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Ein Thriller in der mittelalterlichen Welt der Kelten! Das 5. Jahrhundert. Die Welt ist im Wandel begriffen und steht am Beginn einer ihrer größten Konflikte überhaupt: Das Christentum hat sich aufgemacht, die Welt zu erobern und stellt sich den alten heidnischen Religionen entgegen. Im Schatten dieser Ereignisse liefern sich Druiden und Mönche einen unerbittlichen Krieg. Während die Bretonen die felsige Vorküste der südlichen Bretagne besiedeln, versuchen Gwenchlan, der letzte Druide dieser Region, und Taran, sein Lehrling, ihr Volk aus der Schlinge der fanatischen Gegner zu befreien. Morrigan, eine Göttin aus der anderen Welt, steht ihnen bei dieser schwierigen Herausforderung hilfreich zur Seite. Verborgen zwischen den Relikten alter keltischer Bräuche lauert eine finstere und immer mächtiger werdende Bedrohung Ein dichter und spannender Thriller, von Lamontagne in wunderschönen, detailreichen Bildern illustriert, die uns in die mittelalterliche Welt der Kelten entführen.

 

  Autor: Jean-Luc Istin, Thierry Jigourel
Illustration: Jacques Lamontagne
Verlag: Splitter Verlag
Erschienen: 06/2009
ISBN: 978-3-940864-43-7
Seitenzahl: 46 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Nachdem Gurvan die Lanze des Lug gestohlen hat, ist die Stadt Ys ohne den Schutz der Götter und wird von der aufbrausenden See vernichtet. Gwenc’hlan und sein Schüler Taran können aus den unterirdischen Katakomben entkommen, bevor auch sie Opfer der Fluten werden. Nach einer kurzen Rast in Brigate machen sich die beiden Druiden, aufgrund einer Spur des Manuskripts aus dem Kloster in Ninoc, auf den Weg zu den Stonehenge, der nächsten Spur im Rätsel um die Morde an den Mönchen. Auf dieser Reise begegnen sie nicht nur Arthur in der Festung von Tintagel, sondern auch Myrdhin (auch Mordunon), also Merlin. Sie können kaum ahnen, welche Gefahren die Fahrt noch mit sich bringen wird…

Jean-Luc Istin und Thierry Jigourel haben mit „Der Kreis der Riesen“ den vierten Band der Druiden-Reihe auf den Weg gebracht. Die Serie ist eine Verschmelzung von Historischem mit Fantastischem, von der Ausrottung der keltischen Druiden und der Festigung des Machtanspruches der Heiligen Kirche im 5. Jahrhundert einerseits und den nordischen und keltischen Legenden andererseits. Gwenc’hlan, trifft bei seiner Mission – der Aufklärung der Morde – auf eine mythologische Begebenheit nach der nächsten. Zwar ist es für den Leser nicht uninteressant, bekommt er im Comic nicht nur Unterhaltung, sondern lernt auch noch dazu. Allerdings beginnt die Geschichte so langsam aber sicher auch unglaubwürdig zu werden, denn es scheint immer weniger realistisch, dass ein einzelner Mann all diese Dinge erleben soll…


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Für mich ist der Franzose Jacques Lamontagne einer der besten Comiczeichner überhaupt. Auch im vierten Teil dieser Reihe zeigt er wieder sein Können als Zeichner mit einem Stil, der sehr realistisch und lebensnah anmutet und nicht selten eine gewisse Brillanz in den Bildern innehat. Landschaften, Gebäude, Kleidung und Waffen gestaltet er liebevoll und detailhaltig, die Ausstattung von Räumen zeigt er aufwendig und oft fast dreidimensional. Bildgewaltig und dramatisch erlebt der Leser den Untergang der Stadt Ys mit, auch die Stadt Redones, aus der Vogelperspektive betrachtet, ist detailreich wiedergegeben. Überhaupt greift der Illustrator gerne mal auf die Vogel-, gelegentlich auch auf die Froschperspektive zurück. Ein besonderer Genuss sind die meisten Bilder von Personen, wobei Lamontagne es meisterhaft beherrscht, die Visage einer Figur ihrem Charakter anzupassen. So ist zwar die Kleidung und der Schmuck des Verus, Erzbischofs von Tours, prunkvoll und schön dargestellt, das faltige und alte Gesicht fällt – zur hinterhältigen und fanatischen Gesinnung passend – aber eher hässlich aus. Auch darf es wieder an nackter Haut nicht fehlen, die schöne Prinzessin Dahud ist erneut mit einem hübschen kleinen Nichts bekleidet, die sinnliche Keben verführt gar die beiden Druiden, was in entsprechenden Bildern auch gezeigt wird – wohl einer der Gründe, warum ich diesen Band nicht für Leser unter 16 Jahre empfehlen kann. Diese Grafiken gehen nicht in den pornografischen Bereich, auch wenn sie schon recht offen umgesetzt wurden.

Schade finde ich hingegen, dass Lamontagne die enorme grafische Güte nicht immer halten kann. So fallen Hintergründe bei der offenen Landschaft schon mal etwas gröber und weicher aus, auch sind Figuren sehr einfach gezeichnet, wenn sie innerhalb eines Bildes so klein ausfallen, dass sie eher wenig vom Bildinhalt ausmachen. Die schwankende Qualität der Zeichnungen ist mir aber besonders bei den Portraits aufgefallen, z.B. ist ein solches von Gwenc’hlan auf Seite 44, besonders im Vergleich zu einem Portrait von ihm zwei Seiten vorher, eher schwach und ungenau. Absolut exzellent hingegen fällt wieder die letzte Seite des Comics aus, die einen würdigen Abschluss für diesen Band bietet – natürlich wieder mit offenem Ende, sprich einem Cliffhanger.
Alles in allem habe ich den Eindruck, dass die Zeichnungen und Bildinhalte in diesem Band düsterer geworden sind als in den vorausgehenden Werken.


Aufmachung des Comics
Wie man es aus der Reihe – und auch den übrigen Büchern aus dem Splitter-Verlag – kennt, wird auch „Der Kreis der Riesen“ in einem über A4 großen und ausreichend handlichen Format als Hardcover mit Hochglanzdruck aufgelegt. Mit nur 46 Seiten schon sehr kurz ausgefallen, entspricht die Gestaltung auf den Einschlagseiten den drei Vorgängern, so finden sich auf der hinteren Einschlagseite wieder Erklärungen zu eher unbekannten Begriffen. Erstmalig ist ein schön gestaltetes Variant-Cover beigefügt, dass Keben im düsteren Wald vor ihrem Heim zeigt.


Fazit
Die Geschichte um Gwenc‘hlan wird zwar weiterhin spannend fortgesetzt, jedoch stellt sich dem Leser so langsam aber sicher die Frage nach der Glaubwürdigkeit, wenn der letzte Druide von einer legendären Begebenheit auf die nächste trifft. Die Zeichnungen sind weitestgehend wieder so anspruchsvoll wie eindrucksvoll umgesetzt, leider wird die grafische Qualität nicht durchweg gehalten und zeigt sich schwankend.
Nun heißt es warten, denn der nächste Teil erscheint erst im April 2010.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das Geheimnis der Oghams
Band 2: Die weiße Stadt
Band 3: Die Lanze des Lug

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