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Tanya Kaitlin bekommt einen Videoanruf von ihrer besten Freundin. Was sie sieht, ist ein Alptraum: Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Um sie zu retten, muss Tanya zwei Fragen richtig beantworten. Doch sie scheitert. Und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.

Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia suchen einen Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen …

 

Death Call 

Originaltitel: The Caller
Autor: Chris Carter
Übersetzer: Sybille Uplegger
Verlag: Ullstein
Erschienen: August 2017
ISBN: 978-3-548-28952-6
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein bestialischer Mörder treibt sein Unwesen. Er überfällt seine Opfer zu Hause und ruft mittels Videoanruf dessen engste Bezugsperson an, um ihr oder ihm zwei vermeintlich einfache Fragen zu stellen. Kommen die richtigen Antworten in der vorgegebenen Zeit, ist das ganze Spiel vorbei. Aber der Mörder ist gut vorbereitet und die Strafe samt Tod unvermeidlich. Hunter und Garcia stehen zunächst vor einem Rätsel. Der Täter ist clever, seine Recherchen nimmt er aus den sozialen Netzwerken und die Morde folgen Schlag auf Schlag. Doch dann gelingt einem der Opfer etwas, das die Ermittlungen voranbringt…

Wer wegschaut, hat bereits verloren. Man wird hineingezogen in eine temporeiche Handlung mit Alptraumpotenzial, die fesselt und auch den Leser nicht mehr loslässt. Ein hervorragender Thriller mit einer tadellosen Umsetzung.


Stil und Sprache
Gleich mit dem ersten Mord - 1:1 miterlebt - steigt man in die Handlung ein. Sie wird aus der Sicht der per Videoanruft beteiligten Bezugspersonen der Opfer in der 3. Person präsentiert. So kommt schnell Spannung auf. Daneben begleitet man Robert Hunter, der ebenfalls in der 3. Person die Seite der Ermittlungen und ein wenig von seinem Privatleben zeigt. Die Zeitlinie wird dabei immer wieder unterbrochen. Kurz nach den gestellten Fragen wechselt man zum aufgefundenen Tatort, bevor man zurückgeworfen wird und die Tat mit allen Einzelheiten und Reaktionen der Beteiligten hautnah miterlebt. Definitiv brutal, definitiv mit Alptraumpotential und nichts für zarte Gemüter. Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass ich eine solche Szene quasi mit geschlossenen Augen überlesen musste. Wie gewohnt sind die Kapitelenden oft mit einem kleinen Cliffhanger versehen und meistens wechselt das neue zu einer anderen Perspektive. Die Spannung und Neugier wird dadurch sehr hoch gehalten und es entsteht eine richtige Sogwirkung für stundenlanges Lesen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und beschreibt auch blutige Szenen detailliert. Das Grauen und die verschiedenen Emotionen werden komplett wahrgenommen, sodass Gänsehautfeeling entsteht. Die bildhaft eingefügten Schauplätze und das Wissen, was in etwa mit den Opfern geschehen wird, bevor man es dann ausführlich zu lesen bekommt, tun ihr Übriges. Dazwischen sind Ermittlungsarbeiten und Berichte für den Captain eingefügt, sodass man Hunters genialen Gedankengängen problemlos folgen kann. Der Showdown gegen Ende ist gegenüber den schrecklichen Verbrechen eher unspektakulär, aber trotzdem gelungen. Eine kleine Nebenhandlung schließt den Band perfekt ab.


Figuren
Kurz lernt man die eigentlichen Opfer kennen, bevor der Täter sie überfällt. Sie erhalten Drohbriefe, die teils ernst genommen werden, teils nicht. Eine Rolle spielt dies allerdings überhaupt nicht, denn der Täter hat längst alles durchgeplant und benutzt seine Drohbriefe als Einschüchterung und Ablenkung.

Die Opfer scheinen willkürlich zu sein: Eine junge Kosmetikerin, eine Hausfrau im mittleren Alter und eine Psychologin, die sich der Problematik bewusst ist. Sie alle begleitet man vor und während der Tat, bekommt dadurch einen guten Einblick zu ihrer Person und leidet ob der Brutalität mit. Die angerufenen Personen packt das Grauen, Panik und Schuldgefühle und auch sie sind dermaßen überzeugend, dass Gänsehaut entsteht. Bei einem Opfer ist der Täter jedoch an den Falschen geraten, aber das muss schon jeder selbst lesen.

Hunter und Garcia werden bereits beim ersten Tatort beigezogen. Garcia agiert in diesem Band eher im Hintergrund. Über ihn erfährt man wenig Neues. Hunter hingegen treibt die Schlaflosigkeit in die Nacht hinaus und er knüpft eine Bekanntschaft, aus der mehr entstehen könnte, wenn nicht jedes Mal das verflixte Telefon läuten würde …

Neben den bereits erwähnten Personen gibt es noch die verschiedenen Ermittler und den Täter selbst. Alle Figuren sind äußerst glaubwürdig und laufen zur Höchstform auf.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist bei Ullstein erschienen und zeigt ein zur Serie passendes Covermotiv. An den äußeren Rändern und einmal über die Schriftzüge ist Stacheldraht abgebildet, der leicht erhaben und wie die Schriftzüge mit Spotlack versehen ist. Auf der Rückseite ist ebenfalls Stacheldraht samt Spotlack vorhanden. Er umrahmt die Inhaltsangabe und das abgebildete Cover des letzten Bandes der Serie.


Fazit
„Death Call“ ist ein hochkarätiger, temporeicher Thriller mit einem bestialischen Mörder, der kaum einen Leser unberührt lassen dürfte. So spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und so brutal, dass man sogar versucht ist, einige Szenen zu überlesen. Für Fans des Genres ein absolutes Muss!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Der Knochenbrecher
Band 4: Totenkünstler
Band 5: Der Totschläger
Band 6: Die stille Bestie
Band 7: I Am Death. Der Totmacher

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