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"Die Fernsehserie allein war uns nicht genug. Es gab noch mehr Geschichten, die wir unbedingt erzählen wollten… Wir hoffen, dass ihr sie genießt und für weitere Stunden in die wunderbare Welt von Heroes eintauchen könnt.“ – aus einem Vorwort von Masi Oka

„HEROES Band 1“ präsentiert die ersten 34 Kapitel der Online-Comics. Lest die atemberaubenden Geschichten, die zwischen den Fernsehserien spielen!

 

  Autor: Anthologie von 12 Autoren
Illustration: 12 verschiedene Illustratoren
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-86607-588-7
Seitenzahl: 240 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
In „HEROES Band 1“ findet der Fan der gleichnamigen Fernsehserie 34 Kurzgeschichten aus der Feder von 12 Comic-Autoren, die parallel zur Serie spielen und Lücken, welche die Serie hinterlässt, schließt. Dies gilt nicht nur für die zeitliche Gegenwart, in der die Serie spielt, sondern auch für die Vergangenheit und die Zukunft. Um es jedoch direkt vorweg zu nehmen: dieser Comic eignet sich nicht für Leser, welche die TV-Serie nicht kennen, denn dann kann man zu den meisten der Geschichten in diesem Comicband keine Verbindung herstellen. Da ich dies zu spät bermerkte, habe ich das Buch gleich zweimal gelesen: einmal vor und einmal nachdem ich die Serie gesehen habe…


Beurteilung der Zeichnung
Die Storys in diesem Buch fallen durchweg sehr kurz aus, die Vorgabe (so ergibt es sich aus einem im Anhang abgedruckten Interview) an die Zeichner waren Strips mit 5-6 Seiten. Dadurch wirken nicht wenige der Kapitel abgehackt, dieser Stil ist gewöhnungsbedürftig. Reichte diese Vorgabe nicht aus, z.B. wenn auf das Leben von Hana Gitelman oder die gemeinsame Vergangenheit von Nathan Pitrelli und Mr. Linderman eingegangen wurde, wurden einfach so viele Kapitel hintereinander gestellt wie erforderlich, bei der Geschichte „Kriegskameraden“ sind dies gleich 6 Episoden. Besonders denjenigen Figuren, die im Film nur einen kurzen Auftritt haben (allen voran Hana Gitelman, die im Film nur in ein, zwei Szenen auftaucht, vermutlich weil ihre Rolle nur aufwendig hätte verfilmt werden können), sind große Teile gewidmet, um sie entsprechend zu würdigen. Letztlich taucht aber jeder der Charaktere in mindestens einem Comicstrip auf.

Dieser Comicband ist eine Anthologie, an der sich nicht nur 12 Autoren, sondern auch 12 Zeichner beteiligt haben – jeder von ihnen hat einen ganz eigenen Stil, die zeichnerische Qualität zwischen den Illustratoren tendiert gewaltig auseinander. Mal wirken die Zeichnungen fein ausgearbeitet, die grafische und farbliche Gestaltung hochwertig, mal jedoch eher plump bzw. grob, mit einer sehr einfachen Detailtreue und Farbwahl. Gut bis sehr gut gefallen haben mir die Arbeiten von Michael Turner, Koi Turnball, Marcus To, Steve Lejeune und Tom Grummet, herausragend fallen die Episoden aus, die von Jason Badower erstellt wurden. Überhaupt nicht überzeugen konnte mich hingegen der Zeichenstil von Micah Gunnell, seine Zeichnungen wirken hart und – spätestens im Vergleich zu den eben Genannten, dem er sich stellen muss – tatsächlich plump und lieblos. Zudem fallen sie mehr andeutend aus, als fein ausgearbeitet zu sein, bei Gegenständen wurde z.B. nur so viel umgesetzt wie nötig. Die Hintergründe etwa sind oft nicht ausgearbeitet, sondern lediglich durch unifarbene Flächen gestaltet. Daher finde ich es schade, dass dieser Grafiker die mit Abstand meisten Kurzgeschichten illustriert hat. Die restlichen, an diesem Werk beteiligten Illustratoren würde ich, meinem persönlichen Geschmack entsprechend, im Mittelfeld einsortieren. Alle haben aber gemein, dass die Charaktere so erstellt wurden, dass man sie erkennt und den Persönlichkeiten, die aus der TV-Serie bekannt sind, zugeordnet werden können.

Ähnliche Unterschiede wie in den Zeichenstilen finden sich auch in der Menge und der Gestaltung der eingebrachten Texte. Mal sind die Ereignisse nur mit wenigen Texten unterlegt, so dass die Bilder selbst ihre Geschichte erzählen, mal finden sich verhältnismäßig viele Texte, ob nun in Form von Dialogen oder als Erzähltext. Auch die grafische Umsetzung, mit der z.B. Textboxen versehen wurden, ist je nach beteiligtem Zeichner ganz unterschiedlich.


Aufmachung des Comics
Der erste Band von HEROES wurde als Softcover-Ausgabe mit Klappbroschur aufgelegt. In der vorderen Klappbroschur findet sich noch einmal eine umfangreichere Beschreibung der Inhalte, an der hinteren hat der Leser die Möglichkeit, ein Lesezeichen – gestaltet mit dem für HEROES typischen Symbol der Sonnenfinsternis – herauszutrennen. Die verwendeten Materialien sind genauso einwandfrei wie die Verarbeitung des Buches. Direkt zu Beginn findet sich ein Inhaltsverzeichnis, das dem Stil von Anzeigen eines Farbmagazins der 40er und 50er Jahre mit entsprechend simplen Zeichnungen entspricht. Über die Tatsache, dass zwar das Inhaltsverzeichnis selbst, jedoch die Seiten des Comics nicht nummeriert sind und sich die Kapitel damit nicht auf die Schnelle finden lassen, konnte ich nur schmunzeln.
Ein umfangreiches Vorwort von Masi Oka rundet den Einstieg in das Buch ab.

Die einzelnen Kapitel werden jeweils mit den Covern der Hefte, die im Film eine nicht unwichtige Rolle spielen, eröffnet – ein schönes Detail. Wiederum eigenartig fand ich, dass die Infos mit dem Titel der jeweiligen Kurzgeschichte sowie Angaben zum Autor, Zeichner, etc. sich mal zu Beginn, mal in der Mitte und mal erst zum Ende der einzelnen Comicstrips finden. Die Comics selbst sind mal auf weißen, mal auf schwarzen oder auch gelegentlich auf marmorierten Hintergrund gedruckt.


Fazit
Der erste Comicband von HEROES sollte eigentlich von jedem Fan der TV-Serie gelesen werden, denn erst zusammen ergibt sich ein komplettes Bild – trotzdem erhält dieses Buch von mir keine klare Empfehlung. Durch die Vielzahl der beteiligten Zeichner schwankt die Qualität der Episoden so stark, dass mich in dieser Hinsicht nur 13 der 34 Kurzgeschichten überzeugen konnten. Schade, denn für dieses Projekt, das die Fernsehserie ergänzt, hätte ich mehr erwartet.


2 5 Sterne 


Hinweise
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