eine Idee einzufangen
  • Wie man seine Figuren zum Leben erweckt
  • Wie man eine schöne Geschichte erfindet und aufbaut
  • Das Spiel mit den Zauberschachteln
  • Von Metaphern, Vergleichen und anderen Tricks für Schriftsteller
  • Der Schluss
  • Wie man seine Geschichten verpacken kann
    Oder: Von der Qual der Wahl eines Lesers

Die einzelnen Kapitel werden von Aufgaben begleitet, denen verschiedene Symbolen vorangestellt sind – alle mit der Schlange Sibissibis -, die verraten, in welche Richtung die gestellte Aufgabe geht. So gibt es ‚Tipps zum Geschichtenschreiben‘, Fragen, die beantwortet werden sollen, etwas soll selbst ausgedacht werden und noch einiges anderes, das zum Mitarbeiten einlädt. Diese Aufgaben sorgen dafür, dass man sich mit dem Thema intensiver auseinander setzt und ein besseres Verständnis für die Thematik entwickelt. Doch nicht nur Theorie und Aufgaben erwarten den angehenden Schriftsteller, auch Kurzgeschichten des Autors sind abgedruckt. Und genau hier bin ich etwas zwiegespalten: Einerseits empfand ich diese Geschichten als recht lang, nehmen sie doch nicht gerade wenige Seiten des Buches ein – so umfasst beispielsweise die Geschichte „PTR“ allein schon 24 Seiten. Andererseits macht Maag anhand dieser Geschichten verschiedene Techniken eines Schriftstellers deutlich, zeigt, worauf es ankommt. Das ist anhand von Beispielen natürlich besser nachzuvollziehen, als würde er das Ganze einfach nur trocken erklären.
Doch Maag zeigt nicht nur auf, was wichtig ist, sondern begründet seine Meinung und macht das Ganze anhand von Beispielen deutlich und so für den Leser nachvollziehbar. Er erläutert beispielsweise, warum es wichtig ist, einen guten Anfang zu schreiben, listet verschiedene Beispiele für Anfänge auf, um zu zeigen, was einen guten Anfang ausmacht und ‚zeigt‘ dem Leser schließlich gute Anfänge aus der Weltliteratur.

Ein Fauxpas ist Georg Maag jedoch passiert, denn auf Seite 138 führt er beispielhaft berühmte Kombinationen von Protagonisten und Antagonisten auf und dort heißt es: „Mehrere Protagonisten und Antagonisten kennst du bestimmt: der kleine Hobbit und der Drache Gollum […]“. Seit wann ist Gollum ein Drache? Bei dem Drachen handelt es sich eindeutig um Smaug. So ein Fehler ist schon reichlich peinlich und als Beispiel für ein Protagonisten-/Antagonisten-Paar weniger geeignet …

Dieses Buch spricht junge Menschen ab 9 Jahren an, die sich für das Erfinden und Schreiben von Geschichten interessieren und erfahren möchten, wie sie das Ganze sinnvoll anpacken können.


Aufmachung des Buches
Optisch hat mich das Taschenbuch direkt angesprochen, da es fröhlich und auffällig gestaltet ist, dabei aber nicht übertrieben. Abgebildet ist die Schlange Sibissibis, die einen Stift mit ihrem Schwanz umwickelt hat. Es wirkt, als hätte sie den Titel auf das Buch geschrieben.
Zu Beginn jedes Kapitels finden sich kleinere bis ganzseitige schwarz-weiß-Zeichnungen, die spielerisch einen Ausblick auf das folgende Kapitel geben.


Fazit
Ein locker geschriebenes Büchlein, dass junge Menschen zum Geschichten erfinden und aufschreiben motivieren soll. Die gebotenen Aufgaben und interessanten Ideen des Autors unterstützen dies gekonnt, sodass sicher viele junge Menschen ihre Freude mit „Nachts, im Mondschein, lag auf einem Blatt“ haben werden.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Hier geht es zur Homepage zum Mitmachen: http://www.dtv-schreibwerkstatt.de/

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