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Die aufziehende Gefahr – der Vormarsch der Elben.
Die einzige Hilfe in höchster Not – aus einer versunkenen Stadt.
Der wahre Herrscher – ein alter Bekannter.
Zum letzten Mal liegt es an Hadrian und Royce, das Schicksal auf die richtige Seite zu zwingen.

Die verborgene Stadt Percepliquis 

Originaltitel: Heir of Novron/Percepliquis
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Wolfram Ströle
Verlag: Hobbit Presse – Klett Cotta
Erschienen: 29. Oktober 2016
ISBN: 978-3-608-96017-4
Seitenzahl: 637 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Royce trauert um Gwen, Arista träumt von der Vergangenheit und die Imperatorin Modina steht vor ihrer größten Herausforderung, denn die Elben fallen ins Land ein und hinterlassen eine Spur aus Tod und Verderben. Nur eine ganz besondere Reliquie, ein spezielles Horn in den Händen des wahren Erben, scheint die einzige Chance auf Rettung zu sein. Doch eben dieses Horn ist verschollen und nur eine alte Legende weist auf seinen Verbleib in der mythischen Stadt Percepliquis hin. Die Zeit drängt, denn der Feind nähert sich schnell und unaufhaltsam. Mit einer kleinen Expeditionsgruppe, zusammengesetzt aus Freunden und Feinden, die alle über unterschiedliche und ganz spezielle Fertigkeiten verfügen, machen sich Hadrian und Royce auf den Weg, um die verschollene Stadt zu finden und das Horn zu bergen. Die mehr oder weniger freiwilligen Abenteurer rechnen zwar mit Schwierigkeiten, doch was da unter der Erde auf sie wartet, stellt sie vor fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Und während sich die Ereignisse überschlagen, werden nicht nur alte Geheimnisse und Intrigen aufgedeckt, sondern auch Vergangenes mit Gegenwärtigem vermischt. Hadrian und Royce müssen erneut über sich hinauswachsen, denn dieses Mal liegt das Überleben der gesamten Menschheit in den Händen der beiden Freunde.

In diesem letzten Band wurden offene Fragen beantwortet, die Intrige aufgelöst, bisher eher unbekannte Hintergründe beleuchtet und alle Handlungsstränge zu einem passenden Ende zusammengeführt. Der Roman ist ein mehr als würdiger Abschluss der Riyria-Reihe und ein absolutes MUSS für alle Fans des Diebesbundes.


Stil und Sprache
Das Buch schließt direkt an den Vorgängerband an und ist – wie auch bei den anderen Bänden - in der 3. Person aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben. Die gesamte Szenerie über und unter der Erde wurde fantasievoll, lebendig und sehr plastisch beschrieben, so dass man sich die Umgebung sehr gut ausmalen kann. Der Schreibstil gleicht den Vorgängerbänden, ist ebenso unkompliziert gehalten und leicht zu lesen. An dieser Stelle auch ein Kompliment an den Übersetzer, der die Dramatik der Szenen toll eingefangen hat und so das Buch in Deutsch zu einem großartigen Leseerlebnis macht.

Der Spannungsbogen schnellt gleich zu Beginn nach oben bleibt den ganzen Roman über – bis auf einige kurze, „entspannende“ Sequenzen - sehr hoch. Auch in diesem Band hat der Autor die aktuelle Situation zu Beginn des Buches kurz und bildhaft beschrieben und die unaufhaltsame Weiterentwicklung der Anfangssituation sehr gut in Worte gefasst.

Es wurde ebenfalls genug Platz gelassen, damit sich die einzelnen Figuren ihrer Aufgabe und ihres Charakters gemäß sichtbar und glaubwürdig weiterentwickeln können. Als Leser kann man z.B. sehr gut erkennen, wie die Imperatorin nach und nach an ihrer Verantwortung wächst, jedoch trotzdem menschlich und bodenständig bleibt. Trotzdem sie ihre Berater anhört, verlässt sie sich dennoch immer mehr auch auf ihr Ehr- bzw. Bauchgefühl und vertritt auch nachdrücklich ihre eigene Meinung. So kann man sich mühelos in sie einfühlen und ihre Entscheidungen ohne Probleme nachvollziehen. Auch Royce’s Trauer um Gwen und sein weiteres Verhalten, das sich im Verlauf der Geschichte immer wieder etwas wandelt, wird gut gezeigt.

Nach dem Losreiten der Expeditionstruppe wird in der Handlung kapitelmäßig immer wieder zwischen Modina bzw. den Ereignissen im Palast und den gefährlichen Abenteuern  der Expedition in die verschollene Stadt hin und her „geschaltet“, so dass man als Leser immer genau weiß, was über und unter der Erde vor sich geht.
Spannungen in der zusammengewürfelten Expeditionstruppe sind vorprogrammiert, da sich zwar die unterschiedlichen Fähigkeiten der Figuren gut ergänzen und zusammenpassen, die Charaktere aber weder alle gute Freunde noch immer freiwillig dabei sind. Die Probleme in der Gruppe, die sich dadurch auftun, sorgen für zusätzlichen Zündstoff auf dieser ohnehin gefährlichen Reise und werden gut nachvollziehbar dargestellt.

Auch die Schwierigkeiten, mit denen sich Modina als Imperatorin auseinandersetzen muss, da sie sich im Winter auch plötzlich um eine ganze Menge Flüchtlinge kümmern muss, wurden sehr eindrücklich geschildert.

Der letzte Teil der Riyria-Reihe, die - meiner Meinung nach - mit jedem Buch besser geworden ist, überrascht mit einem fantastischen Finale, in dem alle offenen Fragen beantwortet wurden und das mit einem zufriedenstellenden Ende aufwartet. Fans von Hadrian und Royce sollten den Teil keinesfalls verpassen! Auch Fantasyfreunde, welche die Reihe noch nicht kennen, werden mit dem Roman viel Spaß haben, der Lesegenuss ist allerdings wesentlich größer, wenn man auch die anderen Bände kennt, da man so das gesamte Ausmaß der elegant gesponnenen Intrige rund um die Nachfolge Novrons genießen kann.


Figuren
Hadrian und Royce begeben sich ein letztes Mal auf eine gefährliche Mission, diesmal um ein Relikt zu finden, dass der Imperatorin bzw. dem Erben helfen soll, die ins Land einfallenden Elben zu stoppen.
Royce ist in tiefer Trauer um Gwen, trotzdem rafft er sich auf, um Hadrian zu helfen. Wobei er hofft, bei diesem Abenteuer den Tod zu finden.
Hadrian ist nicht glücklich mit seiner Rolle als Leibwächter des Erben, denn Gaunt - den er schützen soll - benimmt sich wie ist ein verwöhnter, unreifer Miesepeter. Doch auch auf Hadrian warten im Lauf der Geschichte einige unerwartete Überraschungen.
Arista wächst immer mehr in ihre Rolle als Zauberin hinein und entpuppt sich als überaus wichtiges Mitglied der Expeditionsgruppe.
Auch die anderen Teilnehmer der Entdeckergruppe füllen ihren jeweiligen Platz gut aus und wirken plastisch und aktiv.
Die Elben scheinen zwar die Feinde zu sein, dennoch sind sie – wie auch viele andere Figuren im Buch – Teil eines, vor langer Zeit begonnenen, perfiden Plans. Die "graue Eminenz" die hinter der Intrige steckt, hält sich bedeckt und entpuppt sich erst am Schluss als der wirkliche Feind und "Endgegner".

Alle wichtigen Figuren wirken plastisch und lebendig, handeln charaktergemäß, nachvollziehbar und glaubwürdig. Zudem charakterisieren sie sich laufend durch ihre Handlungen selbst und entwickeln sich durch ihre Erfahrungen und Taten permanent weiter. Dadurch sorgen sie so – zusätzlich zu einigen überraschenden Wendungen im Lauf der Geschichte - für einen kurzweiligen und spannenden Lesespaß.     


Aufmachung des Buches
Die Covergestaltung des broschierten Buches passt im Stil und der Machart perfekt zu anderen Bänden und lässt den Leser auf einen Blick erkennen, dass es zur Riyria – Reihe gehört. Der Text auf der Rückseite ist ebenso knapp wie bei den Vorgängerbänden, macht jedoch ebenso neugierig auf die Geschichte, wie die etwas genauere Inhaltsbeschreibung auf der vorderen Innenklappe des Buches. Das Buch ist in 29 nummerierte und mit zusammenfassenden Überschriften versehene Kapitel aufgeteilt. Es folgen ein Länder- und Götterverzeichnis Elans, ein umfassendes Glossar mit Namen, Orten und Begriffen der gesamten Reihe und eine doppelseitige, detaillierte Karte der Schauplätze. Auf den letzten Seiten werden kurz die beiden Bücher „Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ und „Skargat – Das Gesetz der Schatten “ von Daniel Illger vorgestellt.


Fazit
Unbedingt empfehlenswert und eine der wenigen Romanreihen, bei der jeder weiterführende Band den Vorgänger übertrifft und so immer besser und spannender wird. Das fulminante Finale der Riyria-Reihe ist somit das „Sahnehäubchen“ der grandiosen 6-bändigen Reihe und schließt die tolle Geschichte mit einem befriedigenden und passenden Ende ab.
Definitiv ein Highlight für alle Fantasyfreunde und ein absolutes MUSS für die Fans von Hadrian und Royce. Für den optimalen Lesegenuss ist es allerdings besonders vorteilhaft, wenn man auch die Vorgängerbände kennt.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Thron von Melengar
Band 2: Der Turm von Avempartha
Band 3: Der Aufstieg Nyphrons
Band 4: An Bord der Smaragdsturm
Band 5: Das Fest von Aquesta

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