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Charlotte liebt ihre Altbauwohnung in der Hamburger Innenstadt. Zugegeben, sie ist etwas eng, aber sehr charmant. Als ihr Freund Kai ein Einfamilienhaus am Stadtrand als ihr zukünftiges Heim auserwählt, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen, reicht es ihr. Charlotte flieht im Zug nach Berlin. Auf dem Weg zurück trifft sie IHN und beschließt, dass es Zeit ist, in ihrem Leben aufzuräumen: Kai muss raus. Ihre Mutter Dörte muss raus – oder zumindest weit, weit weg. Und Charlotte selbst muss auch raus, und zwar in die große weite Welt, um den schönen Unbekannten zu finden, der ihr so richtig den Kopf verdreht hat.

 

Der Mann im Heuhaufen 

Autor: Birgit Hasselbusch
Verlag: dtv
Erschienen: März 2015
ISBN: 978-3423260428
Seitenzahl: 272 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es ist wohl eines der romantischen Standardszenarien in den weiblichen Tagträumen: Man fährt ganz unbedacht mit dem Zug und plötzlich sitzt der perfekte Mann mit im Abteil. Es folgt eine anregende Unterhaltung, man versteht sich bestens und lacht viel gemeinsam. Am Ende wartet dann das Happy End. Genau das geschieht Charlotte, nur leider mit ein paar kleinen Fehlern im perfekten Bild. Zum einen ist sie eigentlich nicht wirklich Single, sondern hatte gerade nur Streit mit ihrem Freund. Zum anderen hat sie Mister Right zwar getroffen, aber völlig versäumt nach seinem Namen zu fragen. Das mit dem Happy End gestaltet sich da natürlich etwas schwierig. Aber wenigstens versuchen möchte sie es und deswegen macht Charlotte sich auf die Suche um unter all den Menschen in Hamburg ihren Zugbegleiter wiederzufinden…

An Cover und Titel von „Der Mann im Heuhaufen“ sieht man bereits, dass man hier lockere, romantische Unterhaltung erwarten darf. Die Grundidee mit der Suche nach dem Fremden aus dem Zug hebt sich angenehm von anderen Romanen des Genres ab. Wer über die eine oder andere ziemlich konstruiert wirkende Verwicklung hinwegsehen kann, kann bedenkenlos zu diesem Roman greifen.


Stil und Sprache
Birgit Hasselbuschs Roman „Der Mann im Heuhaufen“ beginnt direkt mit dem Streitthema von Charlotte und ihrem Freund, dem geplanten Hauskauf, und der schicksalhaften Zugfahrt. Entsprechend nehmen die Verwicklungen schnell Fahrt auf und es geht Schlag auf Schlag. Auf den knapp 270 Seiten bringt Birgit Hasselbusch im Folgenden neben der Haupthandlung – der Suche nach dem Unbekannten aus der Bahn – auch einige Nebenhandlungen unter. Langweilig wird es so nicht, sondern immer neue Wendungen geben der Handlung Tempo und halten das Interesse des Lesers. Allerdings wirkten einige dieser Wendungen ziemlich konstruiert und viele der Missverständnisse zwischen den Charakteren waren so einfach zu durchschauen, dass die Reaktionen darauf ein wenig lächerlich wirken. Schade, aber wenn man darüber hinwegsehen kann, wird man trotzdem gut unterhalten.

Der Schreibstil von Birgit Hasselbusch überzeugte mich im Gegensatz zur Handlung auf ganzer Linie. Sie verleiht ihrer Ich-Erzählerin Charlotte eine passende Stimme und schildert die Geschehnisse locker leicht und mit viel Humor. Das Buch liest sich durch den angenehmen Schreibstil schnell weg und an der einen oder anderen Stelle habe ich tatsächlich laut losgelacht.


Figuren
Charlotte hat durch ihre herrliche selbstironische Art schnell die Sympathie der Leser auf ihrer Seite. So kommt man an ihrer Seite gut in ihre Geschichte rein und kann auch den Streit mit ihrem Freund direkt nachvollziehen. Ebenso wie die Handlung ist auch die Charakterisierung von Charlotte ein wenig überzeichnet. So wirkt sie stellenweise sehr sprunghaft, ist oftmals recht voreilig mit ihrem Urteil und auch ein wenig überdramatisch. Da das in dem Genre aber durchaus üblich ist, sehe ich es nicht wirklich als gravierendes Problem.

Die Nebenfiguren wirken stellenweise ebenfalls ein wenig karikativ. Aber besonders mit Charlottes Vater und ihrer besten Freundin hat Birgit Hasselbusch zwei überzeugende, grundsympathische und immer wieder überraschende Nebenfiguren geschaffen. Da kann ich dann auch gerne über die latent nervige Mutter und den blass bleibenden Freund hinwegsehen.


Aufmachung des Buches
„Der Mann im Heuhaufen“ ist im dtv Premium Verlagsprogramm erschienen und wurde als Klappbroschur verlegt. Das Cover passt zum Genre des Buchs und zeigt im Hintergrund den Scherenschnitt von Hamburg als Verbindung zur Handlung. Mir gefällt sowohl das Motiv als auch die wunderschöne Farbgebung. Die dargestellte Figur kann ich zwar nicht wirklich mit Charlotte vereinen, aber ansonsten finde ich das Motiv perfekt passend. Im Buchinneren wurden kurze Zitate den Kapiteln vorangestellt und ergänzen die Handlung.


Fazit
Die innovative Grundidee hat mich direkt neugierig gemacht und ich habe tatsächlich genau das bekommen, was ich mir von „Der Mann im Heuhaufen“ versprochen hatte: gute Unterhaltung, viel Humor und einen lockeren Schreibstil. Die eine oder andere Verwicklung wirkt recht konstruiert, aber im Großen und Ganzen kann ich das Buch allen Fans romantischer Liebesromane empfehlen.

3 Sterne


Hinweise
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