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Indy ist zurück!

Die Kinolegenden Harrison Ford, Cate Blanchett, George Lucas und Steven Spielberg schlagen das lang ersehnte Kapitel der grandiosen Indiana Jones-Saga auf. Und Panini-Comics macht sich mit auf die atemberaubende Reise, wenn der Mann mit Hut und Peitsche endlich wieder seinen Hörsaal verlässt, um sein bisher größtes Abenteuer zu bestehen.

Ende der 50er Jahre: Eine geheime, russische Organisation hat es auf ein höchst mysteriöses Artefakt abgesehen: den Kristallschädel. Doch welches Geheimnis verbirgt sich hinter der rätselhaften Beute? Dr. Henry „Indiana“ Jones macht sich auf die Suche – und erfährt Hilfe von einem unerwarteten Verbündeten…

Der verwegenste Archäologe aller Zeiten geht erneut auf eine brandgefährliche Jagd!

 

  Autor: George Lucas, David Koepp, John Jackson Miller
Illustration: Luke Ross, Cliff Richards
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 05/2008
ISBN: 978-3-86607-573-3
Seitenzahl: 100 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Indiana Jones hat es diesmal nicht nur mit russischen Agenten zu tun, sondern auch mit dem undurchsichtigen Spiel seines ehemaligen Freundes George McHale. Die jagen nicht nur den berühmten Archäologen, sondern auch einen kristallenen Schädel von nichtmenschlicher Form. Was hat es mit dem Schädel auf sich? Und wer ist Jones Verbündeter, der draufgängerische Mutt Williams? Ein Wettlauf mit der Zeit und den Russen beginnt…

Der Comic ist die Adaption zu dem gleichnamigen Film, der seinen deutschen Kinostart am 22.05.2008 hatte. Spannend, schnell und wie immer mit einer gehörigen Portion Ironie weiß die Geschichte zu überzeugen – allerdings bietet die Comic-Umsetzung demjenigen, der die Verfilmung kennt, auch keine Überraschungen, da sich der Comic sehr stark an die Vorlage hält.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Dieser Comic ist keine Graphic Novell, sondern ein Comicband in typisch amerikanischer Art – der Schwerpunkt liegt damit auf Unterhaltung und weniger auf herausragenden grafischen Anspruch, daher wäre es unfair, ihn ausschließlich hierauf zu reduzieren. Aber auch wenn man dies berücksichtigt, ist es erstaunlich, welch großes Spektrum sich hier darstellt. So kann die zeichnerische Qualität z.B. von Waffen, Fahrzeugen und Personen, die in den Bildern das Hauptobjekt bilden, recht gut sein. Die Gesichtszüge und –merkmale sind dann klar erkennbar, aber nur so detailliert wie nötig herausgearbeitet, zum Beispiel sind nur in einem Bild von Irina Spalko Details bis in die Wimpern erkennbar. Auch Landschaften sind zum Teil recht eindrucksvoll dargestellt, besonders die verborgene Stadt Akator. In einem Cafe im Stil der 50er Jahre wird man zudem in den vollen amerikanische Flair entführt, an diesen Stellen hat sich der Zeichner viel Mühe gegeben und die Räumlichkeiten bis in die Hintergründe gestaltet. Leider ist dies aber keine Selbstverständlichkeit - denn mindestens genauso oft wirken z.B. die Figuren eher plump, besonders wenn sie nicht das Hauptobjekt im Bild sind. Dann sind Gesichter mit wenigen Strichen nur angedeutet, bei Bildern, die räumlich recht viel zeigen, sind die Personen sogar nur anhand ihrer Kleidung zu identifizieren. Genauso verhält es sich mit anderen Bereichen wie der Gestaltung von Räumen, Bilddetails wie Waffen oder anderen Gegenständen oder aber eben den Landschaften.

Ähnlich sieht es auch bei den Bildhintergründen aus. Mal sind sie vollständig erstellt (wie in dem bereits erwähnten Cafe), mal nur schemenhaft angedeutet. So weit, so gut. Nicht selten bestehen die Hintergründe aber nur aus unifarbenen Flächen, gelegentlich wurde auch ein sanfter Farbverlauf eingezogen. Diese sehr einfache Darstellung ist völlig unabhängig davon, ob die jeweilige Szene grade in einer Räumlichkeit oder im Freien spielt. Zudem wechseln diese Flächenfarben munter in verschiedenen Bildern einer einzigen Sequenz, so ist der Bildteil hinter einer Figur in einem bestimmten Raum mal gelb, mal gräulich – die Farbwahl hat also nicht einmal einen festen Bezug zur jeweiligen Örtlichkeit. Hier ist es schade, dass die Grafiker an dieser Stelle darauf verzichteten, die Bilder weiter zu gestalten, man hätte an diesen Stellen deutlich mehr herausholen können.

Wenn die Szenen nicht gerade in einem alten Tempel oder in einer anderen dunklen Umgebung spielen, tendieren die Farben im Comic zu hellen Tönen mit gedeckten Farben und mit leicht verringerter Sättigung, womit grundsätzlich eher eine positive Grundatmosphäre geschaffen wird. Dies passt sehr gut zur Geschichte, ist sie doch lebhaft und dynamisch. Interessant finde ich, dass der Comic in einigen wenigen Punkten sogar Hintergrundwissen vermittelt, das sich in der Verfilmung nicht unbedingt erschließt, so z.B. warum Indiana in einem Kühlschrank die Explosion einer Atombombe überleben konnte.

Entsprechend der grafischen Umsetzung passen sich die Texte gut ein. Geräusche werden in Groß- und Fettschrift, allerdings mit wechselnden Schriftarten, in knalligen Farben dargestellt und stechen damit gut aus den Bildern hervor. Herrlich sind natürlich die typischen Sprüche von Indy.


Aufmachung des Comics
Der Comic wird als Softcover-Variante angeboten. Das Cover ist mit dem Kinoplakat identisch und hat daher den entsprechenden Wiedererkennungswert. So spricht es nicht nur Fans von Indiana Jones sofort an. Indem die Portraits gegenüber dem matten Cover in hochglänzendem Druck dargestellt werden, hat das Cover einen edel wirkenden Touch.

Auf den ersten drei Seiten finden sich Fotos von Harrison Ford als Indiana Jones, zusammen mit seinem Filmsohn. Im Anschluss an die Geschichte wurden noch zwei Alternativ-Covers beigefügt, danach findet sich noch Werbung für die DVD-Filme, das Computerspiel und die Romane. Insgesamt ist die Ausstattung damit aber eher dürftig. Zudem hätte der Preis von 12,95 € für einen nur 100 Seiten starken Comic in dieser Aufmachung auch nicht höher ausfallen dürfen.


Fazit
Die Comic-Adaption zum bekannten Kinofilm ist recht gut gelungen, der Zeichner hat aber ein schwankendes Niveau und spielt sein Können nicht immer aus, insgesamt wäre mehr herauszuholen gewesen. Trotzdem bietet dieses Buch kurzweilige Unterhaltung für Comic- und besonders natürlich Indiana Jones-Fans.


3 5 Sterne


Hinweise
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