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Oboro von Iga und Gennosuke Koga müssen erfahren, dass es ihnen bestimmt ist, einander zu töten. Nur drei Ninjas auf jeder Seite haben den mörderischern Kampf zwischen Iga und Koga bis hierhin überlebt. Wer wird am Ende der letzte Überlebende sein?

 

  Autor: Futaro Yamada
Illustration: Masaki Segawa
Verlag: Heyne
Erschienen: 10/2005
ISBN: 978-3-453-59518-1
Seitenzahl: 275 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Der Krieg zwischen der Ninja von Iga und Koga geht in der letzten Runde mit voller Brutalität weiter. Der Versuch Gennosukes, es bis nach Sunpu zu schaffen, um vom herrschenden Shogun Rede und Antwort für den Grund des von ihm gewollten Gemetzels zu verlangen und den Krieg zu beenden, scheint gescheiter. Tenzen von Iga, der scheinbar nicht getötet werden kann, hat Kagero aus der Schar der Koga gefangen genommen und foltert sie grausam, um den vorübergehend blinden Gennosuke herauszulocken und zum entscheidenden Kampf zu zwingen.
Welcher Sippe es wohl gelingen wird, den Krieg zu überstehen? Oder gibt es für keine der beiden Seiten noch Hoffnung?


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
In dem schwarzweiß gehaltenen Comic spielen diesmal die von Segawa bekannten, fast schon fotorealistisch gut ausgearbeiteten Landschaften nur noch eine untergeordnete Rolle. Wesentlich intensiver bleibt er bei seinem Zeichenstil, mit dem er in den häufigen Kampfszenen immer wieder die bekannten, starken Zoomeffekte einbringt, welche die Geschwindigkeit der Kämpfenden so gelungen verdeutlichen. Seine Figuren hat er wieder mit bestechenden Portraitzeichnungen in bekannter, hochwertiger Qualität versehen. Es gelingt ihm erneut, dem Leser die Gefühle der Charaktere absolut glaubhaft zu zeigen, so ist z.B. Akegino erfüllt vor Hass und blind vor Zorn. Bei Saemon zeigt sich seine Hinterlist, bei Tenzen die enorme Genugtuung, seine Gegner grausam zu foltern und zu töten – ihm ist dann die pure Bosheit ins Gesicht geschrieben. In schon fast ekeligen Bildern stellt der Segawa dar, wie das dämonische, parasitengleiche Wesen in Tenzen ihn zunächst wieder einmal lebendig werden lässt und dann seinen Körper übernimmt.

Nach einer kurzen Pause im vierten Band nutzt der Zeichner erneut die Gelegenheit, seine weiblichen Figuren auf schelmische Weise teilweise unbedeckt zu zeigen. So ist es zunächst Akeginu, der zu Beginn des Kampfes mit Kagero plötzlich und ohne erkennbaren Grund eine Brust aus dem Gewand hängt. Diese Stelle wirkt tatsächlich so, als habe Segawa zunächst nur einen Grund gesucht, seiner Figur wieder ein wenig erotische Ausstrahlung aufzuzwingen. Schon eher plausibel wirkt es, als Akeginu im Laufe des Kampfes ganz das Gewand abwirft und in unbedecktem Torso dasteht, um ihre spezielle Ninja-Technik anzuwenden. Aber auch Kagero kommt nicht zu kurz, reißt Tenzen ihr zunächst die Kleider vom Leib, um sie zu vergewaltigen. Beim Vergewaltigungsakt selbst gelingt dem Zeichner geschickt die Gratwanderung, intensiv anzudeuten, ohne viel zeigen zu müssen. Trotzdem gibt es Sequenzen, in denen das Mädchen mit nacktem Torso dargestellt wird. Bei der späteren, brutal durchgeführten Folter wird Kagero dann auf eine Art und Weise gefesselt, die schon an Bondage erinnert. Die Bilder rutschen zu keiner Zeit ins Pornografische ab, sind aber meiner Meinung nach weder durch die erotischen bzw. sexuellen Anspielungen, noch durch die grausamen und blutigen Kriegshandlungen für unter 15-jährige Leser geeignet.

Rückblicke sind mit grafisch normal ausgearbeiteten Bildern dargestellt, die von schwarzen Rahmen eingefasst sind. Innerhalb dieser Rückblicke tauchen zudem Erinnerungen auf, die ebenfalls mit schwarzen, dicken Rahmen unterlegt wurden, aber in blassen, traumartigen Bildern angedeutet werden. In einer dieser Erinnerungen wird auch das Geheimnis von Tenzen gelüftet. Szenenwechsel sind durch einen breiten schwarzen Balken gekennzeichnet, die Trennseiten zwischen den Kapiteln mit grauen japanischen Schriftzeichen auf schwarzem Grund gestaltet. Immer wieder wurden Karten eingefügt, auf denen der Leser den Verlauf der Reise nachvollziehen kann.


Aufmachung des Comics
Auch der letzte Band der Basilisk-Chronik ist als Softcover mit Klappbroschur aufgemacht, auf der sich Informationen zum Autor und zum Zeichner finden. Die Gestaltung des Covers wirkt wieder sehr edel, auf cremeweißen Hintergrund wird Oboro gezeigt, die ihren Kopf an die Brust von Gennosuke kuschelt. Die monochrome und bläulich getönte Darstellung ist sehr luftig umgesetzt und eine Anspielung auf das Ende der Geschichte. In silbern-glänzenden und eingeprägten Buchstaben präsentiert sich der vertikale Schriftzug „Ninja“ und der horizontale Schriftzug „Chronik der Koga-Ninja“.

Die Qualität des leichtgrauen Papiers im inneren ist dem Preis angemessen, nur am Anfang finden sich vier Seiten Hochglanzpapier mit farbigem Druck. Zum Abschluss findet sich ein zweiseiter Anhang mit ursprünglichen Skizzen der einzelnen Figuren und der Zusammenfassung der Eigenschaften, die Segawa ihnen zuschreibt. Mit 275 Seiten ist der Abschlussband deutlich dicker als die vorangegangenen Teile.


Fazit

Mit Band 5 findet die Chronik der Koga-Ninja das fulminante Ende einer dramatischen, aber auch brutalen und blutigen Geschichte, die mit viel Spannung und Dynamik zu Ende geht. Die Inhalte des letzten Teils eignen sich nicht für Leser unter 15 Jahren. Der Manga wurde wieder in der von Segawa mittlerweile bekannten anspruchsvollen Art umgesetzt und ist im Reigen dieses Genres eines der hochwertigsten Serien, die ich bislang gelesen habe.


4 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3
- Band 4

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