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Für die Freiheit der Galaxis!

Die Rebellenallianz hat von einer schrecklichen neuen Terrorwaffe des Imperiums erfahren, die dazu in der Lage ist, ganze Planeten mit einem Schlag zu zerstören: der Todesstern.
Das Schicksal der Galaxis liegt nun in den Händen einer mutigen jungen Frau namens Jyn Erso und ihrer Crew von ungleichen Widerstandskämpfern. Sie müssen die Pläne der tödlichen Raumstation entwenden, bevor die Zeit abgelaufen ist. Sollten sie scheitern, sind sowohl die Rebellenallianz als auch die gesamte Galaxis dem Untergang geweiht...

 

Star Wars Rogue One 

Originaltitel: Star Wars: Rogue One – A Junior Novel
Autor: Matt Forbeck
Übersetzer: Robert Mountainbeau
Verlag: Panini Verlag
Erschienen: 24. April 2017
ISBN: 978-3-8332-3449-1
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Imperator der Galaxis plant den Bau einer Superwaffe. Dafür wird der Techniker und Erbauer Galen Erso entführt und seine Tochter allein zurückgelassen. Jahre später wird Jyn Erso von den Rebellen festgenommen, um diese bei einer Mission zu unterstützen. Bei dieser Reise stellt sie fest, dass ihr verstorben geglaubter Vater noch lebt und an dem Bau des Todessterns beteiligt ist. Als Jyn erfährt, dass ihr Vater in der gigantischen Waffe eine Schwachstelle eingebaut hat, macht sie sich entgegen der Entscheidung der Rebellen-Allianz auf den Weg, die Pläne des Todessterns zu besorgen. Unterstützt wird sie dabei von einem Haufen untypischer Helden, die alle letztlich dasselbe Ziel verfolgen: Die Zerstörung des Todessterns.

Im Prinzip ist das Buch die Umsetzung des Drehbuchs. Der Autor erzählt in einer sehr schlichten Sprache und rattert eigentlich nur stupide das Geschehen runter. Auf Charaktere und Orte, Umgebungen und spezielle Sequenzen wird fast gar nicht eingegangen, sodass man sagen kann, dieser Jugendroman ist sicherlich kein ausgefeiltes Buch, der dem Leser viel Fantasie abverlangt. Geradlinig, als würde man den Film nebenbei betrachten, wird die Geschichte einfach runter geschrieben.

Nach kurzer Recherche bin ich auf die Information gestoßen, dass dies nicht der offizielle Roman zum Film ist, sondern ein von Panini herausgegebener Jugendroman. Es wirkt eher wie eine kurze Abhandlung der eigentlichen Geschichte ohne viel Drumherum. Auch ein Jugendroman kann sicherlich mehr bieten, womit gesagt sei, dass sich dieses Buch in der Reihe großartiger Filmbücher eher ins Abseits platzieren sollte.


Stil und Sprache
Matt Forbeck gelingt ein solides Buch mit einfacher Sprache. Wer nicht viel wert auf Ausarbeitung von Charakteren, Orten und anderen Story-Elementen legt, der wird mit diesem Buch zufrieden sein. Sehr einfach strukturiert erzählt der Autor die Handlung des Films herunter, ohne dabei zu viel Energie auf Details und die Ausarbeitung der Figuren zu legen. Es gibt eigentlich keinen besonderen Stil, der dem Leser sofort ins Auge sticht. Das einfachste ist sogleich auch das Beste an dem Roman, nämlich die simple Sprache. Einfach geschrieben, liest sich der Fantasy-Roman in Null-Komma-Nichts herunter und hat wenig Anspruchspotenzial.

Diesen Umstand behält der Autor auch beim Aufbau der Spannung bei. Es weicht nie von der Leichtigkeit seines Ausdrucks ab und skizziert auch die gerade prächtigen Kämpfe, die man aus Star Wars kennt, nicht sonderlich. Schlicht wird erzählt, dass hier mal ein „Tie-Jäger“ eine Salve abgibt und hier mal eine Plattform weggesprengt wird, aber eben auch nur so platt wie gerade beschrieben. Es fehlt an Ausarbeitung der spannenden Sequenzen und der Leser wird nicht angeregt, die entstehenden Bilder durch Fantasie zu visualisieren. Ich habe den Film bisher nicht gesehen, weiß aber als Star Wars – Fan, dass gerade die epischen Schlachten und ausgefeilten Charaktere weitaus mehr Potenzial zu bieten haben, als es in diesem Buch beschrieben wird.

Im Grunde läuft die Geschichte auf eine große Frage hinaus: Werden die Rebellen die Pläne des Todessterns in die Hände bekommen? Das ist dann am Ende auch der Höhepunkt der Geschichte, auf den das Buch geradlinig zusteuert. Die kleinen Kämpfe zwischendurch, die diversen unterschiedlichen Vorstellungen der verschiedenen Charaktere werden so gut wie gar nicht beleuchtet, wodurch kein wirklicher Eindruck der Figuren entstehen kann. Es gibt kleine Wendepunkte, die knapp erwähnt werden, weil sie ja zur Geschichte gehören. Emotionale Beschreibungen oder akribische Erklärungen gehen dabei gänzlich verloren.


Figuren
Kern der Geschichte ist das Mädchen Jyn Erso, das aufgrund ihrer Vergangenheit in das Abenteuer hinein gezogen wird. Zu Beginn wird Jyns Kindheit skizziert und ihr derzeitiger Charakter dargestellt, damit der Leser sich auf die Figur einspielen kann. Das gelingt ganz gut, wenngleich starke markante Wesenszüge oder Eigenheiten nicht sonderlich beleuchtet werden. Was dem Autor neben all der Kritik gelingt, ist es eine unfreiwillige Heldin zu zeichnen, die eigentlich mit dem ganzen bevorstehenden Krieg nichts zu tun haben will, sich aber aufgrund diverser Umstände und Geschehnisse eines besseren besinnt und schließlich zur Heldin mutiert. Jyn wird treffsicher, wenn auch schmalspurig dargestellt, man kann ihre Beweggründe von allen Standpunkten aus nachvollziehen und fiebert sogar ein wenig mit ihr mit. Wenn das Buch auch nicht viel zu bieten hat, die prägnante Heldin wurde glaubhaft präsentiert und wird vom Autor wacker durch das Buch gehalten.

Wie bei Star Wars nicht anders gewohnt, gibt es diverse Nebencharaktere, die sich eigentlich harmonisch in das Geschehen einbauen lassen. Es sind stereotypische Figuren, die Jyn auf ihrer Reise unterstützen. Da ist der Anführer der Reise, der den Auftrag der Allianz bekommen hat, diese Tour zu unternehmen. Ein eigentlicher geheimer Auftrag bringt ihn ins Grübeln, wodurch seine teils zerrüttete Beziehung zur Hauptdarstellerin erklärt wird. Ein Roboter darf nicht fehlen und wenn dieser noch für den Humor zuständig ist, ist das Gesamtbild der Truppe fast perfekt. Zwei Außenseiter mit besonderen Fähigkeiten, sowie ein Deserteur runden die Crew ab und unterstützen Jyn auf ihrem waghalsigen Trip.

Leider wird auch hier vom Autor nicht viel dazu beigetragen, die anderen Figuren glaubhaft in Szene zu setzen und deren Motivation zu verstehen. Zwar werden die einzelnen Umstände angerissen, jedoch eher geradlinig ohne große Emotion und Tiefgang herunter geschrieben. Der größte Fokus liegt auf Jyn und daran wird auch nicht gerüttelt.

Es gibt kleinere Kapitel, die aus der Sicht der „Bösewichte“ erzählt sind. Auch hier skizziert Forbeck schmale Charaktere mit wenig Hintergrund, die lediglich stupide ihr Ziel verfolgen. Zwar kann man wirklich jedes Motiv der einzelnen Figuren nachvollziehen, jedoch fehlt es an hartnäckigen Beschreibungen und prägnanten Charakterzügen, die es dem Leser glaubhaft rüber bringen. Man kann sich im Großen und Ganzen nicht wirklich mit den Figuren identifizieren.


Aufmachung des Buches
Das Buch erscheint im Taschenbuchformat als Softcover, wobei beide Seiten ein ganzes Bild ergeben. Vor einem bekannten Star Wars Emblem der Rebellen stehen Jyn und ihre zusammengewürfelte Crew. Sie steht dabei entschlossen in der Mitte und um sie herum knien Cassian und Baze, beide mit ihren Waffen in der Hand. Links von Ihr steht der blinde Mönch Chirrut mit schussbereiter Armbrust. Rechts erhebt sich der gigantische Roboter K-2SO, sowie seitlich daneben der Deserteur Bodhi. Ringsherum fliegen diverse Raumschiffe, im Hintergrund erkennt man Brände und Rauch. Im typischen Artwork steht über der Truppe der Titel der Episode in weißen Lettern.

Die Rückseite ergänzt das Bild mit einer typischen Sequenz, in der Roboter und Raumschiffe vor einer Waldszene das Kampffeld betreten. Ein ausführlicher schwacher Buchrückentext skizziert kurz den Inhalt der Story und ein kleines Infofeld deutet auf 8 Farbigen Seiten aus dem Film hin, die im Buch enthalten sind. Am Anfang gibt es eine kleine Zeichnung des Todessterns, sowie Literaturempfehlungen am Ende des Buches.


Fazit
Obgleich Star Wars eigentlich fast immer ein Garant für tolle Geschichten, diverse Figuren mit eigenen Zielen und actiongeladene Kämpfe ist, ist dieser Roman nur bedingt empfehlenswert. Wer sich mit schlichter Sprache und einer einfachen, runter geschriebenen Handlung zufrieden gibt, der sollte das Buch lesen. Alle anderen, die mehr Wert auf Anspruch in Bezug auf Charaktere, Motivation und Emotionen legen, sollten auf den eigentlichen Roman zum Film ausweichen. Alles in allem ein solider knapper Roman für Zwischendurch ohne große Ansprüche.


2 Sterne


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