Smaller Default Larger

Einst dienten die tapferen Herren der Unterwelt dem Gottkönig. Ein Zwist aber führte dazu, dass die zwölf Ritter mit einem Dämon bestraft wurden, den sie jeden Tag aufs Neue zu bezwingen haben …

Die junge Wissenschaftlerin Ashlyn Darrow ist verzweifelt: An jedem Ort hört sie alle Gespräche, die je dort stattgefunden haben. Und sie weiß: Wenn, dann können ihr nur die Herren der Unterwelt helfen. Auch auf die Gefahr hin, von den Unsterblichen getötet zu werden, wagt sie die Reise zum Haus der Verdammten – und trifft in den Wäldern vor den Toren Budapests auf Maddox, den Hüter des Dämons der Gewalt. Zum ersten Mal verstummen alle Stimmen in ihr.

Auch Maddox spürt sofort den unwiderstehlichen Reiz der jungen Amerikanerin. Doch er darf seinen Gefühlen nicht nachgeben, denn das Böse in ihm ist unberechenbar.

 

Schwarze Nacht 

Originaltitel: Darkest Night - Lords of the Underworld 1
Autor: Gena Showalter
Übersetzer: Maike Walter
Verlag: Mira Taschenbuch
Erschienen: Juli 2009
ISBN: 978-3-89941-641-1
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ashlyn wurde von ihrem Institut nach Budapest geschickt, um einem Gerücht nachzugehen und aus den Gesprächen der Bewohner herauszufinden, wer in der Burg auf dem Hügel lebt. Die Dorfbewohner sind sich nicht einig, ob es Engel oder doch eher Dämonen sind. Sicher ist jedoch, dass die Männer Wohlstand und Sicherheit der Leute garantieren. Ashlyn schöpft Hoffnung, endlich auf jemanden zu treffen, der ihr im Kampf gegen die unaufhörliche Flut der überlauten Stimmen in ihrem Kopf helfen kann. Mit letzter Kraft kämpft sie sich im tiefen Schnee den Berg hoch und trifft dort auf den mysteriösen Maddox, der alle Stimmen verstummen lässt und in ihr Gefühle weckt, die sie nie für möglich gehalten hat …

Spannend, temporeich und mit viel Gefühl wurde der erste Band in Szene gesetzt. Die Umsetzung hat mir ausgesprochen gut gefallen.


Stil und Sprache
Als Maddox die erschöpfte Frau im Schnee finden, der gefährliche Jäger folgen, nimmt er sie kurzerhand mit in die Burg. Damit beginnt eine intensive Handlung, die auf wenige Tage verteilt ist. Gemeinsam mit den Protagonisten taucht man in eine Welt ein, in der Götter, Dämonen und andere übernatürliche Wesen unerkannt unter den Menschen leben. Die Hintergründe dazu sind zwischendurch immer wieder eingeflochten, sodass man der Handlung gut folgen kann. Jeder Krieger trägt einen Dämon in sich, der ihn zu beherrschen versucht und ständig dicht unter der Oberfläche vor sich hin brodelt. Bei Maddox ist es der Dämon der Gewalt, der in den Gedanken Einfluss nimmt und mit der Zeit fast eine eigenständige Figur entwickelt.

Abwechslungsweise zeigen Ashlyn und Maddox in der dritten Person ihre Sicht der Dinge. Der Schreibstil ist flüssig und transportiert die vielen Emotionen perfekt. Die Gedanken, Stimmen und Rückblenden sind jeweils in Kursivschrift eingefügt. Die Spannung und Neugier greift von Beginn weg und steigt stetig in verschiedene Spitzen. Einige Kampfszenen sind blutig, aber gut lesbar und gehen nicht allzu sehr ins Detail. Ausgesprochen differenziert sind die Gefühle ausgearbeitet, sowohl bei den besessenen Kriegern als auch bei Ashlyn. Obwohl die Entwicklung der Liebesgeschichte schnell vonstattengeht, wirkt sie stimmig und überzeugend. Neben den prickelnden Szenen gibt es immer wieder humorvolle Momente, bei denen man auch mal Schmunzeln oder Lachen kann. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und enden in einem überraschenden, aber gelungenen Schluss.


Figuren
Eigentlich erstaunlich, da ist Maddox nicht nur von einem Dämon besessen, er wird wegen einem zweiten Fluch jede Mitternacht erstochen und für Stunden in die Hölle verbannt. Und doch hat er seine Menschlichkeit bewahrt. Als unsterblicher Krieger geht das natürlich völlig in Ordnung und ist ihm perfekt sowie überzeugend auf den Leib geschrieben. Auch sein Dämon, die Gewalt, nimmt sozusagen zuweilen Gestalt an. Hervorragend!

Ashlyn hat eine besondere Gabe, die eher als Fluch ihren Alltag bestimmt. Sie hört jedes Gespräch, das an ihrem Aufenthaltsort je gesprochen wurde. Eine riesige Flut von Stimmen, die in ihrem Gehirn unaufhörlich flüstern, sprechen und schreien. Sie lebt daher sehr zurückgezogen und arbeitet für ein Institut, das sich diese Fähigkeiten zunutze macht. Als Ashlyn in Budapest eintrifft, ist sie am Ende ihrer Kraft. Die Stille, wenn sie bei Maddox ist, hat sie noch nie erlebt und sie ist himmlisch. Zusammen mit der Anziehungskraft erklärt dies schön die schnell voranschreitende Liebesgeschichte.

Die Nebenfiguren sind zahlreich. Einige der 12 verfluchten Krieger leben mit Maddox möglichst unauffällig in der Burg. Sie haben in Jahrhunderten mehr oder weniger gelernt, ihre Dämonen in Schach zu halten und doch spürt sie auch der Leser unter der Oberfläche brodeln. Man lernt sie teilweise schon gut kennen, was die Neugier auf zukünftige Bände weckt. Andere Nebenfiguren sind nur am Rand eingefügt, überzeugen aber auch in dieser Form.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt ein dunkles Cover mit schwarz-blauen Farben. Ein nackter Rücken eines Mannes ist zu sehen mit dem Schmetterlings-Tattoo auf der Schulter. Das Tattoo und die Schriftzüge sind mit einer dezenten Lackschicht versehen. Der Text auf der schwarzen Rückseite gibt Auskunft, welche Geschichte man erwarten kann. Darüber ist das Signet von Mira Fantasy zu sehen.


Fazit
Eine sehr interessante Welt, in die man hier eintauchen kann. Die mächtigen Krieger mit ihren Dämonen überzeugen mit viel Gefühl, Mut und Ehre. Dazu eine gelungene Liebesgeschichte mit zwei starken Protagonisten, die eindeutig Lust auf mehr macht.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo