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Als Hornblower geheime Depeschen mit Napoleons Unterschrift in die Hände fallen, ist ihm klar, dass der Korse zu einem erneuten Schlag ansetzt. Hornblower muss ein gefährliches Doppelspiel beginnen, um einem französischen Admiral gefälschte Pläne und Papiere zuzuspielen. Zusammen mit zwei weiteren Episoden und Foresters Essay "Meine Bücher und ich" bildet dieser Band den Abschluß der Abenteuer Horatio Hornblowers, des berühmtesten Seefahrers aller Zeiten. 

 

Zapfenstreich 

Originaltitel: Hornblower and the Crisis/ The Hornblower Companion
Autor: C.S. Forester
Übersetzer: Eugen von Beulwitz
Verlag: Scherz Verlag
Erschienen: 27. Oktober 2014
ISBN: 978-3502100119
Seitenzahl: 252 Seiten (Gesamtzahl der Kassette 3.420 Seiten)

 


Die Grundidee der Handlung
Aus dem Nachlass zusammengestellt enthält "Zapfenstreich" ein Romanfragment, 2 Kurzgeschichten und einen Essay in dem Forester den LeserInnen einen Einblick in seinen Schreibprozess gewährt.
Hornblowers Plan knüpft an Hornblowers Abenteuer auf der "Hotspur" (zur Zeit der napoleonischen Kriege) an und erzählt den Beginn einer wohl geplanten Agentengeschichte, deren Held Hornblower sein soll. Über den Fund wichtiger Depeschen und einer Idee Hornblowers kommt der "Roman" nicht hinaus, dafür erfährt man als LeserIn allerhand über den Versorgungsdienst im Ärmelkanal.
Hornblower und die Witwe McCool ist in sich abgeschlossen und man lernt hier den jungen Leutnant Hornblower, der auf der HMS Renown Dienst tut, näher kennen. Die Erzählung an sich ist interessant und noch interessanter ist, zu beobachten wie sich Hornblower in ein Problem verbeißt, das schon gelöst ist, oder etwa doch nicht?
In Die letzte Begegnung trifft man auf den alten Admiral, der schon lange keinen Dienst zur See mehr tut. Eines Abends klopft ein Hochstapler an seine Tür und behauptet Napoleon III. zu sein. Während Hornblower ihm misstraut, sieht seine Frau Barbara die Sache ganz anders. Wer wird sich durchsetzen?
Meine Bücher und ich ist der Essay überschrieben, den man allen Fans der Reihe ans Herz legen kann; erzählt Forester doch woher er seine Ideen genommen hat, die dann in einen Hornblower-Roman mündeten.


Stil und Sprache
Das Romanfragment und die Kurzgeschichten unterschieden sich stilistisch nicht von einander. Flüssig und gewohnt wortgewandt berichtet Forester von den Abenteuern seines Helden und wie immer aus dessen Sicht. Erstaunlich ist, dass man schon nach wenigen Seiten wieder ganz in der Geschichte drin ist - selbst bei dem (bereits erstaunlich gut ausgearbeiteten) Romanfragment, das ich zwar sehr gerne weiter gelesen hätte, das mich aber auch so durch die Schilderung eines Gefechts im Ärmelkanal und die anschließende Handlung an Land zufrieden stellte.
Der Essay ist zum Teil auch eine Autobiographie, denn der Autor berichtet nicht nur wie und wann er schreibt, sondern auch wo er die Details, die ihn schließlich zu einer Hornblower-Geschichte inspirierten, aufgeschnappt hat, wie sich die Teile zusammenfügten und schließlich zu einem Roman wurden. Dazwischen gestreut sind biographische Informationen, die mir Respekt vor dem Autor abnötigten, und aufzeigen über welche Lebenslust und Lebenskraft Forester verfügte. Außerdem erfährt man, dass Hornblower und Forester die eine oder andere Angewohnheit teilen z.B. das ewige Auf-und Abgehen, wenn ein Problem zu lösen ist. Stil und Sprache unterscheiden sich natürlich von der seiner Bücher, dennoch wirds nicht langweilig, denn Forester ist ein guter Erzähler. Einziges Manko für mich ist, dass sich Forester zeitweise, was die Schilderung der Niederschrift seiner Texte betrifft, wiederholt. Da hätte man den Rotstift ansetzen können - auch um den Eindruck der Selbstbeweihräucherung zu vermeiden. 


Figuren
Wer die vorangehenden Bücher gelesen hat, trifft hier neben (dem titelgebenden) Hornblower auch andere alte Bekannte wieder, wie seinen Freund Bush, seine erste Frau Maria. Ebenso Lady Barbara, seine zweite Ehefrau. Einige (Neben-) Figuren sind neu und erstaunlich gut ausgearbeitet. Die Nebenfiguren wurden in anderen Geschichten vom Autor teilweise vernachlässigt, da Hornblower absolut im Mittelpunkt stand. Zur Titelfigur möchte ich anmerken, dass man hier schön die Entwicklung vom jungen Leutnant zum altersweisen Admiral nachvollziehen kann. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch, Teil einer Kassette, zeigt auf dem Cover einen Dreimaster im Ärmelkanal (?), spiegelverkehrt ist das Schiff auch auf der Rückseite abgebildet. Der Buchrücken ist wie immer in Rot gehalten. Karten gibt es nicht, dafür aber eine Kurzbiographie Foresters. 


Fazit
"Zapfenstreich" vervollständigt die Hornblower-Reihe. Fans und interessierten Lesern gewährt der Autor in seinem Essay einen tiefen Einblick in seine schriftstellerischer Arbeit.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6:   An Spaniens Küsten
Band 7:   Unter wehender Flagge
Band 8:   Der Kommodore
Band 9:   Lord Hornblower
Band 10: Hornblower in Westindien

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