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Als die Fee Nuriya den Blick eines Fremden spürt, ahnt sie sofort, dass ihr Leben aus den Fugen geraten wird. Kieran ist ein Vampir und tötet jeden, der es wagt, die magische Ordnung zu stören. Doch die widerspenstige Feentochter berührt sein Herz. Als sie in Lebensgefahr gerät, verstößt Kieran selbst gegen die Regeln des Venuspakts, der den Frieden zwischen Feen und Vampiren seit vielen Jahrhunderten aufrechterhält…

 

Autor: Jeanine Krock
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 07/2009
ISBN: 978-3-8025-8229-5
Seitenzahl: 333 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Nuriya ist eine Tochter des Lichts, ein Feenkind, aufgewachsen mit Magie und gewöhnt an Wesen der Anderwelt. Nach dem schmerzlichen Verlust der Eltern kehrte sie der Magie jedoch den Rücken. Den Schulabschluss gerade hinter sich gebracht, zog sie - wie viele ihrer Mitschüler - in die weite Welt und begann ein Studium fernab der Heimat. Ihre ständigen Visionen und ihre Fähigkeit, Gedanken zu lesen, gerieten dabei nahezu in Vergessenheit. Bis eines Tages ein Anruf ihrer Tante Jill Erinnerungen wachruft. Und nicht nur das. Da Tante Jill zusammen mit ihrem Hexenzirkel eine Weltreise zu den magischen Orten dieser Erde plant, wird Nuriyas Unterstützung zu Hause benötigt. Zusammen mit ihrer Schwester Selena kümmert sie sich schließlich um den kleinen Buchladen ihrer Tante. Auch ihre Trainerin in asiatischer Kampfkunst Tao Yin trifft sie wieder. Gerade als sich die beiden einen Kampf in eleganter, vollendeter Harmonie liefern, sucht auch der geborene, mächtige Vampir und Vengador Kieran seine sterbliche Freundin auf und wird der schönen Unbekannten gewahr. Eine Begegnung mit ungeahnten Folgen, denn ein wichtiges Ereignis steht kurz bevor. Nach einhundertzwanzig Jahren wird die Venus auf ihrem Weg durch den Himmel die Sonne überqueren. Zu genau diesem Anlass muss das sagenumwobene Ritual zwischen den Reichen der Dunkelheit und des Lichts erneuert werden. Der Venuspakt, der den Frieden zwischen Feen und Vampiren bereits seit Jahrhunderten gewährleistet.


Stil und Sprache
„Der Venuspakt“ bildet den Auftakt zu Jeanine Krocks mehrteiliger Reihe „Licht und Schatten“. Die gebürtige Braunschweigerin lässt ihrer Phantasie über 13 Kapitel nebst Einleitung freien Lauf.
In dritter Person Singular erzählt sie in immer wieder wechselnden Perspektiven von einer Welt, in der Romantik aber auch Gefahr eine große Rolle spielen. Verschiedene Handlungsstränge erklären das logisch aufgebaute Konstrukt Krocks Gedankengänge. Nichts bleibt dem Zufall überlassen.
Sowohl Schauplätze als auch Figuren sind hervorragend aufeinander und dem Fortgang der Geschichte abgestimmt. Bis ins kleinste Detail werden dabei beispielsweise Beziehungen der Charaktere zueinander erläutert oder auch Schlüsselereignisse aus der Vergangenheit für die Geschehen der Gegenwart rekapituliert.
Im Stile des klassischen Liebesromans wird einander in einem Moment noch zärtlich umgarnt und gleich darauf in actionreicher Kampfeslust gegeneinander angetreten. Ein ständiges auf und ab der Handlungsgeschwindigkeit hält den Leser in Atem. Auch sollte man keine Scheu vor blutigen Szenen haben, denn die Vampirwelt ernährt sich zwar mitunter recht zivil von gekühlten Blutkonserven, beweist jedoch ebenfalls mehr als einmal, dass auch kräftig zugebissen werden kann. Und auch die beschriebenen Kämpfe beschönigen nichts. Hier ein splitternder Schädel, dort ein geräuschvoll brechendes Genick…
Was zu Anfang in einer magischen, doch teils auf die reale Welt übertragbare Szenerie beginnt, steigert sich im Verlauf der Handlung zu einem intensiven paranormalen Plot. Die Grundidee des Venuspakts, der das vampirische mit dem elfenhaften Reich verknüpft, bietet interessante Möglichkeiten, die die Autorin mit ihrer Serie umzusetzen sucht.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und erzeugt durch großzügigen Gebrauch detaillierter Beschreibungen eine wahre Bilderflut vor den Augen des Lesers. Hinzu kommt ein Schuss Spannung und ein Hauch Humor.
Hier und da gestreute Hinweise eignen sich prima zur Wiederaufnahme in weiteren Bänden der Reihe „Licht und Schatten“.


Figuren
Jeanine Krock hat eine Vorliebe für Vampire und eine Schwäche für Feen beziehungsweise Elfen. So ist es nicht verwunderlich, dass ihre Reihe „Licht und Schatten“ eben genau diese Wesen miteinander vereint.
Nuriya ist als Feentochter eine magische Lichtgestalt. Im Kontrast hierzu verkörpert der Vampir Kieran Gefahr und Dunkelheit. Doch was zu Beginn wie ein unüberwindbarer Gegensatz erscheint, entwickelt sich im Laufe des Geschehens als gut aufeinander abgestimmte Einheit.
Nuriya wirkt anfänglich wenig von sich überzeugt. Sie steht mit ihrem Äußeren auf Kriegsfuß, hat wenig bis gar keine sozialen Kontakte und ihr Selbstbewusstsein tendiert gen Null. Ganz anders sieht sie ihre Schwestern, die Zwillinge Selena und Estelle. In nahezu perfekter Optik sprühen sie vor Selbstsicherheit. Nuriya merkt nicht, dass sie gerade durch ihre koboldroten Haare und ihr Auftreten die Aufmerksamkeit der männlichen Bevölkerung, allen voran Kierans, auf sich zieht.
Kieran kommt ebenso wie Nuriya in diesem Roman eine besondere Rolle zu. Er ist nicht nur ein Vampir durch Geburt, er gilt als einer der besten Kämpfer unter den Vengadoren, jener berühmt-berüchtigten Elitegruppe, die im Auftrag des Rates für die Einhaltung der Regeln sorgt. Kieran ist ein schonungsloser Jäger, der für Gerechtigkeit sorgt. Andere Wesen treten ihm stets mit Respekt gegenüber.
Doch nicht nur an benannten Hauptfiguren kann sich der Leser erfreuen, Jeanine Krock platziert über sämtliche Kapitel des Buches immer neue Charaktere, die den Handlungsfluss bereichern und für frischen Wind sorgen. Auch hier lässt sich Vielfalt erkennen, kommen auch diverse Gestaltwandler, Schutzgeister oder Drachenkinder zum Zuge.
Wer bereits „Wege in die Dunkelheit – Ein Vampirroman“ gelesen hat, darf überdies auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten, beispielsweise den Winterfelds, gespannt sein.


Aufmachung des Buches
„Der Venuspakt“ ist frisch lektoriert und in neuer Optik als Lizenzausgabe im Lyx-Verlag erschienen. Ein großes Lob an dieser Stelle für die grandiose Umschlaggestaltung! Die Klappenbroschur ist konsequent in diversen Grünabstufungen gehalten, ganz wie es sich in der Welt naturverbundener Feen gehört. Das Motiv zeigt eine Nahaufnahme eines weiblichen Gesichts. Zu sehen ist der Ausschnitt um Auge und Nasenflügel. Die Augenpartie wird dabei von einer Pfauenfeder bedeckt, aus deren Zentrum das Auge der jungen Frau hervorblitzt. Pfauenfeder und Auge sind dabei, auf dem ansonsten matten Cover, glänzend hervorgehoben, was ein besonders farbintensives Strahlen bewirkt. Insgesamt ein wunderschönes Bild, an dem man sich kaum satt sehen kann!

Ein hübsches Detail, das nicht unerwähnt bleiben soll: Den Beginn jedes Kapitels kündigt neben der obligatorischen Ziffer eine zarte, graue Blattranke an.


Fazit
„Der Venuspakt“ zeigt eine deutliche Weiterentwicklung der Fähigkeiten Jeanine Krocks im Vergleich zu ihrem Romandebüt „Wege in die Dunkelheit – Ein Vampirroman“.
Die einzigartige Kombination von düsteren, gefährlichen Vampiren mit vermeintlich zarten, unbedarften Feen ist überzeugend gelungen. Die Vielfalt der Charaktere bietet interessantes Potential. Man darf auf die Fortsetzung gespannt sein!



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Egmont Lyx-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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