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Kategorie: Homoerotische Literatur

George Walkers Vormachtstellung in der Londoner Mafia gerät immer mehr ins Wanken, denn der gesichts- und namenlose Gegenspieler in den eigenen Reihen scheint ihm stets einen Schritt voraus zu sein. Ein Bombenattentat auf einem Polizeiball dient schließlich Sinclair als Anlass, um seinen Stellenwert in Georges Leben neu zu definieren und sich mit in die Suche nach dem Verräter zu stürzen. Gefangen in einem Netz blutiger Intrigen entpuppt sich Sinclair, neben Georges bestem Freund Phil, als einziger Rückhalt für den Mafia-Boss. Denn Sinclair liebt ihn und vertraut ihm mit einer Bedingungslosigkeit, wie George es nie zuvor erlebt hat. Die schmerzlichen Erinnerungen an seine erste große Liebe jedoch trüben Georges Blick auf die Gegenwart und so erkennt er fast zu spät, wie weit Sinclair tatsächlich für ihn gehen würde.

 

Offenbarung 

Autor: J.L. Carlton 
Verlag: Deadsoft
Erschienen: September 2017
ISBN: 978-3960891284
Seitenzahl: 620 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der obenstehenden Verlagszusammenfassung gibt es von meiner Seite aus nichts hinzuzufügen. „Offenbarung“ ist der zweite Band der „Macht und Ohnmacht“-Reihe von J.L. Carlton und knüpft nahtlos am ersten Band an. Diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, da die Geschehnisse hier vorgesetzt werden und das Verständnis sonst schwer sein dürfte. Mit dem Vorwissen kann man aber wunderbare 620 Seiten genießen, die voller Emotionen, Erotik und Spannung sind – also beste Unterhaltung.


Stil und Sprache
„Offenbarung“ steigt genau dort wieder ein, wo der erste Band von Macht und Ohnmacht aufgehört hat. George Walker spürt wie ihm langsam die Fäden entgleiten und seine Vormachtstellung in der Mafia von Tag zu Tag mehr in Gefahr ist. Auch seine Beziehung zu Sinclair muss noch den einen oder anderen Stolperstein überwinden. Für Spannung ist also gesorgt und tatsächlich fliegt man geradezu durch die 620 Seiten von „Offenbarung“. Die Handlung wird weiterhin in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Neben George und Sinclair kommen so auch einige Mitstreiter zu Wort und auch die Gedanken des Gegenspielers sind immer mal wieder in kurzen Abschnitten eingefügt.

Die Mischung aus spannenden Szenen rund um die Mafia-Handlung und Beziehungs- bzw. Sexszenen zwischen Sinclair und George hat mir im zweiten Band tatsächlich noch besser gefallen als im ersten. Abwechslung ist damit garantiert und ich hab mich bis zur letzten Seite nicht einmal gelangweilt. Das große Finale setzt der Spannung dann noch das i-Tüpfelchen auf und der Schluss weiß zu bewegen. Wirklich gelungen!

Der Schreibstil ist ebenso gut wie im ersten Band. Neben den Sexszenen, die ein weiteres Mal im genau richtigen Maß zwischen Detailreichtum und Härte beschrieben sind, ohne kitschig oder klischeehaft zu werden, haben mir vor allem die Beschreibungen der emotionalen Szenen zwischen George und Sinclair gefallen. Bei diesen sorgt J.L. Carlton immer mal wieder für Gänsehautmomente und besonders in den musikalischen Szenen meint man die beschriebene Musik beim Lesen tatsächlich zu hören.


Figuren
Die beiden Hauptfiguren sind dem Leser aus dem ersten Band schon gut bekannt und man freut sich auf das „Wiederlesen“ wie auf gute alte Freunde. Sowohl George als auch Sinclair machen in „Offenbarung“ nochmal eine beeindruckende Entwicklung durch. Dabei macht J.L. Carlton erfreulicherweise aber auch deutlich, dass Liebe zwar ein guter Anstoß ist, um sich zu verändern, dass sie das Wesen aber eben nicht von jetzt auf gleich umkrempelt. Veränderung braucht Zeit, und so ist die Entwicklung der beiden im glaubwürdigen Tempo dargestellt.

Neben den beiden Protagonisten haben mir besonders der Bürgermeister und sein Polizist gefallen. Die beiden sind völlig anders als George und Sinclair, aber auf ihre Art auch einfach nur großartig. Besonders im großen Showdown haben sie mir gut gefallen.

In „Offenbarung“ lernen wir nun auch endlich Georges Gegenspieler kennen. Seine Beweggründe waren glaubwürdig beschrieben und auch sein Verhalten wirkte stimmig. Ein wenig präsenter hätte er gerne noch sein dürfen, aber auch so ist er schon ein beeindruckender Feind, der insbesondere in der zweiten Hälfte des Romans für Spannung sorgt.


Aufmachung des Buches
Ebenso wie „Versuchung“ ist auch „Offenbarung“ als großformatiges Taschenbuch erschienen. Das Covermotiv zeigt diesmal einen gut gekleideten Mann, der wohl George darstellen soll. Ansonsten ist das Cover ähnlich aufgemacht wie der erste Band und passt entsprechend gut zu ihm. Besonders der grüne Grundton gefällt mir gut, sogar noch besser als das Blau vom ersten Band.


Fazit
„Offenbarung“ ist ein großartiger Abschluss der Reihe, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und sehr gefühlvoll. Absolut zu empfehlen!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Versuchung