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Der erste Fall für Emma Vaughan
Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet den Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma aufklären. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den sechziger Jahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen…

Luegenmauer 

Originaltitel: Lügenmauer
Autor: Barbara Bierach
Verlag: List Taschenbuch
Erschienen: Juli 2016
ISBN: 9783548613062
Seitenzahl: 284 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Charles Fitzpatrick, protestantischer Pfarrer in höherem Rang, wird in seiner Wohnung stranguliert aufgefunden. Ein Skandal in dem hochkatholischen Sligo. Inspector Emma Vaughan und Kollege Sergeant James Quinn ermitteln auf Hochtouren. Doch was sie erwartet, ist eine Mauer des Schweigens und der Lügen, passend zum Titel. Selbst die IRA wird verdächtigt. Doch dann taucht Emma mehr und mehr in Fitzpatricks Familiengeschichte ein und kommt der Auflösung immer näher.  

Der Plot wird durchgängig spannend erzählt. Die Autorin lässt viel Wissen über Irland, das Land und die Leute, aber auch deren Geschichte einfließen. Das macht das Buch umso interessanter und lesenswerter.


Stil und Sprache
Die Autorin baut von Anfang an Spannung auf. Gleich im ersten, kurzen Kapitel, versteckt sich die Schlüsselszene – deren Ausgang 40 Jahre später zum Drama führt.

Barbara Bierach versteht es, gekonnt zwischen den Zeiten zu wechseln, aber auch zwischen ihren Protagonisten, ohne den Leser zu überfordern. Sie berichtet vorwiegend aus Sicht ihrer Ermittlerin, Emma Vaughan, ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen. Aber sie verweist immer auch auf die anderen, die tatsächlichen Akteure, die Familienmitglieder, die alle ihre spezifische Rolle in dem Fall spielen. Sehr gekonnt deckt die Autorin auf, ohne gleich zu viel zu verraten. Erst am Ende schließt sich der Kreis und der Leser wird mit einer interessant gestalteten Abschlussszenerie belohnt.


Figuren
Emma Vaughan steht als Ermittlerin natürlich im Mittelpunkt. Sie wird ausführlich dargestellt, mit Ecken und Kanten. Sie ist mir weder völlig sympathisch noch unsympathisch. Sie hat einen ganz eigenen, starken, durchsetzungsfähigen Charakter, steht als Frau und auch noch geschieden, alleinerziehend und protestantisch in diesem so urkatholisch beschriebenen Sligo auch vor ihren Kollegen voll ihren Mann und wirkt dabei menschlich und sozial kompetent.

Sicherlich spielt die Mordgeschichte und die dazugehörige Ermittlung eine wesentliche Rolle, aber auch das Zwischenmenschliche, die alltäglichen Geschichten zwischen den  Agierenden, kommt nicht zu kurz. Man fühlt sich den Figuren schnell sehr nah. Emmas Kollege Quinn, ihr Chef, die Mitglieder der Familie rund um den Ermordeten – sie alle werden erfahrbar, konkret. Sie bleiben nicht an der Oberfläche. Und dennoch bleibt trotzdem auch eine gewisse Distanz, nicht alles wird aufgedeckt – wie im richtigen Leben eben. Auf alle Fälle schafft es die Autorin, ihre Ermittlerin positiv einzuführen. Gern werde ich wieder einen Fall mit ihr verfolgen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat einen wirklich treffenden Titel –  Lügenmauer - und auch das Cover passt zur Irland-Kulisse.


Fazit
Ein leicht zu lesender, kurzweiliger Krimi mit interessantem Plot, der in die Geschichte Irlands verweist und den Leser ganz nach Irland mitnimmt. Eine gute Einführung in diese neue Krimireihe rund um Emma Vaughan.

 

4 Sterne

 

Hinweise
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