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Mit Diplomatie und seinen berühmten kleinen grauen Zellen gelingt es Hercule Poirot gleich zwei Probleme auf einmal zu lösen: den kostbaren Rubin wiederzuerlangen, dessen Verlust ein orientalisches Reich in politische Wirren stürzen würde, und die junge Sarah Lacey vor einer törichten Heirat zu bewahren. Den anderen fünf Fällen ist jedoch nicht immer mit Logik beizukommen.

 

  Autor: Agatha Christie
Verlag: Fischer
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-596-18383-8
Seitenzahl: 174 Seiten

 
Die Idee, Stil und Sprache
Die vorliegende Kurzgeschichtensammlung beinhaltet 6 Fälle, bei denen nur der Erste ‚Ein diplomatischer Zwischenfall’ als Krimi bezeichnet werden kann. Die anderen Fünf sind eher dem Genre Mystische Erzählung zuzuschreiben. Aber gerade hier brilliert Agatha Christie aufs Vortrefflichste, mit viel Gänsehaut beim Lesen bringt sie uns die nicht immer logisch erklärbaren Fälle näher.

1. Ein diplomatischer Zwischenfall
2. Die Lampe
3. Rolltreppe ins Grab
4. Der vierte Mann
5. Das rote Signal
6. Am falschen Draht

Im ersten Fall, dem Namensgeber dieser Sammlung, ermittelt der bekannte Hercule Poirot. Um einen diplomatischen Zwischenfall zu verhindern, soll er - in eine englische Familie eingeschleust - den Diebstahl eines wertvollen Rubins aufklären. Doch mit seinem scharfen Verstand löst er nicht nur den Rubinraub, sondern hilft auch noch bei den familiären Problemen seiner Gastfamilie - und das, obwohl er eigentlich sein Weihnachtsfest nicht auf dem englischen Land verbringen wollte.
Agatha Christie ist eh schon für ihren leicht mystischen, atmosphärischen Schreibstil bekannt, doch abgesehen vom ersten Fall legt sie bei den anderen Fünf noch eine gute Schippe drauf. Gänsehaut ist hier garantiert. Ihre detailreiche Beschreibung der typischen englischen Szenen, die dunklen Gemäuer, die undurchsichtigen Charaktere, all das trägt zu dieser fabelhaften Stimmung beim Lesen bei. Wenn man die teils schwierigen Namen beiseite nimmt, sind die Geschichten allesamt leicht zu lesen, aber nicht immer leicht zu verstehen. Doch genau darum geht es ja, wenn man ins Mystische abschweift.

Da der Erste Fall überhaupt nicht zu den anderen passt, bleibt es mir ein Rätsel, warum dieser als Namensgeber und Bestandteil dieser Sammlung ausgewählt wurde.


Figuren
Hercule Poirot, der in England lebende belgische Privatdetektiv, ist vor allem wegen seiner ‚kleinen grauen Zellen’ berühmt. Seine Fälle löst er durch seinen Spürsinn und seine Fähigkeit, logische und unlogische Begebenheiten zum großen Ganzen zusammen zu fügen. Er hält sich eher im Hintergrund und wird oft wegen seiner kleinen Statur belächelt und wenig beachtet. Teilweise spielerisch löst er auch die verzwicktesten Fälle.

Die Protagonisten der anderen fünf Geschichten sind klassische englische Figuren. Allesamt wirken sie eher distanziert, bieder, sind auf ihre Etikette bedacht, auch wenn die Situation dies überhaupt nicht erwarten lässt. Schwarz-Weiß ist für Agatha Christie ein Fremdwort, immer zeigt sie die verschiedensten Facetten, oft eben auch erst auf den zweiten Blick. Wenn die biedere, zurückhaltende harte Schale geknackt ist, offenbaren sich ängstliche, verletzliche aber auch von Hass zerfressene Charaktere.


Aufmachung des Buches
Auch bei diesem Band bleibt der Fischer-Verlag dem Seriengedanken treu. Das Cover, in diesem Fall eine geöffnete Schmuckschatulle, wird etwas oberhalb der Mitte von einer Banderole überdeckt, die die Unterschrift Agatha Christies sowie den Titel zeigt. Das Taschenbuch wird so zu einem schönen Sammlerstück im Bücherregal.


Fazit
Agatha Christie wie man sie kennt. Ein Genuss für alle Krimifans und in diesem speziellen Fall auch für alle, die das Mystische lieben.


5 Sterne

 
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