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Der Schwertkrieger Arden träumt davon, schon bald zum König des Landes gekrönt zu werden. Doch zuerst muss er in der Schlacht bei Königswacht den Sieg über das mächtige Heer seines Feindes erringen. Mit dem legendären Schwert seiner Urahnen fühlt er sich für den Kampf bestens gewappnet, ja sogar unbesiegbar. Noch ahnt Arden nicht, welch unheilvolle Geschichte hinter dieser mächtigen Waffe steckt, deren Name all jene Menschen erzittern lässt, die die Magie von ‚Feuerzwinger‘ kennen – dem Schwert der Götter.

 

  Autor: Michael Rothballer
Verlag: Loewe
Erschienen: 01/2009
ISBN: 978-3-7855-6148-5
Seitenzahl: 632 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Rai, Barat, Kawrin und Erbukas wollen das Volk der Insel Andobras von ihrem Vorhaben, die Insel in ein freies Fleckchen Erde zu verwandeln, überzeugen und sich als neue Oberhäupter repräsentieren. Doch die Andobrasier wollen sie nicht anerkennen und ein Tumult bricht los, bei dem Rai in Gefangenschaft gerät und um sein Leben fürchten muss. Doch als wäre dies nicht an sich schon schlimm genug, sieht er sich seinem größten Alptraum gegenüber: Er wird von Nessalion zurück in das Bergwerk verschleppt, wo er sich zu Tode schuften soll – als Rache für den Tod seines Sohnes Warson, den Rai nach Meinung Nessalions zu verantworten hat. Doch es kommt alles anders und beide werden von den Xeliten gefangen genommen, um ihrem Gott Xelos geopfert zu werden.
Arton versucht seinerseits hinter das Geheimnis des schwarzen Schwertes und seiner eigenen Vergangenheit zu kommen und Arden strebt weiterhin den Thron Citheons an. Machtgier, Rache und Unwissenheit verbinden sich zu einem intriganten Ränkespiel …


Stil und Sprache
Bevor es mit der eigentlichen Geschichte losgeht, findet der Leser eine knapp fünfseitige Zusammenfassung der Ereignisse des Vorbandes. Dies empfinde ich als sehr hilfreich, liegt das Erscheinen des ersten Bandes „Tausendsturm“ doch schon ein Weilchen zurück und so kann man sich wichtige Details wieder ins Gedächtnis rufen. Die Schriftart dieses Rückblicks setzt sich leicht von der des restlichen Textes ab.
Aber auch während der Geschichte werden wichtige Informationen an passender Stelle kurz und knapp wiederholt, wobei die Handlung jedoch nicht übermäßig unterbrochen wird.

Gleich das erste Kapitel wartet mit einer temporeichen Szene auf, die den Beginn des Spannungsbogens deutlich erkennbar macht. Die Spannung wird das ganze Buch über aufrecht erhalten, wobei es ein stetiges Auf und Ab gibt. Die Spannungsspitzen sind deutlich erkennbar, die Szenen flott und teilweise auch actionreich. Der Wechsel der verschiedenen Handlungsstränge trägt ebenfalls dazu bei, dass der Leser immer wissen möchte, wie es weitergeht und das Buch kaum noch aus der Hand legen mag.

Der Schreibstil Rothballers ist angenehm, die Bilder vor dem inneren Auge lassen sich problemlos heraufbeschwören. Die Dialoge sind absolut authentisch und bringen die Geschichte voran bzw. vermitteln wichtige Informationen, die für den Verlauf der Handlung wichtig sind. Teilweise werden die Gespräche jedoch durch ausschweifende Grübeleien der einzelnen Figuren unterbrochen, wodurch der Leser einen guten Einblick in ihre Gedanken, ihre Überlegungen und ihr Gefühlsleben bekommt. Ob man dies nun als störend oder als Vertiefung der einzelnen Charaktere empfindet, mag sicherlich Geschmackssache sein.

Einziges Manko, das jedoch auch nicht gravierend ist: An einer Stelle wird ein recht großer Zeitraum übersprungen, ohne dass man dies zunächst so recht realisiert. Hier wäre es sicherlich sinnvoll gewesen, eine Art Zeitangabe in den Text einfließen zu lassen, denn es war schon ein wenig verwirrend, dass Tarana im einen Moment zu den Istanoit reitet und im nächsten Moment befindet sie sich schon in der großen Schlacht, die Istanoit an ihrer Seite.

Das Ende des Buches finde ich gelungen und lässt den Leser sicherlich nicht kalt. Rothballer versteht es, die Gefühle des Lesers anzusprechen und ihn so für seine Geschichte zu gewinnen. Schade nur, dass man auf den dritten und letzten Band der Trilogie noch eine Weile warten muss.


Figuren
Die Figuren in diesem Roman wirken durch und durch realistisch und man mag kaum glauben, dass sie ‚lediglich‘ der Fantasie des Autors entsprungen sind. Auch schwarz-weiß-Malerei wird man hier vergeblich suchen und so schwankt man bei einigen Figuren immer wieder zwischen Sympathie und Antipathie. In diesem Roman gibt es eine sehr große Anzahl von Figuren, doch den Überblick verliert man dabei glücklicherweise nicht.

An dieser Stelle möchte ich lediglich auf vier wichtige Persönlichkeiten näher eingehen, alles andere würde den Rahmen sprengen:
Rai ist ein aufbrausender und – sobald er sich geringschätzig behandelt fühlt - zorniger Mensch. Doch er ist eine Figur mit einem Gewissen und ein guter Freund. Arton, dem Rai im Vorband in und aus dem Bergwerk geholfen hat, ist eine wissbegierige Figur, sehr stolz und wirkt oft roh und herzlos. Dass er dadurch lediglich versucht, seine Ängste und Schwächen zu verbergen, weiß außer ihm wohl niemand. Er möchte einfach seinen Platz in der Welt finden, wissen, was die Götter für ihn vorgesehen haben. Doch er muss feststellen, dass Unwissenheit ein Segen sein kann, denn als er endlich seine Wurzeln gefunden hat, kann er die Erkenntnis kaum verkraften.
Arden, Artons vermeintlicher Bruder, ist ein ganz anderer Schlag Mensch: Selbstgefällig, naiv und auf Krief aus. Er wirkt oft wie ein arroganter Mistkerl, der – durch die Einflüsterungen des Citpriesters Marun – sogar seine Freunde bereit ist zu opfern. Er ist blind vor Machtgier und sieht nicht, was die Kirche mit ihm vor hat, wie sie ihn einspannt.
Megas, einer der Antagonisten, ist erstaunlich niederträchtig. Man mag gar nicht glauben, wie herzlos und fies ein einzelner Mensch sein kann. Er ist gewissenlos und geht nicht nur sprichwörtlich über Leichen, um seine Ziele zu erreichen … Und doch ist er eine interessante Figur, die eine wichtige Rolle im Mächte- und Intrigenspiel innehat.


Aufmachung des Buches
„Feuerzwinger“ liegt mir als gebundenes Buch mit 632 Seiten vor. Der Schutzumschlag ist, wie bereits beim ersten Band, hochglänzend bedruckt und mit einer goldenen Schrift versehen. Dazu passend verfügt das Buch über ein goldenes Lesebändchen. Das Cover selbst ist in verschiedenen Rottönen gehalten, was dem Ganzen schon etwas Unheilvolles verleiht. Alles in allem finde ich die Gestaltung ansprechend und passend zum Inhalt des Buches.

Am Anfang des Buches ist neben einem Inhaltsverzeichnis eine Karte der „Ostlande“ und der Insel Andobras abgedruckt, die dem Leser die Orientierung erleichtert. Ebenso findet man am Ende des Buches ein Personenverzeichnis, um einzelne Namen mit einer kurzen Erläuterung nachschlagen zu können.


Fazit
„Feuerzwinger“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Tausendsturm“ und sei hiermit allen Fans von High-Fantasy empfohlen. Es macht Spaß, in diese Welt einzutauchen und Zeit mit den darin lebenden Figuren zu verbringen. Spannung, Tempo, aber auch Gefühle kommen in dieser Geschichte nicht zu kurz und versprechen kurzweilige Lesestunden.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Tausendsturm

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