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Der Tod des Jokers hat eine klaffende Lücke in Gotham Citys Unterwelt hinterlassen. Eine Lücke, die der Riddler auf brutalste Art und Weise auszufüllen gedenkt. Er errichtet ein Labyrinth aus Tod und Zerstörung und sucht dabei den Schulterschluss mit Erzfeinden Batmans.

Während Gotham sich einmal mehr direkt am Abgrund befindet, sehen sich Batman und Robin mit einem unbezwingbaren Feind konfrontiert und müssen sich eingestehen, dass es dieses Mal wohl keinen Ausweg mehr gibt ...

 

Batman Der Schachzug des Riddlers 

Originaltitel: Batman: Arkham Knight: The Riddler´s Gambit
Autor: Alex Irvine
Übersetzer: Claudia Kern
Verlag: Panini Verlag
Erschienen: 23. August 2016
ISBN: 978-3-8332-3327-2
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Riddler beschließt den leeren Thron in Gothams Unterwelt zu besteigen und so den Joker zu beerben. Dafür kreiert er einen Masterplan aus Rätseln und Aufgaben und macht sich diverse Feinde von Batman und Robin zu Nutze, um seinen fulminant geplanten Aufstieg umzusetzen. Zusammen mit Commissioner Gordon und Oracles Hilfe nehmen Batman und Robin die drohende Herausforderung an, nicht ahnend, welches Ausmaß der Riddler diesmal eingeplant hat.

Alex Irvine skizziert in seinem Roman, teils treffsicher, teils abgeschwächt die bekannten Comichelden und verbindet eine actiongeladene Story voller Rätsel und Aufgaben mit den dunklen Eindrücken eines perfiden Rätselkönigs. Gleichzeitig zeigt er die seelischen Abgründe auf, mit denen sich der Held Batman konfrontiert sieht und wie er seine Schützlinge und Freunde ins gewollte Chaos bugsiert.

Während Robin sich voller Tatendrang durch ein Labyrinth aus Rätseln gefüllten und gefährlichen Räumen kämpft, versucht Batman parallel die Aufgaben des Riddlers zu lösen mit der Erkenntnis, dass Robins Weiterkommen an Batmans Handeln geknüpft ist. Immer wieder knapp und mit Hilfe vom Commissioner und Oracle gelangen die beiden Helden Schritt für Schritt aus dem wabernden Kreis des Riddlers, um letztlich festzustellen, dass der fiese Rätselmacher die beiden wie Marionetten lenkt. Die konsequente Spannung und die actiongeladenen Szenen führen letztlich unausweichlich zum Showdown zwischen den Helden und dem Riddler.


Stil und Sprache
Alex Irvine bedient sich einfacher stilistischer Mittel, um seinen Roman zum Laufen zu bringen. Aus der Sicht des Riddlers baut er ein Anfangsszenario auf, das sich kurz darauf auf Batman und Robin ausdehnt. Aus deren Sicht schildert er im Wechsel die jeweilige Szene, in der sich die Helden befinden. Dies hat zur Folge, dass der Roman eher platt geschrieben wirkt. Das heißt im Klartext: Die Schilderungen der Helden sind niedergeschrieben wie eine Erklärung zur Anleitung zu einem Videospiel. Da der Roman als Vorgeschichte auf ein Videospiel basiert, ist es zwar durchaus vorstellbar, dass diverse Einflüsse mit eingebaut werden, leider zieht sich dieser Aspekt aber durch das gesamte Buch.

Es gibt kurzzeitig den Eindruck, dass der Autor besonders Batmans dunkle Züge und emotionalen Schichten hervorragend zur Geltung bringt und den Helden so nicht einfach nur durchs Buch "rennen lässt", sondern dessen Psyche und Charakter stark beleuchtet. Leider verpufft dieses kurze Highlight zu Beginn der Geschichte und wird nur noch einmal kurz zum Ende hin aufgegriffen. Ähnliche Strukturen erkennt man zu Beginn auch bei der Beschreibung des Riddlers, aber auch hier wird das Mögliche nicht ausgespielt.

Somit läuft die gesamte Geschichte konsequent auf einen Höhepunkt hinaus, der kein besonderes Highlight ist, da er bereits erwartet wird. Die Figuren dümpeln vor sich hin, agieren im Wechsel und erwecken den Eindruck als laufen sie durch ein Videospiel, mit zahlreichen schwachen oder langweiligen Rätseln um schließlich das Finale zu erreichen.


Figuren
Im Prinzip dreht sich der Kern der Geschichte um Batman und Robin. Robin wird als athletischer und kampferprobter Held dargestellt, der sich mit seinem Kampfstab durch ein Meer an Räumen aus Fallen und Rätseln spielen muss. Dabei wird er vom Riddler schnell an seine Grenzen gebracht, die zwar körperlich leicht beschrieben werden, charakterlich und psychisch aber kaum ausgearbeitet werden. So hat man oft den Eindruck, dass man visuell, seinen Kampf nachvollziehen kann, Stimmungen und Befinden während dieser Kämpfe aber vollkommen auf der Strecke bleiben. Das führt dazu, dass der Leser sich kein besonderes Bild über die Figur Robin machen kann.

Anders beginnt es bei der Erklärung der Hauptfigur Batman. Diese wird neben dem körperlichen zunächst auch charakterlich beschrieben. So zeigt Irvine den rastlosen dunklen Rächer, der geplagt von Selbstzweifeln erneut ins Kampfgeschehen ziehen muss, um den verrückten Kriminellen Gothams keine neue Plattform zu bieten. Besonders der Tod des Jokers nagt am Superhelden und droht dessen Gewissen und Psyche stark anzukreiden. Dieses Spiel aus psychischem Zerwürfnis und der Standhaftigkeit für folgende Kämpfe greift Alex Irvine gekonnt auf und zeichnet einen teils geschwächten Helden, der sich Ablenkungen nicht leisten kann. Leider verliert sich der Autor gleich zu Beginn in dieser recht bedrückenden und spannenden Beschreibung und verfällt, wie bei Robin, in einem Schreibstil, der letztlich nur wirkt, als beschreibe man ein Videogame-Helden.

Ähnlich geht er beim Riddler vor, den er als düsteres und böses, aber auch geniales Genie darstellt. Auch hier zeichnet er zu Beginn einen Charakter, der viel verspricht und den Auftakt des Buches geradewegs in Höhen schnellen lässt, die leider nicht gehalten werden. Es ist schade, dass der Autor von dieser recht beeindruckenden Schreibweise in einen langweiligen und monotonen Stil wechselt, der sich konsequent durch den Roman zieht.

Auch Nebenfiguren werden gekonnt in das Geschehen mit eingebaut. Sei es der besorgte Commissioner Gordon, der Batman hilft und Hilfe erwartet oder die helfende Hand Oracle, die als technisches Genie fungiert und Batman und Robin mit hilfreichen Informationen unterstützt.


Aufmachung des Buches
"Batman Arkham Knight: Der Schachzug des Riddlers", erscheint im 400 Seiten starken Taschenbuchformat und zeigt ein vollends dunkles Cover, das den übermächtigen Riddler im Halbschatten darstellt, wie er auf sein grünleuchtendes Schachbrett hinunterblickt. Auf dem Brett steht Batman wie eine kleine Schachfigur, die den Kampf gegen Riddlers Schachrätsel annehmen muss. Oberhalb des Covers befindet sich in einem Fledermausemblem Batmans Titel, sowie der Titel des Bandes aus der "Arkham Knight"-Serie. Unten wird der Autor genannt, sowie ein Hinweis auf die Vorgeschichte zum Videogame.

Die Rückseite ist schwarz gehalten und zeigt neben dem Batman Emblem das bekannte grüne Fragezeichen des Riddlers. Ein ausführlicher Buchrückentext führt den Leser an den Inhalt des Romans heran.


Fazit
Eine actiongeladene Geschichte mit beliebten Helden und diversen Gastauftritten von bekannten Bösewichten, die zwar am Anfang in die spannungsgeladene Höhe prescht, aber nach hundert Seiten derb abstürzt und lediglich an ein schwaches Videogame erinnert. Schwache Figuren und eine sehr geradlinige Story ohne besondere Höhen laufen auf ein bereits erwartetes Ende hin, was keinerlei Spannung mehr bietet und so den Roman ausklingen lässt, als wäre dass das glorreiche Ende des neuen Königs der Bösewichte.


2 Sterne


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