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Shion, was hast du vor?

Der Alte hat Shion und Nezumi von den Gräueltaten erzählt, die No. 6 zu dem Monster gemacht haben, das es heute ist. Umso entschlossener dringen die beiden nun in die Besserungsanstalt ein, um No. 6 endgültig zu stürzen.

Durch Inukashis Ablenkungsmanöver mit den müllspuckenden Robotern können sie sich relativ frei bewegen, doch sie müssen ins oberste Stockwerk, wo Safu gefangen gehalten wird! Auf dem nervenzerreißenden Weg sind Leben und Tod eng miteinander verwoben ...

 

No 6 Vol 7
 

Originaltitel: "No. 6" Vol. 7
Autor: Atsuko Asano
Übersetzer: Antje Bockel
Illustrator: Hinoki Kino
Verlag: Egmont Manga
Erschienen: 1. Oktober 2015
ISBN: 978-3-7704-8763-9
Seitenzahl: 194 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Shion und Nezumi haben sich ins Innere des Geheimlabors von No. 6 vorgearbeitet, um Safu zu befreien. Mit Hilfe von Rikiga und Inukashi erreichen sie ihr Ziel geradewegs, bis sie schließlich auf Rashi treffen, der damals für Nezumis Gefangennahme verantwortlich war. Das Treffen nimmt einen ungewöhnlichen Verlauf und zwingt Shion zu einem wahnsinnigen Charakterwandel. Schließlich treffen die beiden Helden auf Safu.

Mit gewohnt bestechenden Charakterzeichnungen und einigen - wenn auch wenigen - Highlights lassen Autor und Zeichner die beiden Helden Wandlungen durchleben und führen sie geradewegs zum Höhepunkt des siebten Bandes. Leider wirkt die Story sehr gestreckt und zieht sich ungemein ohne größere Ereignisse in die Länge.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Shion gibt alles. Um Safu zu retten sind er und Nezumi weit gekommen und kämpfen sich vorwärts durch das geheime Labor von No. 6. Shion ist eher schlicht und leger gekleidet. Er trägt eine unbedeutende Stoffhose und ein Hemd, welches unter einer Art Strickjacke verborgen ist. Nützlich für den Plan, den er verfolgt, modisch allerdings nicht erwähnenswert. Er hat wie immer schneeweißes Haar, trägt das typische schlangenähnliche Tattoo, hat große runde Augen und ist prädestiniert, um Emotionen wie Entschlossenheit und Wut, aber auch Sorge und Angst zu transportieren. Im Laufe der Geschichte zwingt der Autor Shion zu einem phänomenalem Wandel, der ihn für kurze Zeit völlig aus der Bahn wirft und dem Leser so einen völlig neuen Shion präsentiert. Sicherlich ein kleines Highlight für den gewohnten Leser.

Nezumi hingegen plagen mehr und mehr Zweifel. Worin hat er den sanften und rechtschaffenen Shion bloß mit hineingezogen? Die Zweifel zeigen auch Nezumi in einem anderen Licht, ringt er jedoch immer wieder mit seiner harten, unnachgiebigen Seite. Er hat wie immer seine tolle dunkle Frisur mit typischem Zopf und trägt seinen äußert hilfreichen Mantel. Ihn zeichnen schärfere Augen und einen festeren Blick aus, wodurch er entschlossen und wagemutiger wirkt - aber auch gefährlicher. Wie auch Shion wird Nezumi mit feinen Linien in Szene gesetzt und detailliert in jedem Bild ausgearbeitet. Da es sich in der Regel um diese beiden Charaktere dreht, sind die Zeichnungen hier besonders ausgeschmückt.

Ein Überraschungsgast ist Rashi. Der Beamte tritt aus dem Nichts hervor und will Shion und Nezumi aufhalten. Er wirkt entschlossen und gehässig, hämisch und gefühlskalt. Rashi wird mit schmalen Augen gezeichnet, die voran genannte Emotionen und Verhaltensweisen hervorragend zur Schau tragen. Er hat eine typische Uniform an und trägt eine passende Brille. Sein helles gut frisiertes Haar unterstützt den widerwärtigen Charakter und stellt für die beiden Helden eine wahre Bedrohung dar.

Neben den genannten Figuren haben sowohl Rikiga und Inukashi, aber auch Safu und der unheimliche Forscher ihren kurzen Auftritt. Alle Figuren werden wie gewohnt harmonisch ins Geschehen eingeflochten und tragen die Geschichte voran. Ein besonderes Augenmerk kann auf Safu gerichtet werden, die durch den verrückten Forscher an den Rand der Verzweiflung getrieben wird. Da dies aber nur ein Bruchteil der Geschichte ausmacht und der Hauptkern um Safu auf den nächsten Band projiziert wird, reicht diese kurze Erwähnung.

Neben den fabelhaft detaillierten Charakterzeichnungen und die enorme Umsetzungskraft von Emotionen und Wesenszügen gibt es immer wieder tolle Hintergrundzeichnungen und größere Bilder, die den Manga abrunden. Kurze Kämpfe und Verfolgungsjagden, aber auch ein zwei kleinere Wendungen unterstützen den siebten Band bedingt. Einziges Manko ist und bleibt die sich ziehende Geschichte. Seit dem vorherigen Band hatte man bereits den Eindruck, dass sich bestimmte Momente derbe in die Länge ziehen und oftmals als Füllmittel dienen, um die Bände zu strecken. Es passieren zwar hin und wieder kleine Einschnitte, die die Geschichte anheizen und aufbessern, aber besonders dieser Band wirkt doch sehr gezerrt. Dialoge kommen dabei zwar nicht so schlecht weg, fügen sie sich doch passend in die Gesamtgeschichte ein.


Aufmachung des Manga
Shion bildet das Cover des siebten Bandes. Er blickt mit seinen roten Augen und den hellen Haaren leer dem Betrachter entgegen und wirkt verloren, gar abwesend. Es scheint als habe er sich verändert. Er trägt sein typisch helles Hemd und steht vor hellblauem Hintergrund. Oben rechts werden Autor und Zeichner in roter Schrift genannt. Unter Shions großflächigem Gesicht steht in großen Lettern der Titel der Serie. In einer Wabe wird unten links die "7" angezeigt.

Die Rückseite zeigt Nezumi in einem Gang des geheimen Labors. Er wirkt ebenfalls sehr nachdenklich, fast zwiespältig. Beide Coverbilder deuten den Inhalt sehr gut an, wenngleich auch der Grund dafür im Comic sehr kurz gehalten ist. Über Nezumi steht der ausführliche Buchrückentext auf rotem Hintergrund und oben links ist das Genre angegeben.


Fazit
Stark gestreckte Story mit wenigen Höhepunkten. Nur die Zeichnungen und das nahende Ende kann letztlich überzeugen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 2
- Band 3
- Band 4
- Band 5
- Band 6

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