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Die spektakuläre Comicadaption der Nibelungensage! Alex Alice, der Zeichner des Bestsellers »Das dritte Testament«, setzt die klassische Nibelungensage neu um im Gewand moderner Heroic Fantasy. In spektakulären Bildern wird im ersten Band der Trilogie die Kindheit des jungen Waisenkindes Siegfried erzählt, der vom Zwergenschmied Mime gemeinsam mit Wölfen aufgezogen wird. Aus dem Jungen soll ein Held werden, einer, der sogar einen Drachen töten kann - einen ganz bestimmten Drachen, der auf einem Riesenhaufen von Gold sitzt. Gold, das Mime ganz gern einsacken würde. Aber Siegfried ist ein verdammt eigensinniger Bursche. Und Erziehung ist auch in Fantasy-Welten eine Sache für sich...

 

Autor: Alex Alice
Illustration: Alex Alice
Verlag: Splitter
Erschienen: 04/2008
ISBN: 978-3-940864-18-5
Seitenzahl: 72 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Der obigen Beschreibung, die sich nur im Internet und nicht auf dem Buchrücken selbst findet, kann ich nichts mehr hinzufügen, möchte ich über den Inhalt der Geschichte nicht zu viel verraten. Axel Alice war bei dieser Nibelungen-Adaption sowohl Autor als auch Zeichner und hat ein beeindruckendes Werk geschaffen…


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Comic startet direkt mit eindrucksvollen Bildern, besonders die ganzseitige Grafik des Waldes, die wie eine monochrome Zeichnung mit blauer Tonung daherkommt, ist imposant. Während des neunseitigen Intros, der „Owertüre“, bestimmen lediglich Bilder ohne jeden Text das Geschehen, dem der Leser zwar vom Ablauf her folgen kann, jedoch zunächst nicht vom Zusammenhang. Erst die neunte Seite, wieder eine zeichnerisch beeindruckende ganzseitige Grafik, trägt in entsprechenden Schriftzügen neben dem Titel der Serie auch den Namen des Autors und Illustrators. Auch danach geht es zunächst ungewöhnlich mit zwei klar voneinander getrennten Stimmen in der Finsternis weiter, bis dann Licht in das Geschehen kommt. Alice arbeitet viel mit Schatten, Figuren sind nicht selten nur als Silhouette dargestellt. Die Farbgestaltungen passen sich den jeweiligen Situationen an, so unterstreichen stark dominierende Blautöne gezielt die winterliche Stimmung, während in der Schmiede von Mime warme Töne die Hitze symbolisieren, wenn die Schmiede im Betrieb ist.

Der Illustrator setzt nicht selten auf eine ungewöhnliche Bildaufteilung, so ordnet er z.B. die Bildfelder in vertikalen und diagonalen Linien wie die Strahlen einer Sonne an. Die Zeichnungen selbst fallen so intensiv wie die Farbgestaltungen aus, besonders bei der auf den ersten Blick verwirrend gestalteten Doppelseite 16/17, die vor Details und einzelnen Szenen förmlich überzuquellen scheint. Auf diese Art führt der Grafiker nach und nach in die Saga des Ringes der Nibelungen ein, bis sich die Geschichte in Siegfrieds Kindheit auf der zwanzigsten Seite in der Gegenwart wiederfindet.

Sehr gut haben mir die aufwendig gezeichneten (Winter-)Landschaften und Ausarbeitungen mancher Räumlichkeiten (Mimes Schmiede) gefallen, die so viele Nuancen bieten, dass sie zu schade sind, schnell überlesen zu werden. Ich kann nur empfehlen, sich bei dem Comic Zeit zu lassen, damit alles einwirken und man es erfassen kann. Einige wenige Portraits, unter anderem das der geisterhaft wirkenden Unbekannten (wer oder was sie ist, soll hier nicht verraten werden), sind von sehr schöner Machart. Ansonsten fallen die Figuren etwas schlichter, wenn auch gut gestaltet, aus. Dafür wirken sie gefühlsintensiv und ausdrucksstark, besonders in Siegfrieds Kindheit auch mit einer gewissen schelmischen Portion. Bildtiefen fallen überwiegend stärker ab, so dass sie – je nach Wichtigkeit in der Szene – eher angedeutet und von der Farbgestaltung fast monochrom gehalten wurden.


Aufmachung des Comics
Der Comicband, dessen Titel sowohl für Band 1 als auch für die Serie als solche steht, wurde dem Verlag typisch in einer gebundenen Hardcoverfassung aufgelegt und ist in der Verarbeitung einwandfrei. Das Cover hat mich wieder direkt ansprechen können, zu sehen ist der jugendliche Siegfried, der in einem Teich steht, das Schwert in der Hand, während ihm Regen auf den Körper prasselt. Darüber dominiert der Titel, gestaltet in einer Schrift, die an keltische Mythologie erinnert. Auf der Rückseite findet sich eine dunkel gehaltene Winterwaldszene, jedoch fehlt – bis auf ein kurzes Zitat – jegliche Beschreibung des Inhaltes. Für mich hat allein der Titel ausgereicht, Assoziationen zu wecken, aber das gilt bestimmt nicht für jeden Leser.
Die Bucheinschläge sind vorne wie hinten mit schwarzem Tonkarton eingefasst, von dem sich – mit Ranken verziert – die Silhouette des Gesichts der geisterhaften Unbekannten absetzt.


Fazit
Wer kennt sie nicht, die Nibelungensaga? Sie kommt hier in einem neuen Gewand, einer spannend gestalteten und mit beeindruckenden Bildern ausgelegten Inszenierung daher, die nicht nur für diejenigen Comicleser eine Empfehlung verdient hat, die sich dem historischen oder mythologischen Bereich widmen. Axel Alice schuf den Auftakt einer dreiteiligen Serie, bei der man schon gespannt auf den zweiten Teil ist – und der erscheint im Januar 2010.


4 5 Sterne


Hinweise
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