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Shay ist schockiert, als sie die 12-jährige Callie auf einer Vermisstenanzeige wiedererkennt. Vor über einem Jahr ist sie dem Mädchen begegnet und dabei offenbar Zeugin einer Entführung geworden. Zusammen mit Callies Halbbruder Kai macht sie sich auf die Suche – nicht ahnend, welche Katastrophe bereits auf das ganze Land zurollt. Denn Callie wurde nicht nur entführt, sondern als Forschungsobjekt missbraucht. Und der Erreger, mit dem das Mädchen infiziert wurde, breitet sich nun in Großbritannien aus. 

Als auch Shay plötzlich Symptome der tödlichen Krankheit zeigt, beginnt für sie und Kai ein Wettlauf gegen die Zeit ...

 

Infiziert 

Originaltitel: Contagion
Autor: Teri Terry
Übersetzer: Petra Knese
Verlag: Coppenrath
Erschienen: Juli 2017
ISBN: 978-3649625995
Seitenzahl: 477 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie die obenstehende Verlagszusammenfassung deutlich macht, beginnt „Infiziert“ eigentlich ganz gewöhnlich – Shay entdeckt eine Vermisstenanzeige und nimmt Kontakt zur Familie des Mädchens auf – doch rund um die Suche nach dem vermissten Mädchen baut Teri Terry eine ebenso beeindruckende wie spannende Geschichte mit gefährlichen Experimenten und tödlichen Krankheiten auf. Die Mischung ist von Beginn an spannend und überzeugt vor allem, weil das Szenario in weiten Teilen so realistisch gehalten ist. So schwankt das Buch irgendwo zwischen Dystopie und Thriller – eine Kombination, die großartig funktioniert!


Stil und Sprache
Zu Beginn von „Infiziert“ sorgt der geradezu unvermeidliche, verwirrende Prolog dafür, dass die erste Neugier des Lesers geweckt wird. Danach steigt das Buch direkt in zwei anfangs parallel laufende Handlungsstränge ein. Auf der einen Seite entdeckt Shay die Vermisstenanzeige und nimmt Kontakt zu Kai. Auf der anderen Seite erlebt man Callies Erfahrungen im Labor und den Ausbruch der Krankheit mit. Die beiden Mädchen erzählen ihre Kapitel jeweils in der ersten Person und der schnelle Wechsel zwischen den Perspektiven sorgt von Beginn an für ein hohes Erzähltempo. 

Es geht also spannend los und bleibt das auch bis zur letzten Seite. Wenige ruhige Phasen sorgen für Verschnaufpausen und werden zumeist für die Entwicklung zwischen Shay und Kai genutzt. Ansonsten folgt ein Höhepunkt dem anderen und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Das Ende ist schließlich extrem offen und am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Es wurden zwar die ersten Fragen beantwortet, aber gleichzeitig viele neue aufgeworfen, sodass noch viel Potential für den nächsten Band da ist.

Der Schreibstil von Teri Terry hat mir schon in ihren anderen Romanen gut gefallen. Auch in „Infiziert“ verleiht sie den beiden Erzählerinnen wieder die richtige Stimme und besonders die Unterschiede zwischen Shay und Callie haben mir gut gefallen. So wird schon am Schreibstil deutlich, dass es sich um zwei grundverschiedene Figuren handelt. Dabei schaffen es beide, auf ihre eigene Art den Leser einzufangen, sodass man von Beginn an mit ihnen mitfühlt und die Handlung entsprechend berühren kann.


Figuren
Shay ist eine Protagonistin, zu der man schnell Zugang findet. Sie hat einige Probleme und Ängste, ist aber sofort bereit, Kai zu helfen und sich dafür aus ihrer Komfortzone herauszuwagen. Dank ihres außergewöhnlich guten Gedächtnisses kann sie sich noch genau an die Begegnung mit Callie vor einem Jahr erinnern und macht sich Vorwürfe, dass sie dem fremden Mädchen damals nicht geholfen hat. Im Laufe des Romans macht Shay eine gravierende Veränderung durch und die Art, wie sie damit umgeht, ist Teri Terry sehr realistisch gelungen. In Summe ergibt sich so eine stimmige, sympathische Protagonistin mit viel Potential für weitere Bände.

So gut Shay auch ist, deutlich beeindruckender fand ich die zweite Erzählerin von „Infiziert“, Callie. Nach allem, was sie durchgemacht hat, ist sie deutlich verändert und es ist Teri Terry großartig gelungen, diese Andersartigkeit einzufangen und gleichzeitig die noch bestehende Verbindung zu Kai herauszuarbeiten. Absolut großartig!

Auch die Nebenfiguren sind stimmig und ihren Rollen entsprechend ausgearbeitet. Lediglich den Gegenspieler kann ich noch nicht so ganz greifen, auch wenn man vermuten kann, um wen es sich handelt. Aber die offenen Fragen sind an der Stelle beabsichtigt und werden hoffentlich im zweiten Band beantwortet.


Aufmachung des Buches
„Infiziert“ erschien als Hardcover mit Schutzumschlag im Coppenrath Verlag. Ein Lesebändchen komplettiert die hochwertige Aufmachung. Mit dem Covermotiv – einem Mädchengesicht hinter ausgeweißten Händen – kann ich nicht so wirklich was anfangen, aber durch den Schimmereffekt der weißen Fläche sieht es ganz gut aus. Zusätzlich sticht der rote Titel, der mit einer Lackschicht veredelt ist, sofort ins Auge. 

Das Buchinnere ist an sich schlicht gehalten, allerdings sind die Kapitelnummern an die Darstellung des Periodensystems angepasst. Zusätzlich ist der Erzähler des Kapitels vermerkt und anfangs auch Zeit- und Ortsangaben.


Fazit
Teri Terry ist mit „Infiziert“ ein weiterer großartiger Roman gelungen, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Realistisch, spannend, unglaublich gut – ich kann den zweiten Band der Reihe kaum erwarten!


5 Sterne


Hinweise
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