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Kategorie: Krimis

Ein Toter im Eiswagen, zwei zuckersüße Typen und jede Menge Überraschungen...

Ein flüchtiger Verbrecher überfällt einen Gefrierlaster voll beladen mit Eiskrem, in dem nach kurzer Schmelzphase auch noch eine gefrorene Leiche auftaucht. Kopfgeldjägerin Stephanie Plum schleust sich undercover in die Eiskremfabrik Bogart ein, um herauszufinden, wer die Mitarbeiter so eiskalt um die Ecke bringt. Ranger, Sicherheitsexperte und Stephanies größte Versuchung seit Vanilleeis mit Kirschen, arbeitet bei diesem Einsatz eng mit ihr zusammen – zu eng, wie Trentons heißester Cop Joe Morelli findet. Und Stephanie kann sich mal wieder nicht entscheiden zwischen zwei sexy Typen, Becher oder Waffel, Vanille oder Schoko.

 

Jetzt ist Kuss 

Originaltitel: Turbo Twenty-Three
Autor: Janet Evanovich
Übersetzer: Thomas Stegers
Verlag: Goldmann
Erschienen:  23. Oktober 2017
ISBN: 978-3-442-20526-4
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Undercover-Einsatz für Stephanie Plum. In der Eiskremfabrik scheint es jemand nicht gut mit den Mitarbeitern zu meinen. Doch wer und warum? Genau das soll Stephanie in Rangers Auftrag herausfinden. Da dieses Vorhaben jedoch so ganz anders ist als ihre sonstigen Aufträge der Kautionsagentur, ist es unvermeidlich, dass sie an ihre Grenzen kommt, physisch wie psychisch. Wird der Durchbruch dennoch gelingen?

Etwas träge dümpelt das an sich interessante Geschehen daher. Nur ein paar rasante Sequenzen finden zur alten Form zurück und werten den Gesamteindruck auf.


Stil und Sprache
Nach der obligatorischen Einführung der Hauptfigur spürt der Leser gleich, dass etwas anders ist. Der Tonfall der Ich-Erzählerin wirkt nicht mehr so locker wie noch im letzten Band, eher bedrückt, was womöglich auch der Übersetzung geschuldet sein kann. Dieses wirkt sich allerdings sofort auf die gesamte Atmosphäre auf, die somit ebenfalls als angespannt wahrgenommen wird. Witz und Charme, die bisher in gewohnter ironischer und leicht naiver Manier dargestellt wurden, vermisst man über weite Strecken der Erzählung. Entsprechend zäh entwickelt sich das Geschehen, dem eigentlich eine interessante Idee zugrunde liegt.

Zwischenzeitlich jedoch scheint dann eine Art Erwachen stattzufinden, denn das Tempo nimmt unvermittelt zu, der Tonfall ändert sich gänzlich und man fühlt sich als regelmäßiger Stephanie-Plum-Leser wieder heimisch. Kein Fettnäpfchen wird ausgelassen, und doch sind viele Aktionen von Erfolg gekrönt, so dass man nicht nur emotional wieder bei der Sache ist, sondern erfreulicherweise auch einen Spannungsanstieg spürt. Leider sind solche Passagen viel zu schnell vorbei und zu rar gesät, als dass sie sämtliche Kritikpunkte eliminieren könnten.

Von den auf der Buchrückseite angekündigten Überraschungen ist kaum etwas zu sehen. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Moment, den man in dieser Form nicht erwartet hätte, großspurige Wendungen jedoch sind nicht zu erwarten. Auf Grund der genannten Punkte schwankt das Spannungsniveau enorm und findet über die gesamte Länge zu keiner einheitlichen Form.


Figuren
Wird Stephanie Plum tatsächlich erwachsen oder wächst ihr einfach nur ihr Liebesleben über den Kopf? Eine Zeitlang scheint es, als würde eine Wandlung mit ihrem Charakter vonstatten gehen. Welche Richtung diese einschlagen wird, ist aber noch lange nicht entschieden, denn schon bald blitzt die „alte“ Stephanie wieder durch und alles ist verworrener denn je. In puncto Privatleben wird man aus der Figur absolut nicht schlau, ist aber nach wie vor geneigt, dem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel noch eine Weile zu folgen.

Viele Nebencharaktere sind bereits etabliert, ähneln vom Bekanntheitsgrad dem Stephanies, so dass eine neuerliche Vorstellung nicht notwendig erscheint. Von anderen, neu eingeführten beziehungsweise nur für diesen Fall relevanten Personen erhält man einen kurzen Überblick, was Äußerlichkeiten angeht. Innere Werte und Handlungsweisen zeichnen sich im weiteren Verlauf des Geschehens ab und lassen sich in Folge dessen zu einem Gesamtbild zusammensetzen.


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur aus dem Goldmann-Verlag reiht sich optisch in die Serie ein. Der Hintergrund ist komplett in grün gehalten, im Vordergrund befinden sich ein paar pinkfarbene Blüten, die jedoch scheinbar in keinerlei Zusammenhang zum Inhalt stehen. Auch Hamster Rex hat einen weiteren Auftritt auf dem Cover. Er sitzt passenderweise in einer Eiswaffel und ziert damit den Autorennamen. Das Titelbild als solches ist wenig aussagekräftig, der Reihencharakter jedoch bleibt erhalten.


Fazit
Nicht unbedingt der gelungenste Band der Serie, dennoch gespickt mit Potential, das darauf hoffen lässt, dass der oder die Nachfolger wieder auf gewohntem Niveau glänzen werden.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 18: Kuss Hawaii
Band 19: Küssen und küssen lassen
Band 20: Küss dich glücklich
Band 21: Zusammen küsst man weniger allein
Band 22: Ziemlich beste Küsse

Zusätzlich sind noch folgende Zwischenbände erschienen:

    Der Winterwundermann (zwischen 13 und 14)
    Liebeswunder und Männerzauber (zwischen 14 und 15)
    Glücksklee und Koboldküsse (zwischen 15 und 16)
    Traumprinzen und Wetterfrösche (zwischen 16 und 17)