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Commissario Antonio Mariani steht vor einem Rätsel: Irgendjemand macht sich die Mühe, ihm anonyme Päckchen zu schicken, die stets ein Buch und eine weiße Blume enthalten. Zur gleichen Zeit ereignet sich in Genua eine Serie von brutalen Morden – und alle Opfer halten eine weiße Blume in der Hand. Ist es möglich, dass der Killer seine Taten bei Mariani ankündigt? Aber warum richtet der Mörder seine mysteriösen Botschaften ausgerechnet an ihn? Schnell soll Mariani eine Antwort erhalten, die schlimmer ist als alles, was er sich jemals vorzustellen vermochte …

 
  Autor: Maria Masella
Verlag: Goldmann
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-442-46775-4
Seitenzahl: 254 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Antonio Mariani, Commissario bei der Polizei in Genua, lebt zwar noch mit seiner Frau Francesca zusammen, doch nach diversen Seitensprüngen nur noch wegen der gemeinsamen Tochter Manu. Der Alltag besteht aus Sticheleien und viel Abstand. Als er dann seltsame Post nach Hause bekommt, ein Päckchen mit einem Buch, einer Fingerkuppe eines Handschuhes und einer Kamelienblüte und ein paar Tage später eine Tote gefunden wird, mit eben dieser Kamelienblüte in der Hand, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und um seine Familie. Es stellt sich bald heraus, dass der Mörder oder die Mörderin es auf ihn und seine Familie abgesehen hat. Denn auch seine Mutter und seine Frau Francesca bekommen ein Päckchen, dass jeweils an Antonio adressiert ist und die Drei Symbolen enthält. Durch die Gefahr scheinen die Beiden sich wieder anzunähern. Die Angst, vor allem um Manu, schweißt zusammen. Fran hilft ihm die Symbole zu entschlüsseln und so kommen sie der Mörderin immer näher, gefährlich näher, denn sie ist dem Commissario immer etwas voraus.


Stil und Sprache
Bei solchen Krimis ist mir wichtig, dass das Italienflair, die typische Lebensweise der Italiener, aber auch die landschaftlichen Besonderheiten der Gegend in die Geschichte eingearbeitet werden. Maria Masella hat dies mit Bravour geschafft. Vor allem ihre Charaktere bieten genau das erwartete Klischee. Sprachlich hat sie den Roman sehr leicht gehalten. So wird der Krimi zur entspannenden Lesekost, an der man sich, auch wegen der nicht zu knappen Spannung, lange erfreuen kann. Durch die Familiengeschichte, die neben dem eigentlichen Fall das Hauptthema ist, bekommt die Serie ihre nötige Tiefe und vermittelt beim Leser den Wunsch, auch das nächste Buch zu lesen, man möchte schließlich wissen, ob Antonio und Francesca ihr gemeinsames Leben wieder in den Griff bekommen. Da sie nicht nur die Lösung des Falles behandelt, sondern eben auch den Hintergrund, das Leben der Personen mit einbezieht, entwickelt der Leser eine gewisse Nähe zu den Figuren, entwickelt Sympathie, aber auch Antipathie auf Verhaltensweisen oder Entscheidungen der Charaktere. Gerade das Thema Mann – Frau – Fremdgehen – Vertrauen, bietet viel Platz für eigene Parallelen. Wenn dann noch wie bei Maria Masella die liebevolle, atmosphärische Beschreibung der Szenen und Orte hinzukommt, ist eigentlich alles komplett für spannende Leseträume. Einziger Wehrmutstropfen sind die doch zahlreichen Rechtschreibfehler.


Figuren
Wie bereits erwähnt, bekommen wir es hier mit typischen Italienern und Italienerinnen zu tun. Viel Emotion, Lebendigkeit, schnell wechselnde Gefühlslagen und plötzliche Ausbrüche beherrschen das Leben der beiden Hauptakteure. Antonio Mariani, Vollblutmacho, hat sich durch seinen Beruf als Commissario den ein oder anderen Fehltritt geleistet. Leider immer zu Lasten seiner Frau Francesca. Affären mit Kolleginnen, aber auch Nutten gehörten eine Zeit lang zur Tagesordnung. Und das, obwohl sein Frau Francesca Körperlich, aber auch geistig perfekt ist. Eine intelligente Schönheit, die ihm ebenso alles bieten kann. Wäre da nicht die kleine Manu, hätten die Beiden ihre Ehe längst beendet. Doch als die Familie von außen bedroht wird, beginnen beide wieder miteinander zu reden. Maria Masella beschreibt dieses erneute aneinander Annähern mit viel Hingebung. Das Aufschwellen der Gefühle, dann abruptes Zurückziehen, immer aber bleibt etwas mehr an neuer Liebe vorhanden. Lange lässt sie den Leser im Unklaren und löst auch zum Ende nicht wirklich auf. Selten bekommt man Charakter mit so viel Tiefe und Gefühl.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches wird von einem Foto einer typischen italienischen Gasse geprägt. Das Bild ist in warmen Brauntönen gehalten und stimmt gut auf den italienischen Inhalt des Buches ein. Die Kapitel, es sind nur 6, sind relativ lang, werden aber durch Absätze in eine angenehme Leselänge weiter unterteilt.


Fazit
Ein gelungener Auftakt der Serie um Commissario Mariani, mit viel Italienflair und einer schönen Familiengeschichte drum herum.


4 Sterne


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