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Hexen, Gestaltwandler, Vampire – die Mächte des Lichts und die Mächte der Finsternis. Sie leben in unserer Mitte. Und sie haben sich entzweit. Nur ein vor Jahren geschlossener Waffenstillstand bewahrt die Welt vor dem Ausbruch eines vernichtenden Krieges. Die Wächter des Tages und die Wächter der Nacht hüten die alten Abkommen. Doch nun ist das Gleichgewicht der Kräfte gestört. Wilde verbreiten Tod, Anarchie und Chaos. Der Kampf um das Schicksal unserer Zivilisation beginnt …

 

  Autor: Wladimir Wassiljew
Verlag: Piper
Erschienen: April 2009
ISBN: 978-3-492-70177-8
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Wächter des Tages und der Nacht halten sich an den vor Jahren geschlossenen Großen Vertrag, der ein mehr oder weniger friedliches Miteinander ermöglicht. Doch in Piter gehen seltsame Dinge vor sich. Wilde Andere scheinen vom Großen Vertrag noch nie etwas gehört zu haben und wüten aufs Brutalste in der Stadt. Sie töten um des Tötens Willen. Sie nutzen ihre Kräfte schamlos aus, ohne diese jedoch richtig zu beherrschen. Daher bekommen Laik und einige seiner Männer den Auftrag, nach Piter zu reisen und den Wilden Anderen, den sogenannten Schwarzen, den Garaus zu machen. Doch noch etwas ist an dieser Stadt seltsam. Sie strahlt etwas Finsteres aus und scheint eine Macht zu beherbergen, die den Dunklen und Lichten, ja selbst der Inquisition fremd ist …


Stil und Sprache
Der Schreibstil ist weder leicht, noch anspruchsvoll, sondern trifft genau ein gesundes Mittelmaß. Die Worte sind gut gewählt und treffend. Der Stil Wassiljews passt damit hervorragend zu den vorangegangenen Wächter-Büchern aus der Feder Sergej Lukianenkos. Doch die Kenntnis der vier Wächter-Bücher („Wächter der Nacht“, „Wächter des Tages“, „Wächter des Zwielichts“ und „Wächter der Ewigkeit“) ist von immensem Vorteil, denn Wassiljew setzt die Kenntnis der Anderen, der Tag- und der Nachtwache, des Großen Vertrages und einiges mehr voraus. Ohne große Erklärungen nimmt er den Leser mit in die Geschichte. Es ist erstaunlich, dass an sich - selbst wenn es länger her ist, dass man Lukianenkos Bücher gelesen hat - absolut problemlos in dieser Geschichte zurechtfindet; als wäre man nie weg gewesen.

Das Geschehen wird aus Sicht verschiedener Figuren – Dunkler Anderer - wiedergegeben, in deren Gedanken der Leser Einblick erhält. Den größten Teil der Geschichte verbringt man jedoch mit Arik, wodurch man sich am ehesten mit ihm identifiziert, ist er dem Leser doch am vertrautesten. Die tiefen Einblicke in seine Gedanken und seine Gefühlswelt machen sein Handeln absolut nachvollziehbar.
Auch die Dialoge sind absolut authentisch, vermitteln wichtige Informationen und treiben die Handlung voran. Nicht einmal zweifelt man daran, dass die Figuren genau so sprechen würden.

Die Machtspielchen und –kämpfe, die Intrigen sind wunderbar dargestellt. Sticheleien zwischen Dunklen und Lichten gehören zum Alltag, hinter allem, was die Hohen Anderen tun, steckt meist ein viel tiefsitzenderer Sinn, als nach außen ersichtlich ist, und doch herrscht eine meist funktionierende Co-Existenz – dank des Großen Vertrags.


Figuren
Der Leser begegnet vielen Figuren, auch einigen aus den vorangegangenen Wächter-Büchern bekannten, wie Sebulon, Chef der Moskauer Tagwache, oder Geser – auch der Hellichte Geser genannt -, Chef der Moskauer Nachtwache. Alle Figuren, auch die Nebenfiguren, sind hervorragend und liebevoll ausgestaltet, jede hat ihren Platz in der Geschichte. Durch die gewählte Perspektive wird der Leser mit den Figuren schnell warm, kann sich in sie hineinversetzen und ihr Handeln gut nachvollziehen.

Wunderbar klischeehaft stellt Wassiljew die Russen und Ukrainer als über die Maßen versoffen dar. Rauchen tun sie auch sehr gerne. Hier schließt er wiederum völlig nahtlos an Lukianenkos Bücher an, in denen die Figuren einem kräftigen Schluck ebenfalls nicht abgeneigt sind.


Aufmachung des Buches
Optisch ist das Buch auf jeden Fall ein Hingucker: überwiegend in Schwarz gehalten, prangt in Rot der Titel darauf. Glänzend Silber ist die Silhouette einer Stadt abgebildet, sowie Vögel in den Zweigen eines im Vordergrund befindlichen Baumes. Dieses Bild wiederholt sich ganzseitig zu Beginn eines jeden Kapitels, sowie auf den Innenseiten des aufklappbaren Buchdeckels – diesmal ist die Silhouette jedoch schwarz und der Hintergrund knallig Rot. Geheimnisvoll, passend!


Fazit
Obwohl von einem anderen Autor, dem Co-Autor Sergej Lukianenkos, geschrieben, ist dieses Buch eine grandiose Fortsetzung der Wächter-Romane. Spannend, temporeich und mit einer tollen Sprache erzählt. Uneingeschränkt empfehlenswert!


5 Sterne


Hinweise
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