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Dieser Krimigeschichten-Band vereint das Beste aus Angelika Stuckes Kurzgeschichtensammlungen "Gute Motive", "Gute Gründe" und "Gute Argumente" sowie drei brandneue Storys für alle Fans der Autorin. Pointenreich und mit bitterbösem Humor führt Angelika Stucke ihre Leser in den ganz normalen Alltagswahn, der sich irgendwann in Gewalt entlädt – beste Motive eben für ein Rendezvous mit dem Tod!

 

  Autor: Angelika Stucke
Verlag: Bookspot
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3937357386
Seitenzahl: 328 Seiten


Die Idee, Stil und Sprache
Angelika Stucke nimmt den Begriff „Kurzgeschichten“ wörtlich, teilweise sind ihre Texte nur wenige Seiten lang. Andere Geschichten sind etwas ausführlicher, aber dennoch zügig in einem Rutsch zu lesen. Erzählt wird ausnahmslos aus der Ich-Perspektive verschiedener Frauen, die überwiegend darüber berichten, wie sie ein Problem (etwa einen lästigen Ehemann) mit verschiedensten Mordmethoden loswerden. Manchmal geraten sie auch selbst in eine Mordintrige hinein oder töten auch schon mal unabsichtlich bzw. erwischen den Falschen. Auch wenn die Perspektive immer die gleiche ist, so variieren die Inhalte der Geschichten doch erheblich. Es ist schon erstaunlich, was sich alles als Mordwaffe verwenden lässt, wenn man nur ein bisschen Fantasie mitbringt…

Angelika Stucke gelingt es in ihren Stories sofort, die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen und mit wenigen, wohlgesetzten Worten eine Situation zu umreißen. Dabei bleibt sie trotz des mörderischen Mottos immer humorvoll und schafft es, einen leicht sarkastischen, oft sehr schwarzhumorigen Tenor zu erzeugen. Auch wenn man so manches Mal nach den ersten Zeilen weiß, worauf die Geschichte hinausläuft, sind diese doch überwiegend unterhaltsam und gelegentlich auch überraschend.


Figuren
Kurzgeschichten leben von schnell geschaffenen Bildern im Kopf des Lesers und dazu gehören natürlich auch die handelnden Personen, die klare Charakterzüge und optische Beschreibungen brauchen. Angelika Stucke hat diese Notwendigkeit erkannt und kann mit wenigen, treffenden Worten ihre Figuren zum Leben erwecken. Es sind immer unterschiedliche Frauen, die jedoch eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind in einem Leben gefangen, das sie ändern wollen, sei es durch die Befreiung von einem ungeliebten Ehemann oder durch Beseitigung von eigener Konkurrenz. Das nimmt manchmal skurrile Züge an, wenn es etwa um die Rollenbesetzung in einem Krippenspiel geht und ein Engel mit Maria abrechnet. Manchmal hätte ich zwar gern mehr über die Figuren gewusst, aber dafür ist eine Kurzgeschichte eben nicht gedacht, dazu braucht es dann schon einen Roman.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat ein etwas größeres als das übliche Format und zeigt auf dem Cover eine naive Zeichnung eines Frauengesichts vor schwarzem Hintergrund. Auf den ersten Blick weist diese Gestaltung nicht unbedingt auf Krimigeschichten hin, wenn man aber weiß, dass es ausschließlich um Frauen geht, ist sie zumindest nicht ganz weit hergeholt.


Fazit

Für Freunde schwarzen Humors und hintergründiger Kurzgeschichten eine schöne Zusammenstellung, auch wenn ein paar schwächere Stories dabei sind. Alles in allem durchaus ein Lesevergnügen! „Beste Motive“ wird höchstens denjenigen enttäuschen, der sonst ausschließlich Romane liest und mindestens 50 Seiten zum Warmwerden braucht.


4 Sterne


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