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Ein schmutziger Tatort. Ein schmutziges Spiel. Eine schmutzige Vergangenheit. Die Cleanerin Judith Kepler ist zurück.

Ein ganz normaler Job für Judith Kepler: In einer großen Bank ist ein Mann in die Tiefe gestürzt und sie soll den Tatort reinigen. Judith ist ein Cleaner. Doch mit dem vermeintlichen Selbstmord stimmt etwas nicht. Judith informiert die Kripo und gerät dadurch ins Visier eines mysteriösen Mannes: Bastide Larcan. Er weiß viel über Judiths Vergangenheit, Details die sogar ihr verborgen geblieben sind. Aber was hat er mit dem Toten in der Bank zu tun? Und warum weiß er genau, wo Judiths schwache Stelle ist? Um mehr zu erfahren, lässt sie sich auf einen lebensgefährlichen Handel mit ihm ein. Und weckt damit die Geister ihrer Kindheit, die nur darauf gewartet haben, zu erwachen und jeden zu vernichten, der ihr Geheimnis enthüllt.

 

Stimme der Toten 

Autor: Elisabeth Herrmann
Verlag: Goldmann
Erschienen: 08/2017
ISBN: 978-3442313914
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Vor ziemlich genau sechs Jahren geriet Judith Kepler in ihren ersten „Fall“, inzwischen ist sie aber wieder wie früher als Cleaner tätig und wird in dieser Funktion in eine Bank gerufen. Dort hat sich offenbar ein Manager von der Galerie in den Tod gestürzt. Judith bemerkt eine Ungereimtheit und gerät dadurch in eine Verschwörung hinein, die größer ist als alles, was sie sich vorstellen kann.

Elisabeth Herrmann hat sich lange Zeit gelassen mit einem neuen Fall für Judith Kepler, ganze sechs Jahre liegt der erste Band zurück. Allerdings ist der zweite Band ausgesprochen gelungen, wenn auch kein wirklicher Krimi, sondern eher eine Art Spionageroman. Spannende Verstrickungen werden detailliert aufgebaut, bevor es dann in der zweiten Hälfte der Geschichte richtig zur Sache geht. Sehr gelungen!


Stil und Sprache
Judith Kepler erzählt ihre Geschichte zum größten Teil selbst, nur gelegentlich kommen andere Beteiligte zu Wort. Dabei ist Judith ein eher nüchterner Typ und das zeigt sich auch in ihrer Sprache. Klare Sätze und schnörkellose Beschreibungen sind der Grundtenor, nur gelegentlich schweift Judith etwas ab, in diesen Momenten kommt man ihr etwas näher, auch wenn man durchgängig den Eindruck hat, sie wolle genau das nicht.

Auch wenn der Roman als Krimi betitelt ist, passiert hier so ziemlich alles außer Krimi. Ein bisschen Roman, ziemlich viel Spionage und am Ende etwas Thriller, das Ganze gewürzt mit ein paar ungewöhnlichen Entwicklungen in Judith Keplers Leben, das ist eine ausgesprochen unterhaltsame Mischung und macht vor allem zum Ende hin viel Spaß. Davor muss man sich allerdings als Leser durchaus konzentrieren, um alle Personen und Zusammenhänge einordnen zu können.


Figuren
In einem Spionageroman halten sich die Beteiligten bezüglich ihrer Identitäten und Motive naturgemäß zurück, es gibt also diverse Decknamen und Legenden. Judith Kepler ist da keine Ausnahme, auch sie lebt unter falschem Namen. Den hat sie allerdings schon als Kind bekommen und hat ihn deshalb beibehalten, auch als sie ihre wahre Identität irgendwann kannte. Sie möchte nichts lieber als ein einfaches, ruhiges Leben haben, bekommt aber genau das Gegenteil, denn sie kann verschiedenen Leuten sehr nützlich sein. Judith fügt sich aber keineswegs in ihr Schicksal, sondern gibt alles, um ihr Leben wieder zu bekommen. Eine tolle Frau!

Es gibt in diesem Roman ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten, Quirin Kaiserley und Teetee zum Beispiel kennt man aus dem ersten Band der Reihe. Nichtsdestotrotz bleiben beide auf Distanz und ihre wahren Absichten bleiben im Dunkeln. Tabea, das kleine Mädchen von gegenüber, spielt noch eine wichtige Rolle und krempelt Judiths Leben vollkommen um, außerdem gibt es diverse mehr oder weniger böse Gestalten, die man aber naturgemäß – siehe oben – nicht wirklich durchschauen kann.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Schutzumschlag den Blick aus einem regennassen Fenster heraus auf das gegenüberliegende Haus. Die herablaufenden Wassertropfen glänzen auf der ansonsten matten Oberfläche und lassen das eigentlich banal wirkende Motiv zu etwas Besonderem werden. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog insgesamt 64 nummerierte Kapitel.


Fazit
Wenn man sich durch die etwas mühseligen Anfänge gearbeitet hat, entwickelt Stimme der Toten einen veritablen Sog und sich selbst zu einem Pageturner. Lesen!


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Zeugin der Toten

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