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Graffiti, eingeworfene Schaufenster, aufgeschlitzte U-Bahn-Sitze, zerstochene Autoreifen oder herausgerissene Telefonkabel - Spuren vandalistischen Verhaltens gehören zum Alltag. Die Ursachen der anonymen Beschädigung öffentlichen und privaten Eigentums und den Wandel der Deutungen und Erklärungen dieses Phänomens verfolgt Maren Lorenz durch die deutsche Geschichte vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

 

  Autor: Maren Lorenz
Verlag: Hamburger Edition
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-868542042
Seitenzahl: 158 Seiten


Stil und Sprache
Es handelt sich um ein wissenschaftliches Sachbuch aus dem Bereich Geschichte, Kulturwissenschaft, Rechtsgeschichte, das aber auch allgemein gut verständlich geschrieben ist. Das Thema "Vandalismus in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert" wird zunächst einführend behandelt, wobei auch auf aktuelle Vorurteile eingegangen wird. Danach wird der Verlauf chronologisch gegliedert, angefangen in der Frühen Neuzeit, über Aufklärung, Industrielle Revolution, Kaiserreich und Nazi-Zeit bis in die heutigen Tage.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Vandalismus ist ein Alltagsphänomen, offenbar besonders typisch für Europa heute, wobei meist männliche Jugendliche als Täter gelten. Diese Vorurteile werden aufgegriffen und teilweise dekonstruiert, besonders der Gedanke, dass Vanadalismus ein ganz modernes Phänomen ist, lässt sich nach der Lektüre des Buches nicht mehr aufrecht erhalten. Es werden zahlreiche Beispiele aus Gerichtsakten oder der Gesetzgebung im Wandel der Zeiten aufgeführt, die die Theorie plastisch nachvollziehbar gestalt. Hier wird stark auf die archivalische Methode gebaut und nur auf Dinge Rückgriff genommen, die in ihrer jeweiligen Zeit schriftlich festgehalten wurden.

Das Buch richtet sich an alle kulturwissenschaftlich und (rechts-)geschichtlich Interessierten, vielleicht in einem wissenschaftlich-universitären Kontext, aber auch für alle anderen an Alltagsgeschichte Interessierten dürfte sich "Vandalismus als Alltagsphänomen" lohnen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein fest gebundenes Buch in einem sehr handlichen Format. Bilder enthält es nicht. Das Buch ist außen ansprechend aufgemacht, terrakottafarben mit schwarzem und weißem Rahmen. Eine Besonderheit: der Klappentext ist vorne auf das Buchcover gedruckt, was das Buch auch interessant macht und gut aussieht.


Fazit
Ich kann das Buch (nicht nur) als Einführung für alle am Phänomen des Vandalismus Interessierten empfehlen, es ist gut verständlich und spannend geschrieben und verbindet das gelungen mit seinem wissenschaftlichen Anspruch. Es liefert darüberhinaus gute Vorschläge zum Weiterlesen und ermöglicht es, durch die "Brille des Vandalismusforschers" die verschiedenen Phasen der Entwicklung Deutschlands seit dem 17. Jahrhundert bis heute nachzuvollziehen. 


5 Sterne


Hinweise
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