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Martin Milne wird seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine Leiche finden: nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf. Doch der Tote ist nicht Milne – es ist dessen Geschäftspartner. Ganz in der Nähe hatte man kurz zuvor die Studentin Emily Benton erschlagen aufgefunden. Hängen die Fälle womöglich zusammen? Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, die früher McRaes Vorgesetzte war. Das Verhältnis der beiden ist angespannt, doch sie müssen sich zusammenraufen, um die beiden Morde an Schottlands rauer Küste aufzuklären. Oder sind es längst drei Morde? Von Martin Milne fehlt nämlich noch immer jedes Lebenszeichen ...

 

Totenkalt 

Originaltitel: In the Cold Dark Ground
Autor: Stuart MacBride
Übersetzer: Andreas Jäger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 17. Juli 2017
ISBN: 978-3-442-48566-6
Seitenzahl: 640 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ist in Banff ein Serienmörder unterwegs? Diese Frage stellen sich Logan McRae und sein Team, als nahe der Fundstelle einer jungen Studentin nun eine weitere Leiche auftaucht. Doch welches Motiv verbirgt sich hinter den Taten? Um diese Fälle zu lösen muss McRae sich erneut mit seiner ehemaligen Chefin auseinandersetzen. Aber nicht nur das, auch privat hat er einige schwerwiegende Entscheidungen zu treffen.

Der zehnte Band rund um Logan McRae bietet diverse Höhen und Tiefen, die sowohl  inhaltlicher wie auch umsetzungstechnischer Natur sind und den Leser recht zwiegespalten zurücklassen.


Stil und Sprache
Stuart MacBride bleibt seinem altbekannten Stil im Großen und Ganzen treu, wenngleich er es leider niveautechnisch noch immer nicht schafft, wieder an frühere Teile der Serie anzuknüpfen. Zunächst aber sei gesagt, dass die beobachtende Perspektive erneut einen Rundumblick bietet, der dem Leser eine Fülle an Informationen zuspielt. Diese lässt sich gar nicht sofort verarbeiten, so dass möglicherweise der ein oder andere Hinweis auf der Strecke bleiben kann. Entsprechend verwirrend gestalten sich manches Mal die zahlreichen Handlungsstränge, in die man jedes Mal aufs Neue erst einmal hineinfinden muss.

Dreht sich das Geschehen wiederum um die Mordfälle beziehungsweise die Ermittlungen dahingehend, ist es als würde ein Schalter umgelegt. Das Tempo zieht an, die Spannung steigt, plötzlich ergeben sich gerade Linien und Strukturen, die natürlich nicht sofort auf die Lösung hinweisen, aber doch Stoff für Spekulationen und eigene Theorien bieten. Auch auf überraschende Wendungen sollte man gefasst sein, die zwar nicht überwiegend, aber doch gezielt auftauchen.

Dennoch verleidet das Auf und Ab dem Leser ein bisschen das Vergnügen. Man hangelt sich daher von Kapitel zu Kapitel, in der Hoffnung nach einem eher zähen Handlungsstrang wieder einen Sprung nach vorne machen zu können. Es hätte des Umfangs überhaupt nicht bedurft, um ein gelungenes Werk zu kreieren, die Länge bringt hier leider eindeutig die negativen Punkte ans Licht.


Figuren
Logan McRae, noch immer strafversetzt nach Banff, hat sich mit seinem dienstlichen Schicksal arrangiert, wie es scheint. Dennoch hat er, vor allem in diesem Band, noch ein privates Päckchen zu tragen, das vermutlich an niemandem spurlos vorbei gehen würde. Einen tieferen Einblick in McRaes Gefühlsleben hat man bisher nicht erhalten, mit ihm tauschen möchte man wahrlich nicht. Und doch ist man gleichzeitig emotional nah dran an diesem Handlungsstrang.

Die Nebenfiguren nehmen sich auch dieses Mal den Raum, den sie benötigen, um sich und ihren Charakter in angemessener Art und Weise darzustellen. Und doch wird man das Gefühl nicht los, dass einige Personen mehr in den Hintergrund geschoben werden als andere, obwohl es dafür weder offensichtliche Aspekte noch inhaltliche Erklärungen gibt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch aus dem Goldmann-Verlag zeigt den Blick in einen düsteren Innenhof. Schon bei der Betrachtung des Covers lädt die Atmosphäre sich spürbar auf, obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt. Die Fassaden wirken leicht verwittert, die Wohnungen zum Teil verlassen. Der Himmel zieht sich zusammen, als würde sich bereits das nächste Unheil ankündigen. Ob und wenn ja, inwiefern eine inhaltliche Verbindung besteht, lässt sich natürlich auf den ersten Blick nicht sagen, einen zweiten Blick ist das Titelbild aber dennoch wert, auch wenn es etwas trostlos wirkt.


Fazit
Für Fans der Logan-McRae-Reihe natürlich ein Muss, ansonsten aber leider wieder ein mittelmäßiger Thriller, der nicht an das Niveau früherer Bände heranreicht. Vielleicht demnächst wieder auf weniger Handlungsstränge und rund 100, wenn nicht gar 200 Seiten weniger setzen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 5: Blinde Zeugen
Band 6: Dunkles Blut
Band 7: Knochensplitter
Band 8: Das Knochenband
Band 9: In Blut verbunden

 

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