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Die Menschen litten unter einem Bürgerkrieg.

Mit verbotenen Praktiken kreierten sie Krieger, die sie „falsche Götter“ nannten. Dank dieser Armee kam der Frieden wieder ins Land zurück und sie wurden als Retter der Menschheit verehrt. Doch irgendwann fürchteten sich die Menschen vor den übernatürlichen Kräften, die die Seelen der Götter nach und nach verdarben. Nach mehreren Jahren Bürgerkrieg wurden sie von den Menschen nur noch „Beasts“ genannt.

Der Beast Hunter Hank reist durchs Land, um die falschen Götter zu töten. Nancy Charl Bancroft ist ein junges Mädchen, dessen Vater eines der Wesen war, die nun gefürchtet werden. Sie folgt Hank, um den wahren Grund herauszufinden, warum dieser ihren Vater getötet hat.

 

Sacred Beasts 1 

Originaltitel: To the Abandoned Sacred Beasts, vol. 01
Autor: Maybe
Übersetzer: Yuko Keller
Illustrator: Maybe
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: 28. März 2017
ISBN: 978-3-551-71361-2
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)

 


Die Grundidee der Handlung
Einst waren sie Helden, als sie im Krieg erschaffen wurden: Die falschen Götter. Jahre danach sind sie den Menschen lästig oder gefährlich geworden und müssen vernichtet werden. Der Beast-Hunter Hank nimmt sich dieser Aufgabe an, steht er doch in einer besonderen Beziehung zu den mächtigen Kreaturen. Auf seiner Reise, hat er auch den Vater von Charl getötet, die nun nach Rache sinnt. Sie entscheidet zunächst, Hank zu begleiten um dessen Beweggründe zu erfahren.

Mit einer durchdachten, soliden Story schicken Autor und Zeichner ihre unfreiwillige Heldin Charl auf eine Reise voller Trauer, Wut und Zuversicht. Die teilweise unsauberen Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig und erwecken den Eindruck, dass der Zeichner eher ein Anfänger ist bzw. schnell fertig werden wollte. Auch textlich gibt es Stellen, die abgehakt wirken. Dennoch ist es eine Geschichte mit Herz, die viel Potenzial hat.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Was zu Beginn recht schnell auffällt, ist der eigensinnige Stil der Zeichnungen. Es ist ganz klar ein Manga, jedoch mit eigener Note. Teils wirken die Zeichnungen unsauber und skizzenhaft. Gerade bei den Gesichtern fällt es oft auf, dass die Augen nicht proportional oder einheitlich dargestellt werden. Auch gibt es stellenweise Frisuren von Charakteren, die kantig und unförmig, teils unsauber schnörkellos wie schlechte Perücken wirken. Ich persönlich finde den Stil etwas „billig“, muss jedoch sagen, dass ich deswegen den Manga nicht schlechter machen würde, zumal davon ausgegangen werden kann, dass diese Zeichenart gewollt ist.

Ein Beispiel an Charl: Charl ist eine eher amerikanische Figur, die mit Vorzügen japanischer Manga-Zeichenkunst dargestellt wird. Sie trägt ein schwarzes Kleid, schwarze Strümpfe und schwarze Stiefel - so ungefähr wie ein Dienstmädchen. Man könnte auch meinen sie geht auf eine Beerdigung. Charl hat streng zurückgebundenes Haar, einen Zopf und im Gesicht fallen ponyhaft einige Strähnen bis zu den Augen. Sie hat blaue runde Augen und wird streckenweise (wie auch andere Figuren) sehr kantig gezeichnet. Das wirkt auf den Betrachter sehr hart und so mangelt es der Figur an Ausdruck und Weiblichkeit. Es gibt Bilder, wo der Übergang von Gesicht zu Frisur fast nahtlos ist und die Augen ver-rückt wirken, so dass die gesamte Zeichnung etwas skurril erscheint. Linien grenzen sich teilweise nicht ab und gehen in einem Zeichenfluss über, sodass ein unsauber gezeichneter Charakter entsteht.

Ein weiterer Aspekt der Geschichte ist das teils abgehakte Wirken der Story. Man taucht in die Handlung ein, erlebt das Kämpfen, die Hintergründe und das Drama um die Bestien und plötzlich ist der Part der Story über Bestie A vorbei und es geht Knall auf Fall zum nächsten Part über. Quasi wirken die einzelnen Kapitel wie in sich abgeschlossene kleine Events. Großes Lob jedoch an den Grundkern der Story. Hier werden traurige dramatische Schicksale dargestellt, die alle aufgrund eines Kernelements (dem Krieg) zusammenhängen. Aus diesem geflochtenem Wirrwarr ergeben sich die einzelnen Stränge, welche emotional und actiongeladen zugleich sein können.

Gut gelungen ist auch die Sprache. Hier setzt der Autor auf knappe treffsichere Aussagen, Gedanken und Dialoge, die schnell erklären und verständlich sind. Die Figuren werden perfekt unterstützt und haben sprachlich betrachtet einen eigenen Stil. Panels sind sauber angeordnet und stören den Lesefluss nicht. Es werden Soundwörter und diverse Zeichentechniken eingesetzt, die den Manga hervorragend unterstützen.

Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass dieser Comic durchaus eigensinnig ist, jedoch großes Potenzial hat. Die herzliche Geschichte um Charl, Hank und den Beasts neigt zu epischen Kämpfen und dramatischen Episoden, welche durch die Idee und so manchen Story technischen Highlights gut ausgearbeitet sind. Am Ende des ersten Bandes gibt es ein rasantes spannendes und düsteres Ende, welches auf seinem Höhepunkt offen gelassen wird und definitiv viel verspricht. Man kann durchaus gespannt sein auf Band 2.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt die wütende und bissige Charl, die mit ihrem Gewehr im Anschlag entschlossen den Betrachter entgegenblickt. Sie hat tiefblaue runde Augen, die streng wirken. Im Gegensatz zu manchen Zeichnungen im Comic wirkt das Cover sehr detailgetreu, sauber und formvollendet gezeichnet. Rechts oben steht der Titel in schnörkelhafter Schrift, darunter eine große 1 und der Name des Autoren-Zeichner-Duos.

Die Rückseite zeigt einen Panel als gesamtflächiges Bild, in dem Charl neben einer toten Bestie liegt (vermutlich ihrem Vater). Hier wirkt die Zeichnung wieder unförmig unterproportional und vor allem entgegen der Szene, gefühllos. Darüber befindet sich der ausführliche Buchrückentext und links oben das Genre. Am Ende des Comics gibt es eine Enzyklopädie über Figuren und Waffen, sowie ein Nachwort des Autoren-Zeichner-Duos.


Fazit
Ein eigensinniger Manga mit toller Story, welcher riesiges Potential bietet. Spannender und emotionaler Auftakt!


3 Sterne


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