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Ein unzivilisiertes Zeitalter, eine grausige Welt. Von Männern beherrscht und mit dem Schwert regiert. Das ist die Welt der Frau, die sie nur Red Sonja nennen – wegen ihres flammend roten Haars und dem feurigen Stolz, der ihrem Schwert bewehrten Arm eine Kraft verleiht, mit der sich nur wenige Männer messen können, und die nie jemand besiegt hat.

 

  Autor: Michael Avon Oeming, Mike Carey
Illustration: Mel Rubi
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 03/2008
ISBN: 978-3-86607-547-4
Seitenzahl: 160 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Red Sonja kommt einem königlichen Boten, der von Zeddas angegriffen wird, zur Hilfe und begleitet ihn zur Stadt Gathia, über die der Himmlische regiert. Doch statt Dankbarkeit zu erhalten, wird sie von den Wachen der Stadt angegriffen, misshandelt und soll als Menschenopfer für den Himmlischen dienen. Dank des Priesters Fa gelingt ihr die Flucht zu den Ausgestoßenen und Geächteten, die einen Angriff auf die Stadt planen. Red Sonja schließt sich ihnen an…


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Serie trägt den Untertitel „Die Teufelin mit dem Schwert“, und als solche kommt Red Sonja, einer Amazone gleich, über ihre Feinde – hart, unerbittlich und gnadenlos. Entsprechend der von Männern dominierten hyborischen Welt ist auch die Zielgruppe dieser Reihe gesetzt – nämlich vorwiegend für männliche Leser. Darauf deutet nicht nur der Körperbau von Sonja hin, sondern auch ihre Kleidung, die als Panzerung so sinnlos wie insgesamt auch knapp ist. Im Comic wird erklärt, dass dies dazu dienen soll, Männer von ihrem Schwert abzulenken; nichtsdestotrotz ist der gepanzerte Bikini, der gelegentlich sogar einen Blick auf Sonjas Poritze zulässt, wohl kaum ein geeigneter Wetter- und Kälteschutz… Aber solche Kleinigkeiten gilt es bei einem Comic in einer barbarischen Welt lächelnd zu übersehen.
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Red Sonja, sie kommt muskulös, temperamentvoll und sexy daher – und absolut tödlich, ihr Wüten unter den Feinden ist in schonungslos brutalen und blutigen Grafiken dargestellt. Aber Sonja ist nicht die einzige Frau, die mit Reizen nicht geizt: auch die hübsche Solath ist nur martialisch knapp gekleidet.

Mel Rubi kann, wenn er möchte, einen hochwertigen und genauen Zeichenstil präsentieren, der intensiv auf Mimiken, Kleidung, Waffen, Rüstungen und andere Details eingeht. Allerdings ist die grafische Qualität schwankend und reicht hin bis zur eher plumpen Wiedergabe von Figuren, insbesondere natürlich dann, je kleiner diese innerhalb eines Bildes werden. Portraits sind überwiegend, aber nicht immer astrein erstellt worden. Eindrucksvoll kommen meist ganzseitige Grafiken rüber, geschweige denn die doppelseitigen, wie die Festung von Gathia, bei denen der Blick des Lesers lange verweilen sollte, um die vielen Nuancen aufnehmen zu können. Beeindruckend ist zum Beispiel auch die doppelseitige Darstellung des Angriffs der Dämonenkinder von Gathia. Zwar sind alle Bilder vom gleichen Zeichner, jedoch haben sechs verschiedene Künstler die Farbgestaltung des Comicbandes übernommen, daher fällt die Wirkung ganz unterschiedlich aus – von sehr hellen und luftig-strahlenden über kräftige, intensive, lebendige Farben bis hin zu düsteren, finsteren Stilen mit ordentlich Schatten und einer fast monochromen Darstellung ist alles vertreten. Obwohl immer kontrastreich, wirken die Illustrationen über weite Strecken doch weich, als wäre ein Weichzeichnungsfilter darübergelegt worden. Durch die schwarze Rahmung kommen die Farben noch strahlender zur Geltung.

Erzähltexte sind mal auf „Pergament“, mal in violetten oder roten Kästchen gehalten.


Aufmachung des Comics
Der Beginn der Red Sonja-Serie wurde von Panini als Klappbroschur mit Softcover aufgelegt. Bereits das Cover fesselt den Blick der zumeist männlichen Leser, zeigt es die rothaarige Sonja in knapper Bekleidung mit ihrem Schwert in der Hand, bei genauerem Hinsehen stellt man allerdings fest, dass der Druck spiegelverkehrt ist, denn im Comic selbst ist Sonja Linkshänderin und trägt ihr Messer am rechten Bein. Den Hintergrund bildet eine Wand aus Schädeln, recht passend für die weibliche Schlächterin.
Vor dem Einstieg in den Comic wurde eine zweiseitige Karte der hybroischen Welt eingefügt und so gestaltet, als sei sie auf altes Pergament gezeichnet. Im Knick dieser Karte zeigt sich bei der Verklebung schon beim ersten Aufblättern ein Verarbeitungsmangel, der bei häufigerem Zurückblättern in dem Versuch, den Ereignissen auf der Karte zu folgen, zu einem ersten Lösen der Seite führt - ein Unding. Im Übrigen präsentiert sich das Buch in guter Verarbeitungsqualität, auch das seidenmatte Papier im Inneren ist hochwertig. Kurioserweise ist das Zurückblättern zur Karte ein hoffnungsloses Unterfangen, konnte ich doch trotz intensiver Suche – außer Red Sonjas Heimatort Hyrkania – keine der genannten Städte oder Ländereien auf der Karte wiederfinden. Nach Abschluss der Geschichte wurde noch einmal das Original- sowie acht mehr oder weniger fein gezeichnete Alternativcovers hinzugefügt.


Fazit
Red Sonja ist – ähnlich wie Conan, der Barbar – eine Kultfigur und spielt auch in einer sehr ähnlichen Welt. Entsprechend darf der Leser nicht übermäßig viel Tiefgang von der Story erwarten, hier kommt es auf Action, viel Blut und Sexyness der Protagonistin an. Leider schwankt die Qualität der Zeichnungen von absolut hochwertig bis stellenweise plump, auch der oben genannte Verarbeitungsmangel enttäuscht. Daher entsprechend Punktabzug.


2 5 Sterne


Hinweise
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