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Robin ist entschlossen, die, die sie liebt, zu retten. Doch wenn du dafür dein Leben geben musst – was wirst du tun?
„Gib auf Robin. Du entkommst mir nicht.“ Immer noch hört Robin Birkaras´ leises Flüstern und Emilians Schreie. Doch auch wenn Robin nichts anderes will, als Emilian sofort aus der Gewalt ihres Vaters zu befreien, weiß sie, dass sie es nicht alleine schaffen kann und Hilfe braucht. Wer wird an ihrer Seite sein? 

 

Sternenwald 

Autor: Julie Heiland 
Verlag: Fischer FJB
Erschienen: 05/2016
ISBN: 978-3-8414-2241-5
Seitenzahl: 381 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Robin muss die Kette, die der Anführer der Tauren um seinen Hals trägt, zerstören. Doch damit besiegelt sie auch gleichzeitig ihr eigenes Schicksal. Ein Schicksal, das sie ihrer großen Liebe Emilian nicht sagen will, denn sie möchte ihre noch verbleibende Zeit nicht unnötig belasten – und erreicht damit genau das Gegenteil. Auf ihrer Suche nach der Urgöttin Libra wird sie von Emilian begleitet und es bleibt nicht aus, dass Zweifel, Missverständnisse und ihre eigene Veränderung zu Spannungen zwischen den beiden sorgen.

Der dumpfe Schreibstil ist geblieben. Der trockene Tonfall auch. So abwechslungsreich der Roman auch ist, wirklich packen kann er nicht.


Stil und Sprache
Die Geschichte ist stellenweise schön zu lesen, besonders in der ersten Hälfte – daran besteht kein Zweifel. Schade ist nur, dass einfach kein gleichmäßiger Lesefluss zustande kommen will. Die Sätze klingen oftmals wie abgehackt, sind kurz und das Ganze erinnert einen an den Staccato Rhythmus.

Zwei Erzählperspektiven schildern die Handlung. Die eine ist aus der Ich-Perspektive von Robin, die andere aus der personalen Perspektive mehrerer anderer Figuren. Die Geschichte geht nahtlos da weiter, wo die Ereignisse im zweiten Band aufgehört haben. Robin lernt die Aries kennen und erhofft sich von diesem Stamm Hilfe. Sie bekommt sie, doch diese sieht anders aus, als sie gehofft hatte.  

Die Hintergrundidee von einem Sternenvolk, von der Verbundenheit mit der Natur, dem Nutzen ihrer Kräfte und einem Gleichgewicht zwischen allen Elementen, Menschen und den verschiedenen Völkern bzw. Stämmen inklusive, klingt nicht nur schön, sondern verspricht eigentlich auch einen tollen Roman. Mit einem esoterischen Hauch versehen, aber den kann man auch gut ignorieren. Leider sind die guten Ideenansätze nicht gut umgesetzt worden. Der Schreibstil schafft es nicht, einen zu fesseln, und die Abflachung der einzelnen Figuren im Verlauf der Trilogie und Handlungsverlauf dieses einzelnen Romans im Besonderen macht das nicht besser. Einzig ein paar wirklich gelungene Szenen haben diesen Roman vor dem totalen Absturz bewahrt. Und es ist traurig, das sagen zu müssen, aber an diesem Buch ist das Cover noch das Beste.


Figuren
Stellenweise wirken die Charaktere nur noch langweilig. Die Passivität einiger ist alles andere als angenehm und erzeugt beim Leser unverständliches Kopfschütteln und irgendwann nur noch Mitleid. Sind die Leonen in Hoffnungslosigkeit und Armut fast ertrunken und die Tauren in ihrer Mordlust und Gewaltbereitschaft so dermaßen außer Kontrolle, so sind die Aries nicht nur das glatte Gegenteil von all dem, sondern erscheinen im Gegensatz dazu fast zu gut, zu sehr heile Welt und zu übersinnlich.

Robin ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Von der einstigen Kämpferin, der jungen Frau, die im Einklang mit der Natur steht und einen unglaublichen Selbsterhaltungswillen hat, ist nichts mehr übrig. Sie zweifelt an allem, lässt sich von ihren Ängsten treiben und tut nichts, aber auch gar nichts, um sich aus Birkaras Einfluss zu befreien. Diese Rückwärtswandlung zu erleben, zu sehen, wie sie mehr und mehr zu einem absoluten Nichts wird, das ist weder schön noch macht es Spaß.

Emilian ist nicht besser. Von dem einst starken, blühenden jungen Mann ist nicht mehr viel zu sehen. Er scheint einen verlorenen Kampf um Robin zu führen, hat Zweifel und Ängste, die sich nicht mehr verbergen lassen und wirkt dadurch als hilfloses Beiwerk. Nichts gegen Schwächen bei einem Mann, das kann unglaublich unterhaltsam und erfrischend sein. Doch hier wirkt es blass und ab und an sogar überflüssig.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist schwarz gebunden und hat auf dem Buchrücken in silbernen Buchstaben den Buchtitel, den Autorennamen sowie den Verlag eingeprägt. Der Schutzumschlag, der optisch so gestaltet ist wie schon die beiden Vorgänger, ist diesmal optisch ein Hingucker. Blautöne prägen ein Waldmotiv in dessen Vordergrund eine junge Frau (die gleiche, wie auch schon bei den Bänden 1 und 2) die dem Betrachter den Rücken zuwendet. Das Covermotiv zieht sich bis auf die Rückseite, wo es als Hintergrund für einen kleinen Textausschnitt dient. Nur die Frau fehlt hier. Gefällt mir farblich wesentlich besser als die beiden anderen Bücher, auch wenn man sagen muss, dass das Covermotiv auf der Verlagsseite wesentlich besser aussieht als live in der Hand.


Fazit
Es passiert viel in diesem Roman, keine Frage. Doch mich hat das Buch irgendwann nur noch gelangweilt und ich habe das Ende herbeigesehnt. Der etwas zähe Handlungsstil hat das leider nur noch erschwert. Es ist wirklich schade, in dieser Trilogie als auch diesem einzelnen Band steckten viele sehr gute Ansätze und Ideen – deren Potenzial nur leider nicht erkannt wurde.


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bannwald
Band 2: Blutwald

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