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Kategorie: Ab 14 Jahre

Der eine Mensch, der dein Leben verändert

Jack ist der Coolste, der Schönste, von allen geliebt und begehrt. Doch Jack hat ein Geheimnis: Er kann sich nicht an Gesichter erinnern - nicht mal an das seiner aktuellen Freundin. Dass seine Coolness nur Selbstschutz ist, durchschaut niemand. Bis Libby in sein Leben tritt. Von allen Menschen ausgerechnet Libby. Ein No-go. Sozialer Selbstmord. Und der einzige Mensch auf der ganzen verdammten Welt, der die Wahrheit schöner findet als all die perfekten Lügen ...

 

Stell dir vor dass ich dich liebe 

Originaltitel: Holding up the Universe
Autorin: Jennifer Niven
Übersetzerin: Maren Illinger
Verlag: Fischer
Erschienen: 22.06.2017
ISBN: 978-3-7373-5510-0
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nach "All die verdammt perfekten Tage" legt Jennifer Niven mit "Stell dir vor, dass ich dich liebe" ihr nächstes Werk vor. Darin geht es um Libby, die den plötzlichen Tod ihrer Mutter nicht verkraftet und sich beinahe zu Tode gefressen hat, und um Jack, der sich aufgrund einer Krankheit keine Gesichter merken kann. Was sich vielleicht abstrus anhört, entpuppt sich zu einer tiefgründigen und überaus lesenswerten Geschichte, die weit entfernt von einer schnulzigen Romanze ist.


Stil und Sprache
Erzählt wird das Buch in der 1. Person Präsens aus Libbys und Jacks Sicht, die sich kapitelweise abwechseln. Nicht nur dadurch, dass die Kapitel mit dem entsprechenden Namen überschrieben sind, sondern auch durch ihre ganz eigene Art zu erzählen, sind die Protagonisten sehr gut zu unterscheiden. Schnell ist man ihnen durch den lebendigen, gefühlvollen Schreibstil sehr nahe und kann sich in sie hineinversetzen. Man leidet mit Libby, man sieht die Welt mit Jacks Augen, der aufgrund seiner Krankheit (Prosopagnosie) stets von fremden Menschen umgeben ist. Durch Jacks Alltag und seine offenen Gedanken dazu wird seine Krankheit überaus nachvollziehbar dargestellt. Der bildreiche, teils schon fast poetische Schreibstil sorgt für die besondere Atmosphäre der Geschichte und macht sie auch dann interessant, wenn gerade nicht ganz so viel passiert. Es ist schön, Jack und Libby dabei zu begleiten, wie sie sich näher kommen und das Gefühl des sich-Verliebens durch sie selbst (noch einmal) zu erleben.


Figuren
Libby war einst der fetteste Teenager Amerikas, nachdem sie sich nach dem Tod ihrer Mutter immer mehr mit Essen vollgestopft hat, während ihr Vater hilflos zusehen musste, wie sie sich irgendwann nicht einmal mehr aus ihrem Bett bewegen konnte. Doch sie hat es geschafft, sehr viel abzunehmen, auch wenn sie immer noch weit entfernt davon ist, schlank zu sein, was sie zur Zielscheibe für Mobbing macht. Nach außen hin ist ein selbstbewusstes, toughes Mädchen, doch dahinter versteckt sich ein verschreckter, panischer Mensch. Ebenso wie sie, versteckt sich auch Jack hinter seiner coolen Art, denn für ihn stellt jeder Tag eine neue Herausforderung dar. Niemand soll merken, dass er sich keine Gesichter merken kann, was ihn immer wieder in brenzlige Situationen bringt.

Die beiden Protagonisten sind überaus lebendig ausgearbeitet, haben ihre Ecken und Kanten. Die Figuren um sie herum erfüllen ihre Rollen und sind dementsprechend mal mehr, mal weniger vielschichtig dargestellt.


Aufmachung des Buches
Das Paperback ist im Fischer-Verlag erschienen und wartet mit farbig gestaltetem Vor- und Nachsatz auf. Die Covergestaltung ist an "All die verdammt perfekten Tage" angelehnt, diesmal allerdings in knalligem Pink gehalten. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut; auch nach dem Lesen weist der Buchrücken keinerlei Knicke auf.


Fazit
Jennifer Niven hat einmal mehr eine ergreifende Geschichte zu Papier gebracht, die die Gefühle des Lesers anspricht und auch nach dem letzten Satz noch eine Weile nachklingt.


5 Sterne


Hinweise
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