Smaller Default Larger

T.M. Job vermittelt Personal der Unterwelt: Personen und Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten, Informationsterroristen und ritterliche Kämpfer. Auch der junge Sozon möchte Teil dieser besonderen Firma werden, muss dafür aber einen Werwolf rekrutieren, an dem schon mehrere seiner Vorgänger gescheitert sind. Doch es winken spannende Aufträge im Namen von T.M. Job, für die Sozon mit seinen besonderen Fähigkeiten wie geschaffen ist ...

In der Erstauflage mit ShoCo Card zum Sammeln!

 

Diener des Mondes 

Originaltitel: Hoshi no Ame Tsuki no Geboku Vol. 1
Autor: Yui Kikuta
Übersetzer: Kaja Chilarska
Illustrator: Yui Kikuta
Verlag: Tokyopop
Erschienen: Mai 2016
ISBN: 978-3-8420-2509-7
Seitenzahl: 196 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahre (Verlagsempfehlung)

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Die Firma T.M. Job hat ein seltsames Team an Mitarbeitern: so handelt es sich bei allen um außergewöhnliche Menschen, die man allgemein als Monster bezeichnen würde. Nach immer weiteren Mitgliedern suchend, ist es Sozons Aufgabe, den einsamen Wolfsmenschen Virage für die Firma zu gewinnen. Nicht nur, dass es für die Firma ein Zugewinn wäre, auch für Sozon bedeutet es das Initiationsritual in die Firma. Doch was bedeutet es für die beiden Männer, dass sie zukünftig in einer Firma gemeinsam arbeiten? Können beide mehr als nur Kollegen sein, wie es sich Sozon wünscht?

Das Debutwerk der Autorin hier in Deutschland überzeugt durch eine fesselnde Geschichte, die die wenigsten Merkmale bereits im ersten Band präsentiert. Daneben ist es der saubere Zeichenstil und die unterschiedlichen Figuren, die den Manga interessant gestalten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Linienführung ist sauber und akkurat, man merkt, dass Yui Kikuta Assistentin bei der (auch hierzulande bekannten) Starmangaka Arina Tanemura war und dort viel Erfahrung gesammelt hat. Ihren eigenen Stil beibehaltend, weiß Kikuta, wie sie ihre Figuren interessant gestaltet, nicht nur was ihr Äußeres betrifft, auch die Ausarbeitung der Eigenschaften ist sehr gelungen und wurde, besonders im Hinblick auf die Kürze der Serie selbst, die mit zwei Bänden abgeschlossen ist, gut umgesetzt. So ist Sozon, Hauptfigur der Reihe, ein Junge, der bewusst niedlich, dabei aber nicht zu weiblich gestaltet ist. Dennoch ist man als Leser zunächst nicht sicher, ob es sich nicht auch um ein etwas burschikoses Mädchen handelt. Es gibt somit für den Leser einen gewissen Interpretationsspielraum, was insbesondere im Hinblick auf die Beziehung zwischen ihm und Virage, kurz Vi, spannend sein könnte. Beide verbindet schnell eine Freundschaft. Dieser Aspekt kann allerdings auch etwas tiefer gedeutet werden, sodass Boys Love-Liebhaber ebenso ihre „Nahrung“ finden könnten.

Vi ist im Vergleich zum kleinen Sozon wild, seine Haare sind zunächst – da ungepflegt – lang und fallen ihm wirr ins Gesicht. Seine Hautfarbe ist – im Kontrast zu seiner Fellfarbe als Wolf – eher dunkel, daneben handelt es sich bei ihm um einen gut gebauten, gebräunten jungen Mann in Menschengestalt, dessen wölfische Herkunft mit Hilfe von dezenzen Fangzähnen noch unterstrichen wird. Sozon wirkt neben Vi stärker wie ein zierliches Kind, fast schon wie ein Mädchen, dennoch sollte man Sozons Ehrgeiz und seine Stärke nicht unterschätzen.

Neben den beiden Hauptfiguren gibt es noch die Chefin der Firma, Sato, die ihre weiblichen Reize dezent zur Schau stellt, in dem sie tief ausgeschnittene Kleider trägt, die Haare zu einer Kurzhaarfrisur modisch geschnitten. So ganz schlau wird man aus ihr und ihren Absichten noch nicht, weshalb es fraglich ist, ob und wie es in dem zweiten Band diesbezüglich aussehen wird. Es erhöht die Spannung maßgeblich, da man auch des öfteren ins Zweifeln ob der Beweggründe kommt.
Das Team wird ergänzt um einen Techniker namens Mr. Guy, der ebenfalls sehr weiblich aussieht mit seinen hüftlangen Haaren, die zu einem Flechtzopf gebunden sind, zugleich hat er filigrane Züge. Sein Kollege Luis ist ebenfalls ein geheimnisumwitterter, etwas seltsamer Artgenosse, dessen vordergründige Freundlichkeit in Teilen im Manga mehr als suspekt erscheint. Seine Interaktion mit dem schitzophrenen Jungen Kiri lässt mehr Fragen offen, als das sie gelöst werden. Äußerlich fällt Luis wenig auf mit seinen kurzen Haaren und dem Trenchcoat über dem Anzug. Lediglich sein Konsum an Lutschern ist eine seltsame Angewohnheit.

Wie bereits erwähnt ist die Linienführung sauber, die Hintergründe werden ergänzt und mit Hilfe von Rasterfolie sowie anderen Mitteln gut ausgefüllt, es wirkt vieles dadurch plastischer, dreidimensionaler, ohne dabei aber die Charakteristik des Manga zu verlieren. Die Dynamik, die Bewegungsabläufe der Figuren ist ebenso zeichnerisch gut umgesetzt, lediglich Sozon könnte im Hinblick auf die Mimik Verbesserungen vertragen, ab und zu wirken seine Proportionen im Gesicht nicht ganz so makellos wie in denen seiner erwachsenen Kollegen. Dafür, dass es ein Erstlingswerk der Mangaka ist, wirken die Zeichnunge schon jetzt sehr viel professioneller als bei anderen langjährigen Mangaka, zugleich hat Yui Kikuta ihren eigenen Stil, ihre eigene Handschrift, dennoch fühlt man sich bei manchen Paneln an andere Mangaka und ihre Umsetzung erinnert.


Aufmachung des Manga
Das Cover zeigt – in Goldgeld und Braun gehalten – Sozon und Vi. Wüsste man nicht, welches Genre es hat, könnte man auch aufgrund der Nähe der Figuren glauben, es handele sich um eine Romancegeschichte oder gar Boys Love. Sozon wirkt auf dem Cover weiblicher als im Manga. Ein wenig irreführend, wenngleich es sehr schön ist, wirkt das Cover schon. Das Backcover bricht die Atmosphäre der Front, man sieht Luis und Kiri, beide stehen im strömenden Regen, Luis beugt sich über Kiri und beschützt ihn so. Ihre Haltung ist ebenfalls seltsam intim wie es bei Vi und Sozon der Fall ist. Neben einer Farbseite, die Mr. Guy zeigt, einem Nachwort und kleinen Bonusseiten enthält der Manga für einen Preis von 6,95 Euro auch noch die Shoco-Card der I Love Shojo-Kampagne des Verlags. Das Format des Manga ist das gewohnte, die Broschur ist Softcover.


Fazit
Mit dem ersten Band der Kurzserie überzeugt Yui Kikuta nicht nur durch einen sauberen, soliden Zeichenstil. Auch die Geschichte hält die Spannung konstant hoch, insbesondere die merkwürdigen Untertöne zwischen den Figuren lassen Interpretationsraum. Obwohl es auf das Genre Fantasy festgelegt ist, taucht bislang keinerlei Magie oder ähnliches auf.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo