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Die Gesellschaft, wie sie war, existiert nicht mehr. Gestaltwandler, Medial und Menschen stehen vor schweren Entscheidungen und müssen lernen, einander zu vertrauen. Doch neue Machtansprüche drohen den jungen Frieden zu zerstören. Im Visier der Terroristen: ein kleines Mädchen, das sowohl medial Kräfte besitzt als auch die Gestalt wandeln kann und damit das Symbol für die neue Ordnung ist. Naya, die Tochter von Sascha Duncan und Lucas Hunter, dem Alpha-Paar der DarkRiver Leoparden! Als es zu einem Anschlag auf Naya kommt, steht die Welt erneut vor dem Abgrund … 

Der letzte Schwur 

Originaltitel: Allegiance of Honor
Autor: Nalini Singh
Übersetzer: Patricia Woitynek
Verlag: Lyx
Erschienen: Dezember 2016
ISBN: 978-3-7363-0297-6
Seitenzahl: 672 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der große Krieg ist vorüber, eine zerbrechliche Ruhe ist eingekehrt, von Misstrauen und Angst geprägt. Das Dreierbündnis zwischen Gestaltwandlern, Medialen und dem Menschenbund ist noch in der Entstehungsphase und die verschiedenen Gruppen müssen sich erst noch finden. Mitten im Fokus steht dabei die kleine Naya, Tochter des Alpha-Paares der DarkRiver Leoparden, die eine Brücke schlägt zwischen den Medialen zu den Gestaltwandlern und deren Eigenschaften in sich vereint. Als Lucas Hunter Gerüchte zu Ohren kommen, dass ein Anschlag auf Naya geplant ist, verstärkt er die Sicherheitsmaßnahmen. Und auch das Misstrauen steigt, denn nichts ist den Gestaltwandlern wichtiger als die Sicherheit und das Wohlergehen der Gefährten und dem Nachwuchs. Scheitert das Bündnis, bevor die Tinte trocken ist?

Die Inhaltsangabe und der Beginn der Handlung lesen sich interessant, das war es dann aber auch schon. Die Handlung zieht sich in die Länge, viele glückliche Paare aus den bisherigen Bänden werden nacheinander in den Fokus gestellt, was zu unzähligen Wiederholungen führt. Und die wenigen spannenden Szenen und/oder Konfrontationen werden übergangen, mit wenigen Sätzen abgehandelt oder im Nachhinein gekürzt erzählt. Die Umsetzung finde ich zum ersten Mal in dieser Serie nicht gelungen.


Stil und Sprache
Der Band beginnt mit einer Anmerkung der Autorin, die darin beschreibt, wie es zu diesem Band gekommen ist. Sie selbst nennt ihn „als Blick zurück“ und dem „Erforschen der Verbindungen der unterschiedlichen Charaktere“. Der gesamte Aufbau der Handlung ist denn auch ungewöhnlich, wie ein Besuch von zahlreichen guten Freunden, auf die jeweils die Perspektive gesetzt wird. Der Hauptteil der Handlung wird aus Sicht von Lucas Hunter in der dritten Person geschrieben und kehrt regelmäßig wieder zu ihm und seiner Familie zurück. Eine weitere Besonderheit sind die vielen eingefügten Briefe von Vater Xavier an seine Nina, die sich als Tagebucheinträge über die Zeit von 9 Jahren hinziehen und somit einen punktuellen Rückblick auf die Ereignisse der ersten Staffel bieten.

Ansonsten passiert nicht wirklich viel. Eine Gefahr für Naya wird aufgedeckt, die dann auch tatsächlich eintrifft. Wer hier echte Spannung erwartet, wird jedoch enttäuscht. Ein kurzer Zusammenstoß, der nicht mal spektakulär ist und das war es. Der Rest wird in Form von Erkenntnissen und Gesprächen präsentiert, ohne dass man direkt bei den Verhören, den Ermittlungen oder später bei kurzen Zusammenstößen dabei ist. Alles nur Hörensagen, fast keine eigenen Verletzten oder Situationen, die die Spannung anfeuern. Auch die entführte Wassergestaltwandlerin, nach der alle suchen, muss Schreckliches durchgemacht haben, was nicht mal beschrieben wird. Auch hier wurde laufend Potential für ein bisschen Spannung verschenkt und der Showdown völlig übersprungen.

Worum geht es dann? Um glückliche Paare, die ihre Gefühle genießen, in Erinnerung schwelgen und ihren Nachwuchs aufziehen. Bei jedem Paar Wiederholung um Wiederholung, wie sehr die Gefährten sich und ihre Kinder lieben, das große Bedürfnis zu schützen und zu behüten. Schmalz und emotionales Gesülze, dass es mir fast aus den Ohren gekommen ist und ich ernsthaft überlegt habe, das Buch nicht zu Ende zu lesen ...


Figuren
Alle Paare, die sich in den 14 Bänden der ersten Staffel gefunden haben, werden kurz in den Fokus gestellt zusammen mit den dazugehörenden Verbindungen zwischen Gestaltwandlern, Medialen und Menschen. So begleitet man sie für kurze Zeit, ihre Charaktere werden in Erinnerung gerufen und aufgezeigt, was daraus entstanden ist. Die Rudel und Medialen sind mittlerweile durch viele Gefährtenverbindungen miteinander verwoben, einige mehr, andere weniger. Ein größeres Augenmerk wird auf Naya, die mittlerweile einjährige Tochter von Sascha Duncan und Lucas Hunter, dem Alphapaar der Leoparden, gelegt. Sie wird geliebt, geherzt, verwöhnt und mit Stolz betrachtet – von allen, die sie kennen oder denen sie begegnet. Alleine ihr Part in dieser Beziehung hätte für die gesamte Reihe ausgereicht, aber es gibt mittlerweile noch mehr Kleinkinder… die ersten Leopardenwölfe … und natürlich Jugendliche aus allen Gattungen …die sich in regelmäßigen Treffen und einem Fest mit allen Verbündeten begegnen.

Die Feinde verhalten sich erstaunlich ruhig. „Der Architekt“ als Erzfeind, der im Hintergrund an den Fäden zieht, hat nur einen kurzen Auftritt, ansonsten bekommt man nur die Auswirkungen zu lesen, ohne dass man mit Bestimmtheit weiß, ob er überhaupt dafür verantwortlich ist. Auch seine Identität ist weiterhin nicht bekannt. Ming LeBon, früherer Ratsherr der Medialen und Anführer der Pfeilgarde, plant strategische Angriffe und wie er wieder an die Macht gelangen kann. Die restlichen Schurken sind meist namenlose und gesichtslose Söldner mit Kurzauftritten oder werden nur erwähnt.


Aufmachung des Buches
Das neuste Taschenbuch wurde mit einem dunklen Grün gestaltet, das ins Schwarze überfließt. Der Torso eines gut definierten Mannes mit einem Leopardenmuster über große Teile der linken Seite ist zu sehen. Der Titelschriftzug wurde wie gewohnt mit einer Lackschicht versehen. Die Rückseite zeigt das verdunkelte und gespiegelte Cover. Anstelle des hellen Hintergrundteils wurde die Inhaltsangabe eingefügt. Erfreulicherweise behält der Verlag bei dieser Serie das Klappbroschur-Format bei.


Fazit
Der Abschlussband der ersten Staffel ist einfach nur enttäuschend und überflüssig. Der Besuch bei den einzelnen Charakteren der früheren Bände ist ja ganz nett, mehr aber nicht. Keine Spannung, Wiederholung um Wiederholung, die sich über mehr als 650 Seiten hinziehen. Schade, das war nichts für mich.


2 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 10: Lockruf des Verlangens
Band 11: Einsame Spur
Band 12: Geheimnisvolle Berührung
Band 13: Pfade im Nebel
Band 14: Scherben der Hoffnung

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