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Niemand weiß um Nepals Thronfolger, der einst unsichtbar auf die Welt kam. Gleichwohl liegen die Geschicke des Landes einzig in Jumars Hand: Er ist es, der sich auf den Weg in die schneebedeckten Berge macht, um den Aufständischen Einhalt zu gebieten, die seinen Vater stürzen wollen. Gleichzeitig schwebt jedoch noch eine andere Bedrohung über dem Land – die Schatten ebenso schöner wie beängstigender Drachen lassen die Menschen in Städten und Dörfern zu Bronzestatuen werden. Jumars Suche nach den Drachen und den Aufständischen wird schon bald zu einer Suche nach der Wahrheit. Und Jumar ahnt, dass es nur eine Möglichkeit gibt, sein Volk zu retten. Er muss einen Weg finden, sichtbar zu werden ...

 

 

Autor: Antonia Michaelis
Verlag: Loewe
Erschienen: 01/2008
ISBN: 978-3-7855-5989-5
Seitenzahl: 445 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der 14-jährige Christopher Hagedorn steht im Schatten seines großen Bruders Arne. Arne, der für ein Jahr nach Nepal geht um dort zu helfen, verschwindet eines Tages spurlos, und Christopher macht sich auf die Suche nach ihm. Auf „traumhafte“ Weise findet er sich urplötzlich in einer Stadt in Nepal wieder und trifft auf den gleichaltrigen Jumar, den unsichtbaren Thronfolger des Landes. Jumar ist aus dem Palast entwischt, um die Welt draußen kennen zu lernen und um die Drachen und die Aufständischen zu finden. Er will verhindern, das sein Vater vom Thron gestürzt wird, und die Drachen weiterhin Angst und Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten. Gemeinsam begeben sich die beiden Jungen auf eine lange und schwierige Reise, die für Christopher so aufregend wie unwirklich ist, und die ihn und Jumar mehr als nur einmal in tödliche Gefahr bringt.
In den Steppengebieten des Vorgebirges treffen sie auf die ebenfalls 14-jährige Vollwaise Niya, die mit einigen anderen Erwachsenen auf dem Weg zum Basislager der Aufständischen irgendwo in den Bergen ist. Zusammen durchleben sie den Drill eines militärischen Trainingslagers, kämpfen sich durch die eisigen schneebedeckten Berge, und müssen sich gegen die Schatten der herrlich anmutigen und wunderschönen, aber gefährlichen Drachen, die sie immer wieder aus der Luft bedrohen, wehren. Doch immer öfter bekommt Jumar den Eindruck, das er und die Drachen auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden zu sein scheinen und er beschließt, nicht nur herauszufinden, warum das so ist, er beschließt auch, dass er nicht länger unsichtbar sein will und setzt alles daran, dies zu ändern. In einem nur sehr schwer erreichbaren Mönchskloster hoch oben im Gebirge finden die Drei nicht nur die Hilfe, die sie brauchen, sie müssen auch erkennen, dass vieles nicht so ist wie sie dachten und das ihre Leben von nun an nicht mehr so sein werden wie bisher.   


Stil und Sprache
Antonia Michaelis hat eine wundervolle Fantasy-Geschichte mit Nepal und dessen Mentalität als Hintergrund geschrieben, die trotz der herrlich bildhaften Vergleiche dem Leser noch genügend Raum für die eigene Fantasie übrig lässt. An manchen Stellen plätschert die Handlung farbenfroh und mit einem leicht melancholischen Touch dahin, an anderen Stellen wird sie plötzlich zu einem bildgewaltigen, reißerischen Strom. Trotzdem blieb mein Lesefluss nicht ungestört, was ich als sehr schade fand, da die Autorin eine Szene in die Handlung einbaute, welche ich nicht nur als absolut unpassend empfand, sondern auch als vollkommen überflüssig, auch wenn diese Stelle von der Autorin sehr geschickt und gefühlvoll in Worte gefasst wurde.


Figuren
Die Charaktere hat Antonia Michaelis klar und einfach beschrieben. Beim Lesen erhielt ich durch ihr Handeln einen schönen Einblick in deren jeweiliges Seelenleben. Die beiden Hauptfiguren Christopher und Jumar stecken voller Gegensätze und haben doch so vieles gemeinsam. Im Verlauf der Handlung konnte ich immer wunderbar nachvollziehen, warum sie so und nicht anders handeln, und trotzdem hielten die beiden noch Überraschungen für mich während des Lesens bereit. Einzig mit der Glaubwürdigkeit der Figur Niya hatte ich meine Probleme. Ihr Verhalten war mir für eine 14-jährige, trotz der widrigen Umstände, an einigen Stellen zu unrealistisch, zu überzogen und zu erwachsen.  


Aufmachung des Buches
Das Buchcover von „Drachen der Finsternis“ wird von einem Drachen mit ausgebreiteten Flügeln und einem geschwungenen langen Schwanz, sowie dem Schatten des Drachen beherrscht. Im Hintergrund sind schemenhaft zwei Gebäude zu erkennen. Die Rückseite des Schutzumschlags ziert ein nepalesischer Tempel, vor dem Hintergrund eines gewaltigen Bergmassivs, das aber nur angedeutet ist. Die Farbpalette des Schutzumschlags reicht von Weiß über Gelb, bis Orange und Schwarz. Nimmt man diesen ab, kommt ein dunkelrotes Buch zum Vorschein.
Die einzelnen Kapitel des Buches beginnen mit einer Überschrift und einer kleinen Drachenzeichnung darüber. Vor den Kapiteln, die den Wechsel der Umgebung betreffen, wie etwa vom Tal in den Nebelwald oder von da in die Steppe, hat die Autorin eine kurze Auflistung der dort vorkommenden Flora und Fauna gesetzt, was mir sehr gefallen hat.


Fazit
Insgesamt ist „Drachen der Finsternis“ ein gelungenes Jugendbuch, welches ich mit Genuss gelesen habe. Da mich aber die eine Szene störte, mein Lesefluss ins Stocken geriet, und die Figur der Niya nicht ganz glaubwürdig ist, gebe ich nur 4 Sterne.


4 Sterne


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