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Die „Wunderkraft“ des Holunders

Seit jeher wird der „magische“ Holunder als Tausendsassa in der Küche und altes Volksheilmittel geschätzt. Um ihn ranken sich viele Legenden; er soll negative Energie aufnehmen und ins Erdreich ableiten, die Kelten sahen ihn als das Tor zur „Anderswelt“.

Ob Blüten, Beeren, Blätter oder Rinde: Aus allen Pflanzenteilen werden zahlreiche Hausmittel wie Tees oder Tinkturen bereitet, die bei Erkältungskrankheiten und vielen anderen Leiden unterstützen. Weiters dienen sie zur Herstellung von Naturkosmetikprodukten und als Räucherstoff. Mit den Rezepten in diesem Buch lassen sich all diese „Holunder-Wunder“ ohne großen Aufwand selbst herstellen.

Aus Blüten und Beeren lassen sich zahlreiche köstliche Gerichte und Schätze für die Vorratskammer zaubern. Die Autorin spannt den Bogen von Klassikern wie in Tropfteig gebackenen Holunderblüten, Holunderblütensirup oder Hollerröster bis hin zu kreativen Törtchen mit Holundercurd, Cili con Holunder, eingelegten grünen Holunderbeeren oder Holunderblütenessig, um nur einige der über 60 Rezepte zu nennen.

 

Mit Holunder durchs Jahr 

Autor: Karin Sidak
Verlag: Leopold Stocker Verlag
Erschienen: 28.03. 2023
ISBN: 978-3-7020-2055-2
Seitenzahl: 184 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Vielen Menschen ist der "Schwarze Holunderstrauch" gut bekannt. Er war schon bei den Steinzeitmenschen bekannt, wurde geschätzt und verehrt wegen seiner Heilkraft und ist - umrankt von Sagen und Mythen - fest ins Brauchtum eingebunden. Mit seinen hübschen, tellerförmigen Blüten sticht er aus der umgebenden Vegetation deutlich heraus und ist auch heute noch eine sehr beliebte und fleißig genutzte Heil- und Nutzpflanze.

Die Autorin hat mit ihrem Buch ein umfassendes und sehr informatives Pflanzenportrait mit Rezeptbuch gestaltet, das sich in 5 große Bereiche unterteilt, die sich ihrerseits wiederum in weitere kleinere Teile aufsplitten. Nach einer kurzen Danksagung und dem Vorwort der Autorin, startet das Buch auch gleich mit der Geschichte des Holunders und seiner Bedeutung von der Steinzeit an bis in die heutige Zeit. Dabei bezieht sie bewusst auch das gelebte Brauchtum und überlieferte Mythen mit ein. Einen wichtigen Platz dabei nimmt auch das Räuchern ein, das bis in die heutige Zeit praktiziert wird und wieder deutlich beliebter wird.

Im nächsten Kapitel folgt die „Botanik des Schwarzen Holunders“. Hier erfahren die Leser viel Wissenswertes über die Pflanze selbst. Wo sie vorkommt, welche Besonderheiten die einzelnen Teile der Pflanze aufweisen, wie man sie zweifelsfrei identifizieren kann und ob es giftige „Doppelgänger“ gibt, auf die man achten sollte. Stecklinge oder Samen - wie funktioniert's? Wie man den Holunder erfolgreich ziehen kann, erfährt man ebenfalls hier im Buch.

Für alle Interessierten, die es ganz genau wissen möchte, ist ein großer Bereich den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Inhaltsstoffen des Holunders gewidmet. Hier erfahren die Leser viele spannende Fakten um nachgewiesene Wirkungen, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente wie auch Aminosäuren, die im Holunder zu finden sind.

Die Verwendung in der Volksheilkunde mit überliefertem Heilwissen und alten Praktiken sowie nützlichen Rezepten für Sirup, Teemischungen, Aufgüssen uvm. sind in einem weiteren Großkapitel zusammengefasst. Hier hat die Autorin auch hilfreiche Tipps und nützliche Anweisungen für die richtige Ernte der unterschiedlichen Pflanzenteile und deren Verarbeitungen zusammengetragen. Auch das eine oder andere Naturkosmetikgeheimnis wird hier gelüftet und beschrieben, wie man z.B. einen Lippenbalsam für spröde Lippen oder auch eine nützliche Handcreme herstellt. Auch erprobte Teerezepte gegen die unterschiedlichsten Beschwerden fehlen nicht und die klaren, gut nachvollziehbaren Anweisungen für die Herstellung von Tinkturen oder Oxymelen uvm. animieren zum Ausprobieren.

Einen weiteren großen Bereich nimmt der kulinarische Rezeptteil ein. Hier werden gerade Feinschmecker ihre helle Freude haben. Viele reich bebilderte und unkomplizierte Rezepte wurden in die drei umfangreichen Grundkapitel „Rezepte mit Holunderblüten“, „Rezepte mit Holunderbeeren“ und „Rezepte mit Holundertrester“ zusammengefasst und oft zusätzlich mit dem einen oder anderen wissenswerten „Tipp“ versehen. Rezepte für die Vorratskammer wie Sirupvariationen, Gelees, Essig uvm. wechseln sich mit vielen spannenden Kochideen für den Mittagstisch ab. Hier findet man Besonderheiten wie z.B. Hollerblüten-Shortbread, Chili, Kuchen, Muffins & Co und auch Ideen für die Verarbeitung von Holundertrester fehlen nicht. Bei manchen Kreationen entdeckt man sogar bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Doch ganz egal, ob man eher an der heilkräftigen Wirkung des Holunderstrauches interessiert ist oder neue kulinarische Highlights ausprobieren will – mit diesem Buch werden die Leser bestimmt viel Freude haben. Unkompliziert und gut nachvollziehbar geschrieben, ist es durch seine Mischung aus fundierten Informationen über die hilfreiche Wirkung des Holunders und den spritzigen Ideen für kreative Rezeptvariationen für experimentierfreudige „Neulinge“ ebenso geeignet, wie für aufgeschlossene „alte Hasen“.


Aufmachung des Buches
Das fadengebundenen Hardcoverbuch wirkt sehr robust und ist mit Sicherheit eine Bereicherung für die eigene Bibliothek. Die Covergestaltung mit einer Bildkomposition von Beeren, Blüten und unterschiedlichen Holunderprodukten macht neugierig und besonders die drei Törtchen wecken den Appetit auf’s Nachbacken. Auch der ausführliche Rückseitentext gibt einen sehr guten Einblick in den Buchinhalt.

Nach dem Impressum am Beginn folgt ein ausführliches und gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis. Eine Danksagung sowie ein Vorwort der Autorin bereiten den Weg für das erste Großkapitel „Geschichte, Mystik, Brauchtum“ in dem man viele spannende Fakten zur Bedeutung des Holunders von der Steinzeit bis in die heutige Zeit erlesen kann. Nützliches und Wissenswertes zum Aufbau, Nutzen oder der Verwendung des Holunders ist im Sammelkapitel „Botanik des Schwarzen Holunders“ nachzulesen. Viele Fotos machen die Erklärungen besser nachvollziehbar und lockern gleichzeitig den Text gut auf.

Das Großkapitel „Der wissenschaftliche Blick auf den Holunder – Die Inhaltsstoffe“ wartet mit nachgewiesenen Wirkungen auf und beschreibt die untersuchten Inhaltsstoffe wie z.B. Ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelementen oder auch Aminosäuren etwas genauer. Ein weiterer großer Bereich widmet sich der Bedeutung des Holunders in der Volksheilkunde, bevor der Rezeptteil folgt, der den größten Teil des Buches einnimmt. Ein Literaturverzeichnis und ein Online-Quellenverzeichnis schließen das Buch gut ab. Auf der letzten Seite werden noch vier weiteren Publikationen aus dem Leopold Stocker Verlag gezeigt.


Fazit
Ein überaus informativer Lesetipp mit vielen leckeren Rezepten! In diesem Buch wurden die wichtigsten Informationen und Rezepte über den "Schwarzen Holunderstrauch" zusammengefasst, damit die Leser sowohl die heilkräftigen, wie auch die kulinarischen Vorzüge dieser Pflanze entdecken, kennenlernen und genießen können.


5 Sterne


Hinweise
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