Smaller Default Larger

Die junge Molly Lasch soll im Affekt ihren Ehemann Gary erschlagen haben. Molly selbst leidet, was die Todesnacht angeht, an einem totalen Gedächtnisausfall. Als sie nach sechs Jahren Gefängnis endlich auf Bewährung frei kommt, ist sie entschlossen, die Wahrheit über jene Nacht herauszufinden – wie auch immer diese aussieht. Tatsächlich stößt die junge Frau bei ihren Nachforschungen auf schreckliche Verdachtsmomente. Dann stirbt wieder jemand, und Molly wird auch mit diesem Tod in Verbindung gebracht. Die verschüttete Erinnerung ist ihre letzte Chance, sich aus diesem Alptraum zu befreien.

 

Wenn wir uns wiedersehen 
Originaltitel:
We´ll Meet Again
Autor:
Mary Higgins Clark
Verlag: Heyne
Erschienen: 3/2001
ISBN: 3-453-117791-6
Seitenzahl: 364 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Molly Lasch wird wegen Totschlags an ihrem Mann, dem Arzt Gary Lasch, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Fünfeinhalb Jahre später wird sie auf Bewährung entlassen und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Denn Molly hat keinerlei Erinnerung an die Nacht, als ihr Mann ermordet wurde, oder an die Tat selbst. Die Reporterin Fran Simmons, eine alte Schulkameradin von Molly, macht sich an die Recherche im Falle „Molly Carpenter Lasch“ und stößt zunächst auf eine Wand eisiger Ablehnung. Mollys Haushälterin Edna Barry, die sie im Prozess damals schwer belastete, scheint etwas zu verbergen, der Anwalt Philip Matthews glaubt nicht so recht an die Unschuld seiner Mandantin und versucht sie daran zu hindern, eine Wahrheit zu finden, die es seiner Meinung nach nicht gibt, und was hat Garys Geliebte damals wirklich für eine Rolle gespielt? Fran kommen schon nach kurzer Zeit Zweifel und schließlich ist sie fest davon überzeugt, dass Molly tatsächlich unschuldig im Gefängnis saß. Doch dann geschieht ein weiterer Mord und alle Anzeichen sprechen dafür, dass Molly die Tat begangen hat. Während Molly langsam aber sicher an der Ungewissheit und ihrem totalen Gedächtnisverlust über die Mordnacht von damals und dem erneuten Mord zu zerbrechen droht, sucht Fran fieberhaft nach Beweisen und muss gegen die Zeit arbeiten, da Molly erneut das Gefängnis droht, und die ehemaligen Kollegen und Freunde von Gary alles tun, um Molly als Schuldige der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Was hat die Haushälterin Edna zu verbergen, dass sie Fran nicht erlauben will, mit ihrem Sohn zu sprechen, der offensichtlich etwas über die Nacht von Garys Ermordung weiß? Was geht in der Lasch-Klinik wirklich vor sich, und warum ist Mollys Freunden so daran gelegen, sie als unzurechnungsfähig in einen erneuten Prozess zu schicken? Als Molly sich langsam aber sicher zu erinnern beginnt und Fran auf hochbrisantes Material stößt, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Die Ereignisse überschlagen sich und Molly gerät in tödliche Gefahr, die eine überraschende Wahrheit ans Licht bringt.


Stil und Sprache
Wie immer ist Mary Higgins Clarks Sprache und Stil gezielt eingesetzt und zeigt mit bestechender Klarheit, welche Wirkung Worte haben können.
Der Krimi „Wenn wir uns wiedersehen“ beginnt mit einem Prolog, in dem Mary Higgins Clark in Kurzform den Gerichtsprozess, der der eigentlichen Handlung voraus geht, erzählt, und macht dann einen Sprung von etwa fünf Jahren, wo dann die eigentliche Geschichte beginnt. Die Kapitel sind, wie man es von der Autorin schon kennt, sehr kurz und die Handlung wird zum größten Teil in den Dialogen vorangetrieben.   


Figuren
Mit gnadenloser Präzision hat Mary Higgins Clark die verschlagene Kälte und den mörderischen Ehrgeiz der Figuren Calvin Whitehall und Peter Black zu Papier gebracht. An einigen Stellen habe ich regelrecht mit den Zähnen geknirscht vor lauter Kaltschnäuzigkeit der Figur Calvin Whitehall gegenüber seinen Mitfiguren. An anderen Stellen hätte ich am liebsten ausgeholt, um diesem Charakter eine zu verpassen, so sehr hat mich die Datstellung seines Charakters gepackt. In ebenso faszinierender Weise hat Mary Higgins Clark der Protagonistin Molly Lasch eine Stärke, gepaart mit gleichzeitiger Schwäche und Selbstzweifeln, gegeben, die sich dem Leser auf einzigartige Art und Weise erschließt. An einigen Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Hauptfigur kurz vor dem Kollaps steht und ich das in der nächsten Zeile zu lesen bekomme. Doch stattdessen legte die Protagonistin einen Überlebenswillen an den Tag, der von Mary Higgins Clark sehr beeindruckend gezeigt wird. Aber eine Figur hat mich am Ende vollkommen überrascht. Sie ist während der ganzen Handlung eher eine unscheinbare Figur, auch wenn sie von Mary Higgins Clark als wunderschöne und erfolgreiche Frau beschieben wird. Doch am Ende des Buches kommt eine Seite an ihr zu Tage, die ich nicht vermutet hätte, und auf die auch nichts in der Handlung hinwies. Auch in "Wenn wir uns wiedersehen" ist es ein absoluter Hochgenuss, sich die Figuren vorzustellen und deren Einstellung, Denkweise und Sicht der Dinge zu erleben.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuchs „Wenn wir uns wiedersehen“ besteht hauptsächlich aus der Farbe Schwarz. In der oberen Hälfte ist ein Frauengesicht zu sehen, das von rot-blondem Haar umgeben ist. Das Frauengesicht sieht zu Boden, wobei der Kopf leicht geneigt ist. Das Cover drückt Niedergeschlagenheit und Verzweiflung aus, was zum Inhalt des Buches und der Protagonistin Molly Lasch hervorragend passt.


Fazit
In brillantem Stil hat Mary Higgins Clark mit „Wenn wir uns wiedersehen“ einen fantastischen Krimi mit einem überaus raffinierten Plot und einer spannenden und fesselnden Handlung geschrieben, der ohne Frage zu Recht auf den Bestseller-Listen der Welt stand, und eines Ihrer Meisterwerke darstellen dürfte.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Anmerkung: Das Buch hat bei amazon eine andere Optik, da das in der Rezension besprochene Buch so nicht mehr erhältlich ist.

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo