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LETZTE CHANCE. Quer über dem Badezimmerspiegel prangen diese beiden Worte, als Studentin Nika, verkatert von der letzten Partynacht, ihr Badezimmer betritt. Doch was sie hier noch als einen schlechten Scherz ihrer Mitbewohnerin abtut, zieht schon bald härtere Konsequenzen nach sich, als Nika sich je hätte vorstellen können. Denn schnell wird klar: Sie hat nicht nur kleine Gedächtnislücken, was den vergangenen Abend angeht – ihr fehlen die Erinnerungen an die gesamten letzten 2 Tage …

 

Aquila 

Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Erschienen: August 2017
ISBN: 978-3785586136
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Nika mit Übelkeit und Kopfschmerzen erwacht, denkt sie erstmal, dass die Party der letzten Nacht einfach ein wenig ausgeartet ist. Doch dann stellt sie fest, dass es nicht Sonntag sondern Dienstag ist und ihre Welt steht plötzlich Kopf. Alles, was sie von den letzten zwei Tagen noch hat, ist eine Liste mit dubiosen Hinweisen, ein blutbesudeltes T-Shirt und aggressive Warnungen auf dem Spiegel. Verzweifelt sucht sie nach einer Erklärung ohne zu ahnen, welch grausamen Erlebnissen sie damit auf die Spur kommt …

Das Ausgangsszenario von Ursula Poznanskis neustem Jugendthriller „Aquila“ ist beunruhigend realistisch und sorgt von der ersten Seite an für Spannung. Alle Fans des Genres können bedenkenlos zugreifen!


Stil und Sprache
„Aquila“ ist in der dritten Person durchgängig aus Nikas Perspektive geschrieben. So stolpert der Leser genauso ahnungslos in die Situation wie Nika und durchlebt mit ihr gemeinsam die Gefahren und Ängste der folgenden 430 Seiten. Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist dabei wieder großartig und reißt den Leser von Beginn an mit. Sie schreibt so eindrücklich, dass man viele Szenen beim Lesen lebendig vor Augen hat und gerade bei den Nachtszenen hatte ich oft eine Gänsehaut und war froh, dass bei mir noch helllichter Tag war. Die durch diesen tollen Schreibstil entstehende Stimmung ist einer der großen Stärken von „Aquila“.

Die Handlung kann mit dem Schreibstil zum Glück mithalten und sorgt von Beginn an für Spannung. Die Bedrohung für Nika ist durchgängig spürbar. Je näher sie der Lösung des Rätsels kommt, desto näher rücken auch die Gefahren und zum Schluss kann man das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen vor Spannung. Dabei sorgen überraschende Wendungen stets dafür, dass es interessant bleibt und man erst mit Nika zusammen die Puzzlestücke ihrer Erinnerung zusammensetzen kann. Zum Ende hin werden dann alle Fragen beantwortet und alle Rätsel gelöst. Kurz davor gab es leider einige Entwicklungen, die mich nicht so ganz überzeugt haben. Nikas Verhalten machte für mich einfach keinen Sinn und besonders ihr Verständnis einer der Figuren gegenüber konnte ich gar nicht nachvollziehen. Aber das war zum Glück nur eine Kleinigkeit, sodass das Leseerlebnis insgesamt nicht zu sehr getrübt wurde.


Figuren
Nika ist Studentin und gerade für ein Auslandsjahr in Siena. Sie hat sich ganz gut eingelebt, einige lose Freundschaften geknüpft und genießt das italienische Leben. So weit, so normal. Entsprechend kann sie es erstmal kaum glauben, als sie ohne Erinnerung an die letzten beiden Tage aufwacht, voller Blut und mit dubiosen Nachrichten auf ihrem Spiegel. Auf den folgenden 430 Seiten durchlebt sie einen absoluten Albtraum voller Angst und Gefahr. Dem Leser bleibt sie dabei durchgängig sympathisch, sodass er mit ihr mitfiebert und -fühlt. Wie von Ursula Poznanski gewohnt ist Nika eine überzeugende Hauptfigur und realistisch ausgestaltet. Lediglich in der zweiten Hälfte des Buches war sie mir stellenweise einfach zu mutig und unüberlegt. Sie stürzt sich in eigentlich vermeidbare Gefahren und so ganz hab ich ihr diese Entschlossenheit nicht abgenommen.

Neben Nika gibt es einige mehr oder weniger bedeutenden Nebenfiguren. Auch sie wurden authentisch gestaltet und ergeben ein buntes Figurenensemble. Im Laufe des Romans verdächtigt man jede dieser Nebenfiguren und spinnt diverse Theorien, wer alles in den Fall verwickelt sein könnte – am Ende kommt man erfreulicherweise trotzdem nicht auf die Lösung und viele Figuren halten noch die eine oder andere Überraschung parat.


Aufmachung des Buches
Der Loewe Verlag hat „Aquila“, wie auch schon die anderen Jugendbücher von Ursula Poznanski, als Klappbroschur rausgebracht. Das Covermotiv erweckt auf den ersten Blick schon allein durch die gewählten Farben Aufmerksamkeit und passt erfreulicherweise auch zum Inhalt des Romans. Die schattenhaften Umrisse lassen sich als Adler, eines der Stadtteilwappen-Tiere von Siena, interpretieren und die Säulen unter dem Titel könnten für die einzelnen Stadtteile der Stadt stehen. Der Titelschriftzug samt Säulen ist leicht erhöht und mit einer Lackschicht überzogen. Wunderschön! Einzig eine Stadtkarte fehlte mir ein wenig – sie hätte die Orientierung bei Nikas Abenteuern sehr erleichtert. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, denn ansonsten ist die schlichte Gestaltung auch im Buchinneren perfekt gelungen.


Fazit
Ursula Poznanski ist ein Garant für spannende Unterhaltung und hat mich auch mit „Aquila“ absolut nicht enttäuscht. Intensiv und spannend beschreibt sie Nikas Suche nach der Wahrheit und weiß den Leser bis zur letzten Seite zu überraschen. Absolut zu empfehlen!

4 5 Sterne


Hinweise
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