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Japan in der Edo-Periode: Die rivalisierenden Klans der Koga und Iga lassen zehn der besten Ninja in einem Kampf aufeinander treffen. Doch Klanoberhaupt Gennosuke und seine Gegenspielerin Oboro lieben sich. Müssen sie sich als Todfeinde auf dem Schlachtfeld begegnen?

 

  Autor: Futaro Yamada
Illustration: Masaki Segawa
Verlag: Heyne
Erschienen: 05/2005
ISBN: 978-3-453-59514-9
Seitenzahl: 204 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

 
Die Grundidee der Handlung
Die Klans der Koga und Iga trennt seit 400 Jahren eine Todfeindschaft, doch einst wurde mit dem regierenden Shogun ein Nichtangriffspakt vereinbart. Der dauerhafte Frieden zwischen den beiden Familien scheint sogar schon greifbar, da sich Gennosuke von den Koga und Oboro aus der Schar der Iga verlobt haben.
Doch der Shogun hat andere Pläne: er sucht zwar einen Nachfolger für die Regierung, wagt jedoch nicht, einem der beiden Ninja-Klans die Macht zu übertragen, aus Angst vor dem jeweils anderen. Daher verpflichtet er beide Familien, zehn ihrer Ninja zu benennen, die sich im tödlichen Kampf gegenüberstehen sollen – dem Gewinner ist die Nachfolge versprochen. Und so flammt der Krieg zwischen den Sippschaften wieder auf, blutiger als jemals zuvor…


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Zeichner Masaki Segawa hat mit dem ersten Band von Basilisk den Auftakt für eine fünfteilige Mangareihe geschaffen, die auf dem Roman von Futaro Yamada basiert. In diesem Comic zeigt Segawa sein volles Können. Die Zeichnungen wurden durchweg sehr fein und liebevoll gestaltet. Bei Orten, Waffen und insbesondere Portraits wurde viel Wert auf Genauigkeit gelegt, bei den Figuren sind die Gesichtszüge zumeist bis in die letzten Falten ausgearbeitet worden.

Segawa setzt zwar auf einen der Branche entsprechenden, aber sehr hochwertigen Manga-Stil. Insbesondere Oboro hat die bei Frauen in diesem Genre bekannten großen Augen. Allerdings kenne ich bislang kein Manga, in dem die Figuren auch oder insbesondere durch die Gestaltung ihrer Augen in der Mehrzahl so asiatisch wirken wie hier. Natürlich gibt es bei den Fähigkeiten die typisch japanischen Unmöglichkeiten, die sich durch nichtmenschliche Begabungen äußern. Auch haben die Kontrahenten hier nur zum Drittel echtes menschliches Aussehen, im Übrigen wundert man sich doch ein wenig, was für ein mehr oder weniger menschenähnliches Wesen man da vor sich haben soll. So wirkt einer der Beteiligten eher wie eine Spinne oder eine Mutation als ein Mensch. Er verzichtet jedoch wohltuend auf die bei Mangas oft vorkommenden plumpen und völlig überdrehten Zeichnungen, wenn z.B. jemand in einer unangenehmen Situation erwischt wurde oder für sein Verhalten eine Kopfnuss bekommt.

Sehr gelungen sind die Kampf- und diejenigen Szenen, in denen sich die Probanden rasend schnell fortbewegen. Segawa ist es durch die Art seiner Zeichnungen gelungen, die volle Dynamik rüberzubringen. So hat man bei Zeichnungen, in denen die Figuren sehr schnell laufen, einen für den Betrachter deutlich spürbaren Zoom-Effekt in die Tiefe des Bildes. Trotz dieser schnellen Sequenzen ist es jedoch jederzeit möglich, den Kampfszenen auch inhaltlich zu folgen. Dass diese übrigens recht brutal ausfallen, sollte bei dem Thema der Geschichte nicht weiter verwundern.

Eine Besonderheit sind die Landschaften – auch sie wurden regelmäßig sehr fein gezeichnet. Dabei wirken sie jederzeit luftig und leicht und werden durch helle Töne wiedergegeben. Es finden sich jedoch vereinzelt Umgebungen, die so realistisch aussehen, dass es sich hierbei wohl eher um schwarzweiße Infrarot-Fotografien handeln dürfte, auf denen die Figuren aufgezeichnet wurden, als um reine Zeichnungen. Ein sehr spannender Mix, der die Glaubhaftigkeit der Geschichte steigert.

Manga-typisch wurden auch die Geräusche dargestellt, natürlich in Fettschrift, in der Größe ganz den jeweiligen Szenen angepasst. Eine Besonderheit ist hier, dass diese nicht nur in römischen, sondern parallel auch japanischen Buchstaben eingefügt wurden. Wieder ein kleines, aber feines Detail, dass dem asiatischen Flair des Buches mehr Glaubhaftigkeit verleiht.


Aufmachung des Comics
Bis auf 3 Seiten, die sich am Buchanfang finden und farblich auf Hochglanzpapier gedruckt wurden, ist der Comic vollständig in schwarzweiß gehalten. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die vom Verlag auf seiner Homepage veröffentlichte Leseprobe eher irreführend ist, zeigt sie hierin doch eben nur das Cover und diese farbig bedruckten Seiten.

Im Inneren wurde der Comic auf einfachem, hellgrauem Papier gedruckt. Die Cover-Aufmachung des Comics wirkt hingegen edel, auf weißem Grund findet sich eine in dunkelvioletter Tönung gehaltene Zeichnung von Gennosuke, auf der Rückseite ist noch seine Freundin Oboro eingefügt. Der Titel wurde in einem knalligen Orange, die Unterschrift und das vertikal angeordnete und verschnörkelte Wort „Ninja“ in silberner Hochglanzschrift aufgedruckt.

Natürlich liest sich auch dieses Buch manga-typisch von hinten nach vorne und von rechts nach links.


Fazit
Der Grafiker Segawa hat mit dem ersten Band von Basilisk den Auftakt zu einer spannenden und mittreißenden Comic-Serie geschaffen, die insgesamt aus fünf Teilen besteht. Dabei sind seine Zeichnungen sehr hochwertig, das Buch sorgt für Lesevergnügen. Absolut empfehlenswert.


4 5 Sterne


Hinweise
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