Hochseefischer, Delfinforscher, Schmuggler und eine sagenumwobenen Insel mitten im rauen Atlantik
Nie wieder wollte Kommissar Dupin auf dem Meer ermitteln. Doch in seinem neuen Fall verschlägt es ihn an einem strahlend schönen Junitag vor die äußerste Westküste der Bretagne. Auf die einzigartige Île de Sein, wo mehr Kaninchen als Menschen leben, der Frisör per Boot kommt und früher mächtige Hexen hausten. Vor atemberaubender Kulisse – zwischen den Inseln Molène, Ouessant und der Bucht von Douarnenez – ermitteln der Kommissar und seine Inspektoren in einem rätselhaften Fall, der ihnen alles abverlangt, auch das Überschreiten der eigenen Grenzen.
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Autor: Jean-Luc Bannalec |
Die Grundidee der Handlung
Am Tag nach der Sommersonnenwende wird Kommissar Dupin früh zur Auktionshalle von Douarnenez gerufen. Inmitten von Fischabfällen liegt dort die Leiche einer jungen Fischerin. Ein Motiv für ihren Tod scheint es nicht zu geben, Verdächtige dagegen in rauen Mengen. Dupin ermittelt auf der Heimatinsel der Toten und stößt auf viele Ungereimtheiten. Die Menschen auf der Île de Sein haben ein ganz eigenes Selbstverständnis und Dupin und sein Team tappen lange im Dunkeln…
Jean-Luc Bannalec hat sich mit Dupins fünftem Fall ziemlich schwer getan, zwar lebt dieser einmal mehr von den ganz besonderen Orten in der Bretagne, der Fall an sich zieht sich aber etwas sehr hin und erst ganz zum Schluss geht es ein bisschen schneller voran. Für meinen Geschmack hätte hier ruhig etwas mehr Krimi drin sein können.
Stil und Sprache
Wie immer bei Kommissar Dupin geht es direkt los, ohne große Einleitung beginnt alles mit dem Fund der Leiche. Erklärungen zum Privatleben des Kommissars fallen eher sparsam aus und bestehen meist aus kleinen Nebensätzen oder Randnotizen. Deutlich ausführlicher geht der Autor bei Landschaftsbeschreibungen und der Restaurantauswahl des Ermittlungsteams vor, hier stimmt alles und verlockt den Leser direkt dazu, doch auch einmal in die Bretagne zu reisen.
Wie schon erwähnt, zieht sich der Kriminalfall dieses Mal sehr hin und dementsprechend fehlt es auch deutlich an Spannung. Zwar sind die Verdachtsmomente und möglichen Motive des Täters zahlreich, aber eben auch sehr vage und man würde den Ermittlern zwischendurch auch den ein oder anderen Erfolg gönnen.
Zum Ende hin gibt es dann zwar ein rasantes Finale, aber die Lösung des Falles wirkt doch ziemlich konstruiert und Gelegenheit zum Miträtseln hat man als Leser kaum, so dass man sich zum Schluss irgendwie betrogen fühlt.
Figuren
Kommissar Dupin ist nun schon seit einigen Jahren in der Bretagne, entdeckt aber immer wieder neue Orte und Legenden in diesem Landstrich. Mittlerweile akzeptiert er die besondere Haltung der „Eingeborenen“ und hat auch gelernt, abseits von Steaks und Frites neue kulinarische Entdeckungen zuzulassen. Aber er ist nicht nur Genussmensch, sondern auch ein hartnäckiger Ermittler mit gutem Spürsinn.
Neben dem Kommissar ermitteln noch dessen beide Kollegen Kadeg und Riwal, beide bleiben aber auch dieses Mal etwas blass, ganz im Gegensatz zu etlichen anderen Nebenfiguren, die sämtlich ihre kleine Geschichte bekommen und vor dem geistigen Auge des Lesers irgendwie lebendig zu werden scheinen.
Aufmachung des Buches
Die relativ großformatige Klappbroschur ist im Stil der Reihe ebenfalls in blau aufgemacht, das Cover zeigt einen Leuchtturm, der inmitten des tosenden Meeres zu stehen scheint. In der vorderen Innenklappe gibt es wie üblich eine stilisierte Karte der Gegend, in der das Buch spielt, hinten findet sich eine Karte der Île de Sein.
Fazit
Dupins neuester Fall verfügt über ein landschaftlich tolles Setting, ist aber davon abgesehen eher zäh und damit nur etwas für hartgesottene Bretagne-Fans.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bretonische Verhältnisse
Band 2: Bretonische Brandung
Band 3: Bretonisches Gold
Band 4: Bretonischer Stolz
