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Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen – und den unbedingten Willen, diese aufzuklären …

Auf einer einsamen Insel findet Tory die Knochen eines vor vierzig Jahren verstorbenen Mädchens. Torys Versuch, gemeinsam mit ihren Freunden die Identität des Mädchens zu lüften, ist gefährlicher als erwartet: Bei der Toten handelt es sich um Katherine Heaton, deren Verschwinden nie aufgeklärt wurde. Die Spuren des Verbrechens reichen bis in die Gegenwart, bis in ein Labor, in dem wissenschaftliche Experimente mit dem gefährlichen Parvovirus durchgeführt werden … 

 

VIRALS 1 

Originaltitel: Virals
Autor: Kathy Reichs, Brendan Reichs
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: cbj
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3-570-40133-0
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Tory und ihre drei besten Freunde wohnen auf einer sehr abgelegenen Insel, wo nicht viel los ist. Zum Glück steht ihnen ein Boot zur Verfügung, mit dem sie in ihrer Freizeit auf den nahe gelegenen Inseln Erkundungsexpeditionen starten. Oft besuchen sie auch die Insel mit den Laboren, den wilden Affen und dem kleinen Wolfsrudel. Bei einem solchen Ausflug finden sie die verwitterte Erkennungsmarke eines Soldaten und wollen dem Namen sowie der Geschichte dahinter auf die Spur kommen. Was sie schließlich finden, ist ein altes Grab einer jungen Frau und die Nachforschungen bleiben nicht unentdeckt. Plötzlich sind sie Gejagte mit Verfolgern, die keinen Spaß verstehen …

Wenn man außer Acht lässt, dass die vier Jugendlichen das Glück oft stark strapazieren und sich recht sorglos in gefährliche Missionen stürzen, gefällt die Umsetzung ausgezeichnet.


Stil und Sprache
Ein Prolog aus der nahen Zukunft zieht den Leser sofort in den Bann und weckt die Neugier. Der Einstieg ist schnell geschafft, auch wenn die Spannung danach erst mal wieder abflacht. Man begleitet fast ausschließlich Tory, die als Ich-Erzählerin durch die Handlung führt. Zu Beginn wendet sie sich auch öfters direkt an den Leser mit Erklärungen und Hinweisen. Im letzten Drittel wechselt die Perspektive für kurze Ausschnitte zu Nebenfiguren in der dritten Person.

Vor allem aus Langeweile starten die vier Freunde so manches Abenteuer. Dabei gehen sie sehr geschickt vor, denn jeder hat so seine speziellen Talente und alle gemeinsam sind abenteuerlustig und besonders neugierig. Kein Geheimnis ist ihnen zu schwer zu knacken, kein Gebäude vor dem Einbruch sicher genug. Dabei geraten sie regelmäßig in gefährliche Situationen, entkommen nur knapp oder auch gar nicht. Die Spannung schießt dabei in die Höhe und es gibt packende Szenen oder solche mit rasanten Verfolgungsjagden. Dabei wird das Glück oftmals überstrapaziert und das Können arg großartig dargestellt. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn die Handlung fesselt dadurch ungemein. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse nochmals und ein packender Showdown mit einem Kampf um Leben und Tod schließt den Band perfekt ab.

Der Schreibstil ist flüssig und der jugendlichen Zielgruppe angepasst, spricht aber auch ältere Semester problemlos an. Die Emotionen sind passend eingefügt und die Dialoge oftmals äußerst unterhaltsam. Die Freunde haben einen eigenen Stil der Unterhaltung und ihr Sarkasmus ist einfach ein Genuss.


Figuren
Tory ist erst vor wenigen Monaten zugezogen und hat noch immer mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Nicht nur, dass sie nach dem Unfalltod ihrer Mutter ihre bekannte Umgebung verlassen musste, sie wird auch mit einem bisher unbekannten Vater und dessen Freundin konfrontiert. Tory ist eine aufgeweckte 14-jährige, die lieber mit Jungs durch die Natur streift als sich den geistlosen, reichen Mädchen in der Schule anzuschließen. Manchmal wirkt Tory etwas zu erwachsen und selbstsicher, aber ansonsten ist sie eine interessante Protagonistin, die man gerne begleitet.

Ihre Freunde sind Ben Blue, Hiram Stolowitski und Shelton Devers, deren Eltern ebenfalls als Wissenschaftler auf der Insel der Affen arbeiten und in der Siedlung fast Tür an Tür wohnen. Dazu lernt man einige Schüler kennen sowie Dr. Marcus Kasten, der verhasste Direktor der Forschungseinrichtung. Von den Eltern lernt man vor allem Torys Vater Kit und dessen Freundin Whitney kennen. Während bei den Nebenfiguren noch viel Potential vorhanden ist, zeigen die vier Jugendlichen bereits viele Facetten. Sie wurden mit einem experimentalen Virus infiziert, das ihre ganze Physiologie verändert. Was sie dabei durchmachen, die Ängste, Verunsicherungen und die neuen Bande, die geknüpft werden, sind ausgesprochen überzeugend eingefügt.


Aufmachung des Buches
Das dicke Taschenbuch hat einen mattschwarzen Einband, auf dem die verschiedenen Schriftzüge ausgezeichnet zur Geltung kommen. Sie sind alle mit einer glänzenden Schicht versehen. Dazu wurden die Buchstaben „Virals“ ins Papier eingestanzt und die Skeletthand erhaben aufgedruckt. Die Rückseite ist komplett schwarz und gibt in roter und weißer Schrift einen Überblick zum Inhalt. Eine sehr gelungene Aufmachung, die auffällt.


Fazit
„Tote können nicht mehr reden“ ist eine perfekte Mischung aus Mysterythriller und Jugendbuch, das Jung und Alt begeistern und erst der Anfang zu einer spannenden Serie mit viel Potential sein dürfte.


4 Sterne


Hinweise
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